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Gebauer: "Es war zum Schämen"

Gebauer:

Fassungslosigkeit wohin das Auge reicht.

Die 1:6-Niederlage bei der Wiener Austria sitzt tief im Lager der SV Ried.

Nicht nur das niederschmetternde Ergebnis, sondern auch die Art und Weise, wie dieses zustande gekommen ist, gibt zu denken auf.

„Es ist schwer, dieses Spiel in Worte zu fassen. Wir waren von der ersten Sekunde an nicht am Platz, haben die Austria spielen lassen, waren nicht aggressiv und immer einen Schritt zu spät. Das hatte nichts mit Profis-Fußball zu tun. Sie haben uns schwindlig gespielt. Da spielt jede Jugendmannschaft besser. Es war zum Schämen“, nimmt sich Tormann Thomas Gebauer kein Blatt vor den Mund.

"Unser Auftritt war einfach eine Frechheit“

Andreas Schicker schlägt in die selbe Kerbe: „Wir waren so naiv und haben geglaubt, dass wir mit der Austria mitspielen können. Wenn es zur Pause höher steht, kann man auch nichts machen. Das war eine große Hösche.“

"Unser Auftritt war einfach eine Frechheit", schimpft Abwehrchef Thomas Reifeltshammer.

Eine ähnlich hohe Niederlage setzte es für die Wikinger zuletzt am 31. Oktober 2007 beim 0:5 gegen Sturm Graz. Ein Spiel mit sechs Gegentoren gab es im Jahr 2006 gegen Rapid.

Dabei hätte man sich unter der Woche gut auf das Match vorbereitet und viel vorgenommen. „Wir haben Austria genau analysiert, haben der Mannschaft ein Video vom Admira-Match gezeigt. Sie haben genau das gemacht, vor dem wir unsere Spieler gewarnt haben“, rätselt Trainer Heinz Fuchsbichler.

„Austria war um diese fünf Tore besser“

Der 44-Jährige erkennt die Überlegenheit der Hausherren neidlos an: „Wir hatten mit ihrem Kombinations-Fußball und schnellen Spiel riesengroße Probleme. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, hatten Schwierigkeiten mit dem Hinausschieben und waren dadurch im Mittelfeld immer in Unterzahl. Jeder Ball in der Tiefe war gefährlich. Die letzten drei Tore haben wir uns fast selber gemacht. Es war ein bittere Niederlage und in dieser Höhe eine Katastrophe.“

Denn: „Die Austria war um diese fünf Tore besser. Das ist bitter.“

Nun gilt es, das Debakel so schnell wie möglich aus den Köpfen zu bekommen. Wie das gelingen soll? „Wir müssen das genau analysieren. Die Fehler gehören klipp und klar angesprochen“, fordert Schicker.

Rieder Ursachenforschung

Doch das scheint leichter gesagt, als getan. „Ich weiß nämlich nicht, woran es gelegen ist, dass wir nichts von dem umsetzen konnten, was wir besprochen haben“, gesteht Gebauer.

Guter Rat ist also teuer im Innviertel. Bei Manager Stefan Reiter hat die Ursachenforschung noch am Sonntag begonnen.

„Ich habe ja auf der Heimreise von Wien nach Ried genug Zeit, um nachzudenken. Man muss genau analysieren, wie stark das Verhältnis zwischen der offensichtlichen Stärke des Gegners und auch der eigenen Schwäche ist.“

Wikinger kommen nicht in Fahrt

Eines war schon vor dem Debakel augenscheinlich. Die Spielvereinigung tritt nach einem guten Saisonstart auf der Stelle.

Holten Hadzic und Co. in den ersten vier Runden drei Siege, folgten in den restlichen zehn Begegnungen nur mehr zwei volle Erfolge bei sechs Niederlagen und zwei Unentschieden.

„Wir sind Fünfter und überwintern im Cup. Das ist das, wo Ried hingehört. Es liest sich nicht so schlecht. Die Leistungen sind jedoch nicht zum Anschauen, das muss man klipp und klar sagen. So dürfen wir nicht weiterspielen. Wir müssen dennoch positiv bleiben und bis zur Winterpause schauen, dass wir Punkte sammeln und an Platz vier dran bleiben“, fordert Gebauer.

Dafür wäre eine Sieg im Heimspiel gegen SV Mattersburg mehr als hilfreich, denn sonst könnte aus fassungslos bald ratlos werden…

Martin Wechtl / Harald Prantl