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"Einige konnten mit Situation nicht umgehen"

Chance vertan!

Der FC Wacker Innsbruck hat im Kampf um einen Europacup-Startplatz ein gewaltigen Rückschlag erlitten.

Mit dem 0:3 bei der Wiener Austria haben sich die Chancen auf eine Teilnahme am internationalen Geschäft schlagartig verkleinert.

Fünf Punkte beträgt der aktuelle Rückstand.

„Wir werden in den letzten vier Spielen alles versuchen, aber der Vorsprung der anderen ist wahrscheinlich zu groß“, meint Kapitän Tomas Abraham gegenüber LAOLA1.

Gute Vorzeichen nicht genützt

Dabei standen die Vorzeichen vor dem Duell gegen die Veilchen so gut, wie lange nicht zuvor.

Mit drei Siegen und einem Unentschieden aus den letzten fünf Runden im Gepäck reiste man mit viel Selbstvertrauen nach Wien-Favoriten - zu einem Gegner, der nach der Blamage in Kapfenberg und der medialen Hetzjagd mehr als angeschlagen war.

Mit einem Sieg hätte man die Austria in der Tabelle sogar überholen können.

Doch genau diese Ausgangsposition entpuppte sich als Sargnagel.

„Da haben wir ein Manko“

 „Ich hatte das Gefühl, dass der eine oder andere im Kopf nicht frei war. Der Umstand, dass wir in der Tabelle vorübergehend auf Platz drei klettern hätten können, hat die Mannschaft scheinbar belastet, statt die Leistung gefördert“, so Trainer Walter Kogler.

Laut dem 41-jährigen Chefcoach ist die Mannschaft noch nicht reif genug, um einen strauchelnden Favoriten in die Knie zu zwingen. „Es ist ein Lernprozess. Mir wäre natürlich lieber, wenn wir schon eine Stufe höher wären. Es gehört zu einer Top-Mannschaft, dass man bereit ist, seine Leistung immer abzurufen. Da haben wir ein Manko.“

Austria-Spiel kein Einzelfall

Das Austria-Spiel sei kein Einzelfall gewesen. „Wir hatten gegen Salzburg eine ähnliche Situation. Damals ist ein total angeschlagener Gegner gekommen und hat uns total beherrscht. In Wien zu verlieren ist kein Beinbruch, doch bei uns steht die Entwicklung im Vordergrund. Und das war ein Dämpfer. Denn einige konnten mit der Situation nicht umgehen.“

Oder waren sich ihrer Sache zu sicher, wie Abraham zugibt: „Die erste Hälfte war okay. Austria hat auch nicht gut gespielt. In der Pause war noch jeder in der Kabine überzeugt, dass wir mindestens einen Punkt mitnehmen.“

Kogler rechnet nicht mehr mit Europacup

Nach dem Rückstand sei es schwierig gewesen.„Wenn Austria, Salzburg oder Rapid einmal in Führung liegen, ist es für uns schwer. Diese Teams ziehen dann ihr Spiel durch, haben viele Ballkontakte."

"Wir müssen noch mehr laufen und offensiver auftreten. Dadurch bekommen die Gegner viel mehr Räume, die auch geschickt ausgenützt werden“, so der Tscheche, der jedoch die fehlende Aggressivität als größtes Übel an diesem Tag befand.

Kogler hat zwar abschließend die EC-Hoffnungen noch nicht aufgegeben, richtig daran glauben, tut er jedoch nicht mehr: „Unsere Chancen sind um vieles kleiner geworden. Wir müssten einen Gewaltakt hinlegen. Sollte es klappen, wäre es eine Riesen-Sensation.“

Martin Wechtl