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Sportdirektor-Kandidaten bringen sich in Position

Sportdirektor-Kandidaten bringen sich in Position

„Abwarten und Tee trinken“ lautet die Devise bei Rapid und auch bei jenen Persönlichkeiten, die sich derzeit in Position bringen.

Schließlich ist ein seit eineinhalb Jahren vakanter Posten zu besetzen, der nach langem Überlegen der Vereinsführung wieder Wichtigkeit erlangen soll.

Es handelt sich um die Position des Sportdirektors, dessen Agenden Peter Schöttel seit seinem Antritt in Hütteldorf zusätzlich zum Trainerjob übernommen hatte.

Bis zum Rücktritt im April 2011 bekleidete Alfred Hörtnagl diesen Posten. Wer nach so langer Pause sein Nachfolger werden soll, ist noch unklar.

Top-Favoriten hüllen sich in Schweigen

 „Die potenziellen Kandidaten sollen nun Konzepte liefern, dann können wir eine Vorauswahl treffen. Danach folgt ein Hearing. Bis Weihnachten wollen wir das erledigen“, gab Präsident Rudolf Edlinger erst vor wenigen Tagen im Gespräch mit LAOLA1 zu verstehen.

Auf einen Sportdirektor verzichtet zu haben, bezeichnete der ehemalige Finanzminister als „Versäumnis“.

Zum ersten Mal seit längerer Zeit habe es auch nicht oberste Priorität, einen fähigen Mann aus dem erlesenen Rapid-Kreis auszuwählen, auch Anwärter ohne grün-weiße Vergangenheit sollen eine Chance bekommen.

Fakt ist aber, dass sich die vermeintlichen Top-Favoriten in Schweigen hüllen, sich zurückziehen oder bereits abgewunken haben.

Jancker als naheliegendste Lösung

Am öftesten genannt wurde bisher der Name Carsten Jancker, der aktuell im Verein als Nachwuchs-Sportmanager tätig ist.

Schon vor eineinhalb Jahren trafen die Anforderungen auf die Rapid-Ikone zu. In weiterer Folge wurde er aber ausschließlich mit dem Nachwuchsbereich betraut.

Eine große Veränderung würde seine Beförderung nicht mit sich bringen. Der Deutsche könnte aufgrund seiner Qualifikation den Aufgabenbereich mit einem Fokus auf den Nachwuchs übernehmen.

Doch Jancker hält sich aus der Schusslinie. Auf Anfrage von LAOLA1 wollte der ehemalige Stürmer keine Stellungnahme zu diesem Thema abgeben. Dementieren wollte er allerdings auch nicht, dass eine „Beförderung“ womöglich Thema sein könnte.

Fjörtoft schließt Engagement aus

Aufgrund seiner Erfahrungen, unter anderem bei Bayern München, Udinese Calcio und im DFB-Nationalteam, hat der mittlerweile 38-Jährige ein Netzwerk an Kontakten, das dem Verein zugute kommen würde.

Mit Jan-Age Fjörtoft hat ein weiterer Rapid-Held vergangener Tage trotz der Verbundenheit zum Verein bereits vorzeitig abgesagt.

Gegenüber „Sky“, wo der ehemalige Angreifer in Deutschland als TV-Experte tätig ist, ließ der Norweger ausrichten, dass er nicht zur Verfügung steht.

Fjörtoft, der von 2004 bis 2008 als Manager in seiner Heimat bei Lilleström SK aktiv war, will sich weiter um seine Kommunikationsfirma und seine Tätigkeit beim Pay-TV-Sender konzentrieren.

Neue Chance für Hickersberger?

Ansonsten drängen sich die üblichen Verdächtigen auf, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit Rapid in Verbindung gebracht wurden.

Josef Hickersberger etwa, der die Grün-Weißen als Trainer 2005 zum vorletzten Meistertitel führte, wäre eine Alternative.

Während der 64-Jährige in seiner letzten Amtszeit in Hütteldorf unter Sportdirektor Schöttel werkte, könnten die beiden nun die Rollen tauschen.

Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr gering, dass sich der Vater von Co-Trainer Thomas Hickersberger nach seinem Abenteuer im arabischen Raum noch einmal in den Dienst des Rekordmeisters stellt.

Weber und Herzog schon 2011 Thema

Ehrenkapitän Heribert Weber wurde schon mehrmals mit einem Amt bei seinem Herzensverein in Verbindung gebracht, geklappt hat es bisher aber (noch) nicht.

Der 57-jährige Steirer sammelte von 2008 bis 2010 Erfahrungen als Sportdirektor bei der Admira, konzentriert sich seitdem jedoch auf sein Dasein als TV-Analytiker.

Ebenso wie Hans Krankl, der zwar immer wieder vom Umfeld für einen Posten im Verein vorgeschlagen wird, jedoch nicht das Know-How für jenen des Sportdirektors mitbringt.

Und Andreas Herzog? Der Rekord-Nationalspieler sagte seinem Ex-Klub 2011 ab, um seine Chance als Assistenztrainer von Jürgen Klinsmann im US-Nationalteam zu nützen. Ob er diese aufgeben würde, wenn Rapid wieder anklopft, ist fraglich.

Liegt das Gute so nah?

Ebenso unwahrscheinlich ist eine Rückkehr von Alfred Hörtnagl, der seine Visionen derzeit als Sportkoordinator beim deutschen Bundesligisten Greuther Fürth in die Tat umsetzen kann.

Und international? Oliver Kreuzer kennt die österreichische Liga nach seinen Gastspielen als Sportdirektor bei RB Salzburg und Sturm Graz besser als viele andere.

Der Deutsche verlängerte aber erst im Sommer seinen Vertrag beim deutschen Drittligisten Karlsruher SC um zwei weitere Jahre.

Felix Magath wäre hingegen nach seinem Rauswurf beim VfL Wolfsburg derzeit frei am Markt. In ihn müsste Rapid aber wohl das gesamte Budget des geplanten Stadion-Neubaus investieren.

Somit bleibt die Causa Sportdirektor weiter spannend. Zaubert Rapid eine Überraschung aus dem Hut oder beschränkt sich die Suche wie so oft auf alte Bekannte? Viel deutet auf Zweiteres hin.


Alexander Karper