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Red Bull Salzburg stellt zwei Neuzugänge vor

Red Bull Salzburg stellt zwei Neuzugänge vor

„Norweger sind Krieger. Sie wissen, dass es nötig ist, für die Karriere zu fighten.“

So charakterisiert Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick seine beiden Neuzugänge.

Havard Nielsen (Valerenga Oslo) und Valon Berisha (Viking Stavanger) heißen die beiden neuen Bullen im Stall. Der Eine ist ein robuster, bulliger Stürmer, der Andere ein wendiger Dribblanski, der im Mittelfeld zuhause ist.

Beide zählen erst 19 Jahre, durchliefen aber bereits alle norwegischen Jugend-Nationalteams. Berisha ist gar bereits ein „Fixpunkt in der A-Nationalmannschaft“, wie es Rangnick ausdrückt.

Kein Schnellschuss aus Enttäuschung

Die Verpflichtung der zwei Hoffnungsträger ist laut dem Deutschen keine Reaktion auf das blamable Ausscheiden aus der Champions-League-Qualifikation – nichtsdestoweniger sind die Transfers blitzschnell über die Bühne gegangen.

„Vor vier Tagen wussten sie nichts von unserem Interesse. Innerhalb von drei Tagen haben wir dann alles abgewickelt“, meinte Rangnick nicht ohne Stolz.

Auch die Integration in die Mannschaft soll in einem ähnlichen Tempo vonstatten gehen: „Havard und Valon werden heute nochmal nach Hause fliegen, um ihre Sachen zu packen. Wir werden sie am Montag hier erwarten, am Dienstag und Mittwoch werden alle Tests durchgeführt. Bereits Donnerstag Vormittag sollen sie ins Mannschaftstraining einsteigen und am Wochenende schon spielberechtigt sein.“

Liga läuft in Norwegen

Innerhalb von zwei Wochen also ein fliegender Wechsel aus dem norwegischen Liga-Alltag in die österreichische Bundesliga.

Ein Wechsel, der Nielsen und Berisha nicht allzu schwer fallen sollte, schließlich sind die norwegischen Eliteserien eine Jahresmeisterschaft, sprich, sie beginnen bereits im Frühling und enden im Spätherbst.

Die neue Philosophie

Mit der Verpflichtung der beiden 19-Jährigen soll laut dem Duo Rangnick und Schmidt auch die neue Linie von Red Bull Salzburg unterstrichen werden: „Wir suchen Spieler, die zu unserer Zukunft und Philosophie passen. Junge, dynamische Spieler, für die der Verein der richtige Schritt sein soll, um sich weiterzuentwickeln.“

Trotz der optischen Unterschiede haben die Neulinge auch abseits ihrer Nationalität viele Gemeinsamkeiten: „Dynamik, Robustheit und Durchsetzungsvermögen zeichnet beide aus. Sie können geradlinig und entschlossen zum Tor ziehen und haben Stärken in Torabschluss und –vorbereitung. Beide Akteure haben bereits mit 19 Jahren auf einem hohem Niveau gespielt.“

Nun sollen sie sich nahtlos in den aktuellen RBS-Kader einfügen. Während Berisha hauptsächlich als Ersatz für den verletzten Dusan Svento gesehen wird, ist Nielsen ein Spielertyp wie Stefan Maierhofer, Jonathan Soriano oder Joaquin Boghossian.

Konkurrenz, kein Ersatz

„Die Beiden sind zusätzliche Optionen. Es soll Konkurrenz entstehen, der Beste im Training steht am Wochenende auf dem Platz“, stellt Trainer Schmidt klar.

Rangnick machte aber auch deutlich, dass für einige Bullen die Zeit des Abschieds gekommen ist: „Wir werden darauf achten, mit 20 bis 22 Feldspielern eine angemessene Kadergröße zu haben.“

Kurzzeit-Lösungen sollen Nielsen und Berisha keine sein, schließlich haben sie Vierjahres-Verträge unterzeichnet. In beiden Fällen hat Salzburg die Option auf ein fünftes Jahr, auch wenn ein vorzeitiger Verkauf im Raum steht, sollten die Norweger ihr großes Talent entfalten.

Gewinnbringender Verkauf?

„Wenn sich der Spieler schneller als der Verein entwickelt, ist es wichtig, dass ein längerfristiger Vertrag da ist. Mit Ausnahme von Marc Janko hat RBS noch nie einen Spieler verkauft und damit Geld gemacht.“

Mit den beiden Neuverpflichtungen könnte das Bullen-Einkaufsprogramm bereits abgeschlossen sein. „Man wird sehen, ob wir überhaupt Bedarf haben, weitere Spieler zu holen“, stellte Rangnick fest.

Komplimente für Salzburg

Das Norweger-Duo zeigte sich - wenig überraschend - erfreut über seinen Karrieresprung. „Salzburg ist ein sehr guter Klub, sie haben letztes Jahr das Double geholt“, so Nielsen.

Sein Landsmann legte sofort nach: „Es ist das beste Team in Österreich. Da wir zu zweit hierher kommen, wird es leichter für uns.“

Nun steht aber erstmals Sprachunterricht auf dem Programm. Gefragt, wie es um seine Deutschkenntnisse stehe, war der Blondschopf Nielsen recht kurz angebunden: „Hallo. That’s it.“

Aber das sollte laut dem Sportdirektor kein Problem sein. Denn neben der Tatsache, dass „es auch in Norwegen Winter und Schnee gibt“ und eingangs erwähntem Kriegertum zählt Rangnick ein ausgeprägtes Sprachtalent zu den Vorzügen der Skandinavier.