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Red Bull: Rangnick krempelt weiter um

Red Bull: Rangnick krempelt weiter um

Fast acht Wochen sind vergangen, seit Ralf Rangnick zum neuen starken Mann bei Red Bull bestellt wurde.

Und der 54-Jährige hat in diesen zwei Monaten so ziemlich alles umgekrempelt, was es umzukrempeln gab.

Sowohl in Salzburg, als auch in Leipzig blieb im Prinzip kein Stein auf dem anderen.

Erst am Freitag verkündete der Deutsche eine weitere wichtige Personal-Rochade: Ernst Tanner wird künftig als Nachwuchsleiter in der Mozartstadt fungieren - das letzte verbliebene Relikt aus der "Holland-Zeit", Percy van Lierop, ist damit Geschichte.

LAOLA1 wirft einen Blick auf die jüngsten Umstrukturierungen.

Der neue Geschäftsführer - JOCHEN SAUER

Nach nur sieben Monaten ist "Ried Bull" bereits wieder Geschichte. Peter Vogl trat mit Oliver Glasner als Assistent im Jänner die Geschäftsführung an, viel bewegt hat das Duo allerdings nicht. Vor allem mit dem mächtigen Nachwuchschef Percy van Lierop soll es immer wieder zu Machtkämpfen gekommen sein, die letztlich ein konstruktives Arbeiten unmöglich machten. Während Glasner dem Klub als Co-Trainer erhalten blieb, wird Vogl offiziell nur mehr als Berater des Vereins zur Verfügung stehen. Nachfolger des Rieder Ehrenpräsidenten wird mit Jochen Sauer ein weiterer Deutscher. Der 40-Jährige ist in selber Funktion noch beim VfL Wolfsburg tätig, wird aber spätestens mit 1. September nach Salzburg übersiedeln. "Ich war beeindruckt von den ehrgeizigen Zielen und Visionen. Nach den Gesprächen mit Rangnick und Houllier musste ich nicht lange überlegen", so Sauer, der sich vor allem von den Bedingungen und Strukturen begeistert zeigt. "Da können auch in Deutschland nicht viele Vereine mithalten." Für Rangnick ist die Verpflichtung von Sauer ein absoluter Coup. "Ich kenne nicht viele, die über so viel Erfahrung verfügen. Wenn man so einen Mann kriegen kann, muss man sofort zuschlagen."


Der neue Nachwuchsleiter - ERNST TANNER

Fast zeitgleich mit der Bestellung von Jochen Sauer präsentiert Rangnick eine zweite, und wohl wichtigere, Personal-Entscheidung. Im Nachwuchsbereich hat ab sofort Ernst Tanner das Sagen. Percy van Lierop, das letzte verbliebene Relikt aus der "Holland-Zeit", ist damit Geschichte. Und diese Personalie ist gleich doppelt interessant: Zum einen sollen die Kompetenzen des Niederländers weit über jene des Nachwuchschefs hinausgegangen sein - hinter vorgehaltener Hand galt er sogar als wichtigster Einflüsterer von Big Boss Dietrich Mateschitz. Zum anderen stand van Lierop - so wie Ex-Coach Ricardo Moniz - für die Coerver-Methode, auf die in den vergangenen Jahren im kompletten Nachwuchs gebaut wurde. Neo-Sportdirektor Rangnick ist allerdings kein Fan dieser Methode und soll auch mit van Lierop nicht zurecht gekommen sein. Der Niederländer wurde mittlerweile auch freigestellt. "Der Wechsel in der Ausbildungsphilosophie war notwendig", erklärte der 54-Jährige knapp. Mit Tanner hat sich Rangnick dafür einen weiteren Vertrauten ins Boot geholt. Die Beiden arbeiteten schon in Hoffenheim gemeinsam - Tanner war dort bis März 2012 Manager und am Ende sogar Geschäftsführer. Für den 45-Jährigen ist Salzburg kein unbekanntes Pflaster, ist er doch nur 20km entfernt im bayrischen Teisendorf aufgewachsen. Als Nachwuchs-Koordinator von 1860 München hat er zahlreiche Talente wie Martin Stranzl, Julian Baumgartlinger, Moritz Leitner, die Bender-Zwillinge oder Benjamin Lauth entdeckt und gefördert. "Ernst ist ein ausgewiesener Fachmann im Bereich der Nachwuchsarbeit", freut sich Rangnick, "außerdem kommt er aus der Region, kennt als den österreichischen und deutschen Fußball sehr gut." Künftig sollen auch die Red-Bull-Akademien noch enger zusammenarbeiten. Mit Tanner und Sauer sind die Umstrukturierungen fürs Erste abgeschlossen. Rangnick hat nun alle Schlüsselpositionen nach seinen Vorstellungen besetzt. Jetzt müssen die Neuen beweisen, dass sie auch die richtige Wahl sind.

Kurt Vierthaler