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Enges Rennen an der Spitze für Bundesliga

Enges Rennen an der Spitze für Bundesliga

Österreichs Bundesliga ist vor dem Frühjahrsstart am Wochenende an der Spitze völlig ausgeglichen.

Innerhalb von fünf Punkten sind mit Rapid (32), Ried (32), Salzburg (30), Austria (28), Admira (28) und Sturm Graz (27) sechs Teams.

Für die Coaches ist das enge Rennen eher ein Zeichen für die Stärke und nicht die Schwäche der Liga, wie in einer Umfrage deutlich wurde.

Die Fragen:

1.) In der Bundesliga sind sechs Teams innerhalb von fünf Punkten, wie schätzen Sie die Stärke der Liga ein?
2.) Wie lautet die Zielsetzung Ihres Vereins fürs Frühjahr?
3.) Wer wird Meister?
4.) Wie sehen Sie die Situation im Abstiegskampf?
5.) Wie wird sich das Nationalteam unter Neo-Teamchef Marcel Koller entwickeln?

Peter Schöttel (SK Rapid Wien)

 Peter Schöttel (SK Rapid Wien)

1.) "Die Tabelle beweist, dass wir einen extrem ausgeglichenen Herbst erlebt haben und uns auf eine immens spannende Frühjahrssaison einstellen können."

2.) "Wenn man auf Rang eins in das neue Jahr startet, möchte man diesen Platz natürlich behaupten. Unser primäres Ziel ist aber natürlich das Erreichen eines internationalen Startplatzes."

3.) "Ich hoffe Rapid, doch Favorit bleibt aufgrund der finanziellen Möglichkeiten eindeutig Salzburg."

4.) "Für den derzeitigen Tabellenletzten aus Kapfenberg wird es aufgrund von nur zehn erreichten Punkten in der Herbstsaison sehr schwierig."

5.) "Marcel Koller hat in den ersten Monaten seiner Tätigkeit einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Viele Legionäre spielen bereits eine wichtige Rolle in ihren Clubs und das sollte auch dem Team Auftrieb geben. Ich bin optimistisch, dass wir heuer gute Leistungen der Nationalmannschaft sehen werden, aber Wunderdinge darf man kurzfristig nicht erwarten."

Paul Gludovatz (SV Ried/):

Paul Gludovatz (SV Ried/):

1.) "Ich habe vielfach eine negative Einschätzung von mir weisen müssen, insofern es einem Verein gelungen ist, in die K.o-Phase der Europa League zu kommen. Insgesamt drei Vereine waren in der Gruppenphase. Ich glaube, dass international mehr Wertschätzung auf unsere Liga gelegt wird wie in der heimischen Medienlandschaft."

2.) "Wir werden in den ersten vier Begegnungen sowie dann nach der gesamten ersten Hinrunde das Fazit haben, ob wir vorne dranbleiben können. Ich kann aber kein Rangziel ausgeben. Wenn man zuerst mit einem Verbleib in der obersten Spielklasse zufrieden ist, kann man nicht in kürzester Zeit mit dem Titel spekulieren. Wir werden alles geben, dass wir uns in der Außenwirkung und der Spielgestaltung weiterentwickeln. Zwischen Platz zwei und neun kann viel passieren."

3.) "Salzburg hat sich im Herbst ungleich mehr als die anderen Mitfavoriten Ausrutscher erlaubt, auch einen langen Durstweg gehabt. Das könnte auch im Frühjahr eintreffen. Ich bleibe jedenfalls dabei, dass alle vier Topteams, also Rapid, Austria, Sturm Graz und Salzburg gleich gute Chancen haben."

4.) "Es kann auch noch den ein oder anderen Club treffen, der schwerer oder gar nicht aus den Startlöchern kommt."

5.) "Ich habe bis dato immer viel mehr erwartet. Ich denke, dass wir auf einem Aufwindweg sind, und glaube, dass wir auch sehr gute Chancen haben gegen Deutschland, Schweden und Irland und nicht nur gegen die Teams, die wir sowieso bekämpfen müssen. Ich gebe uns eine gute Chance auf den zweiten Gruppenplatz."

Ricardo Moniz (Red Bull Salzburg):

Ricardo Moniz (Red Bull Salzburg):

1.) "So wie in den vergangenen Jahren ist dies ein Mangel an Stabilität der Spitzenteams - aus den verschiedensten Gründen. Bei uns war dies auf zahlreiche Ausfälle zurückzuführen."

2.) "Wir wollen in allen drei Bewerben so gut wie möglich spielen, auch möglichst weit kommen."

3.) "Ich bin sicher, die Entscheidung fällt erst am letzten Spieltag."

4.) "So leid es mir tut, für Kapfenberg wird es sehr eng, auch wenn es noch lange nicht entschieden ist."

5.) "Ich kenne Marcel sehr gut. Er geht sehr konzentriert und akribisch an seine Aufgabe heran, legt Wert auf die Taktik und auch die mentale Stärke seiner Spieler und das wird man bald erkennen können."

Ivica Vastic (FK Austria Wien):

Ivica Vastic (FK Austria Wien):

1.) "Ich glaube, dass es positiv ist, dass alles so ausgeglichen ist, das bringt auch Spannung und gibt jedem Spiel eine Wichtigkeit. Man kann gegen keinen Gegner sagen, dass eine Mannschaft locker gewinnt. Daher finde ich es interessant für jeden, der damit zu tun hat, ob Zuschauer oder Spieler. Es ist eine gute und schöne Herausforderung."

2.) "Wir müssen uns von Spiel zu Spiel konzentrieren. Wir streben natürlich das Beste an und wollen das Maximum aus der Mannschaft herausholen, aber man wird erst am Ende sehen, was es wird."

3.) "Salzburg ist auf jeden Fall Topfavorit, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass Topfavoriten nicht immer die Meisterschaft gewinnen. Wenn wir nahe dranbleiben und den Favorit unter Druck setzen, wenn es dem Ende zugeht, dann wird er vielleicht nervös und dann ist für uns alles möglich."

4.) "Ich glaube nicht, dass Kapfenberg weg ist und aufgegeben hat. Sie haben einen neuen deutschen Trainer, und wer die deutsche Mentalität kennt, der wird wissen, dass sie nicht aufgeben werden. Sie werden kämpfen und alles probieren, um aus dieser Situation rauszukommen."

5) "Marcel Koller hinterlässt einen guten Eindruck. Man sollte nicht so kritisch sein und nur auf die Ergebnisse schauen und der Mannschaft Zeit geben, sich zu entwickeln."

Dietmar Kühbauer (FC Admira):

Dietmar Kühbauer (FC Admira):

1.) "Würde ich es als schlechtes Zeichen werten, würde ich ja gegen meine Mannschaft sprechen."

2.) "Die Zielsetzung ist nicht so, dass wir jetzt meinen, wir müssen einen europäischen Platz erringen. Würde ich das jetzt machen, würde ich ja schon indirekt Druck auf die Mannschaft aufbauen, und das muss ja nicht sein. Wir sind nach wie vor Aufsteiger, aber die Spieler haben ganz genau gesehen, was möglich ist. Wenn wir wirklich alle an einem Strang ziehen, können wir wieder ganz gute Leistungen bringen. Was dann herausschaut, wird man sehen."

3.) "Salzburg müsste für mich Serienmeister sein, aufgrund des Kaders und des Geldes, das sie investieren. Das ist aber nicht der Fall. Es ist mir gleich, wer Meister wird, wir werden es wahrscheinlich noch nicht."

4.) "Ich halte mich da gerne heraus, weil es für den, den es trifft, schwer genug ist. Die Karten für Kapfenberg sind nicht gut, weil sie schon einen Riesenabstand auf Mattersburg haben, aber es gibt genügend Frühjahrspartien. Und warum sollten sie nicht einen Lauf haben?"

5.) "Wie die Entwicklung sein wird, weiß ich nicht. Das erste Spiel war in Ordnung, es ist aber ein Problem bei uns, dass wir ein Spiel werten, und danach wird alles zerhackt oder in den Himmel hinaufgejubelt, und das geht immer so weiter. Ich glaube, dass wir keine schlechte Truppe haben. Man muss den Marcel Koller jetzt einmal arbeiten lassen, in den nächsten zwei, drei Spielen wird man dann sehen, in welche Richtung es geht."

Franco Foda (SK Sturm Graz):

Franco Foda (SK Sturm Graz):

1.) "Ich glaube, dass es im Herbst normal ist, dass es eng ist, weil die Mannschaften, die international spielen, immer den hohen Rhythmus haben und durch die Reisestrapazen manchmal in der Liga nicht so konzentriert sind. Aber am Ende war es bis jetzt meist so, dass Salzburg und auch Rapid und Austria weit vorne sind. Im letzten Jahr war auch Sturm dabei, mit Ried und Admira gibt es dieses Jahr auch noch zwei gute Mannschaften, die auch einen guten Kader haben und sich berechtigte Hoffnungen machen dürfen, da vorne mitzuspielen. Es wird bis zum Ende der Saison wieder spannend und interessant sein."

2.) "Wir haben uns die Ziele schon vor der Saison gesteckt, die haben sich nicht verändert. Wir sind im letzten Jahr Meister geworden, das war etwas Außergewöhnliches, und dieses Jahr wollen wir wieder schauen, international dabei zu sein."

3.) "Salzburg muss aufgrund der finanziellen Situation normalerweise jedes Jahr Meister werden. Sie haben sich im Winter jetzt noch einmal verstärkt, insofern sind sie der Topfavorit, aber man hat auch im Herbst gesehen, dass Mannschaften mit der Doppelbelastung Probleme in der Meisterschaft gehabt haben, und insofern war die Meisterschaft eng. Salzburg hat die größten Vorteile, aber alle anderen Mannschaften sind da, um sie eventuell zu ärgern."

4.) "Wir sind fünf Punkte hinter dem Ersten und rechnen uns irgendwo noch aus, ganz vorne zu landen, und so kann sich Kapfenberg auch etwas ausrechnen. Wenn die neuen Spieler einschlagen sollten, ist alles möglich."

5.) "Marcel Koller ist ein sehr guter Trainer, der Qualität hat, ich kenne ihn ja auch aus Deutschland. Die Nationalmannschaft hat sicher an Qualität gewonnen aufgrund der Tatsache, dass jetzt viele Spieler im Ausland sind und dort auch spielen. Man sieht, dass viele Spieler in der deutschen Bundesliga Fuß gefasst haben, das ist schon ein sehr gutes Zeichen, aber auch in Österreich gibt es noch gute Spieler. Ich glaube, dass die Mannschaft Perspektiven hat und die Qualität, um vielleicht die nächste Qualifikation für die WM oder EM zu schaffen."

Walter Kogler (FC Wacker Innsbruck):

Walter Kogler (FC Wacker Innsbruck):

1.) "Es war im letzten Jahr auch schon ausgeglichen. In den letzten Jahren hat es von den absoluten Spitzenmannschaften keine geschafft, ihrem Ruf wirklich gerecht zu werden. Das Gros der Liga ist nicht schlecht, aber nach vorne hin fehlen die Ausreißer. Salzburg an erster Stelle sowie Rapid und Austria dahinter haben es nicht geschafft, die Liga zu dominieren. Das spricht aber nicht für eine schlechte Liga, denn wenn es so einfach wäre, dann hätten die ja leichteres Spiel gehabt."

2.) "Wir haben eine zweigeteilte Zielsetzung. Wir haben sehr viele junge Spieler, die wollen wir wieder einen Schritt nach vorne bringen, und als Mannschaft stabiler werden. Unsere Zielausgabe im Sommer war, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, davon haben wir uns gelöst. Wir sind genau auf unserem Weg, mit der Möglichkeit, wenn alles passen sollte, dass wir ein bisschen weiter nach vorne rücken."

3.) "So lange Salzburg so tolle Möglichkeiten hat, wird immer Salzburg als Toptipp genannt werden. Dahinter sind Mannschaften wie Rapid und Austria heiße Anwärter. Auch Ried und Sturm Graz sind Mannschaften, die die Möglichkeit haben, wenn alles zusammenpasst, dass sie mitkämpfen. Die Admira hat einen sehr guten Herbst gespielt, aber ich rechne sie nicht zu den Titelkandidaten."

4.) "Na klar hat Kapfenberg noch eine Chance, auch wenn der Abstand groß ist. Im Fußball kann vieles passieren."

5.) "Ich traue dem Nationalteam viel zu, es ist eine Generation von Spielern da, die in einem guten Alter sind und auch die notwendige Erfahrung haben."

Peter Stöger (SC Wiener Neustadt):

Peter Stöger (SC Wiener Neustadt):

1.) "Die Liga ist stark, das sieht man auch an den Erfolgen in der Europa League. Durch die geringen Abstände gibt es eine interessante Situation."

2.) "Unser Hauptziel ist nach wie vor, in der Liga zu bleiben. Nachdem wir aber eine gute Herbstsaison gespielt haben, haben wir nun 40 Punkte als internes Ziel ausgegeben."

3.) "Rapid, Ried, Salzburg, Austria und Sturm können Meister werden. Auf jeden Fall machen Namen keinen Meister."

4.) "Es wird darauf ankommen, wie die Kapfenberger in die Saison starten. Laut Tabelle haben sie die schlechtesten Karten, aber es ist nicht unmöglich, den Rückstand aufzuholen."

5) "Das Nationalteam wird sich in den nächsten Jahren sehr gut entwickeln, weil wir viele gute Spieler haben. Je früher diese Entwicklung einsetzt, umso erfreulicher ist es für uns alle."

Franz Lederer (SV Mattersburg):

Franz Lederer (SV Mattersburg):

1.) "Schwierig zu sagen, es würde auch nicht für die Stärke der Liga sprechen, wenn sich Salzburg längst abgesetzt hätte. So ist es für die Fans eine sehr interessante Situation."

2) "Unser Ziel ist, nicht abzusteigen und eine bessere Rolle als im Vorjahr zu spielen."

3.) "Es wird darauf ankommen, wer gleich eine Serie hinlegt, aber Prognose traue ich mir keine abzugeben. Alle sechs Clubs, die vorne sind, können den Titel holen."

4.) "Wir wähnen uns nicht in Sicherheit, aber wir werden nicht absteigen."

5) "Er dürfte Ideen und Energie haben. Interessant wird sein, inwieweit alle - ÖFB, Bundesliga, Medien - hinter ihm stehen. Wenn man nach ein, zwei Spielen schon alles infrage stellt, würden wir uns der Lächerlichkeit preisgeben."

Thomas von Heesen (Kapfenberger SV):

Thomas von Heesen (Kapfenberger SV):

1.) "Ich finde es gut, die Leistungsdichte ist hoch, das heißt, der Wettbewerb ist interessant. Es ist nicht einseitig wie etwa in Spanien, wo es nur zwei Mannschaften gibt, die sich den Titel ausmachen. In Deutschland ist es im Moment ähnlich mit vier, fünf Vereinen an der Spitze, das zeigt auch, dass die anderen Mannschaften aufgeholt haben, und nicht, dass die Spitzenteams nachgelassen haben."

2.) "Ich sehe überhaupt niemanden als Gegner. Ich sehe jetzt einmal nur von Spiel zu Spiel, dass wir die Punkte erst einmal sammeln, und wer dann eventuell für uns in Reichweite kommt, das werden wir dann ja sehen. Wir denken eher in Zielen, mit Zeitabschnitten von drei, vier Spielen, dann setzen wir uns das nächste Ziel."

3.) "Die beste Mannschaft wird am Ende des Tages an der Tabellenspitze stehen. Der, der nach 36 Spielen vorne steht, hat es sich auch verdient. Es gibt so viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Von den drei, vier Topmannschaften können es viele werden."

4.) siehe Frage 2.

5.) "Wir sind vom Typus her ähnlich, ruhig, analysierend und in der Ansage recht klar. Ich traue ihm jede Menge zu, ich denke, dass er eine klare Ausrichtung in der taktischen Vorgabe hat, der Nationalmannschaft einen gewissen Input geben und sie auch weiterbringen kann."