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"Sollen die Leute reden"

Glücklicherweise ist Fußball ein schnelllebiges Geschäft.

So kann ein Kicker am Samstag wieder etwas geradebiegen, was am Mittwoch extrem schiefgegangen ist. Bei Rapids Stefan Schwab war das diese Woche der Fall.

Der Mittelfeldspieler flog vor wenigen Tagen im Hinspiel der CL-Qualifikation gegen Ajax Amsterdam nach einem Horrorfoul vom Platz. Nun erzielte er beim 2:1 in Salzburg ein Tor.

„So oft kommt es nicht vor“, sagte der 24-Jährige und meinte dabei, dass er ausnahmsweise mit dem rechten Fuß in die Maschen traf. Schwab erhöhte vor der Pause beim Meister auf 2:0.

"Ich habe gut schlafen können"

Die Salzburger konnten nur verkürzen und so steht Rapid nach zwei Runden mit sechs Punkten da, der große Titel-Rivale hingegen mit null. Im Gespräch mit LAOLA1 konnte Schwab wieder lächeln.

„Für die Mannschaft ist der Sieg wichtig und für mich natürlich auch das Tor. Jetzt muss ich nicht mehr an das letzte Spiel, sondern kann an dieses denken“, hielt der Mittelfeldspieler danach fest.

Schwab war die vergangenen Tage Gesprächsthema Nummer eins, hatte er doch mit seinem Foul an Gegenspieler Riedewald traurige Berühmtheit erlangt. Selbst in den USA wurde darüber berichtet.

„Man kann es eh nicht verhindern. Es wird in Holland übertragen und kommt dann weltweit raus. Ich habe aber insofern gut schlafen können, weil ich wusste, dass er sich nicht verletzt hat. Das war das Wichtigste. Ich habe mich dafür entschuldigt und damit ist die Sache für mich erledigt.“

"Ich weiß, dass es ein Fehler war"

Schwab hatte die Situation auch schnell verarbeitet.

„Ich weiß, dass es ein Fehler war. Ich habe die Sache falsch eingeschätzt und war übermotiviert. Ich bekomme meine Strafe und außer mir ist kein anderer zu Schaden gekommen. Das Schöne war auch, dass die Mannschaft nicht noch ein Tor bekommen, sondern eines zum 2:2 geschossen hat.“

Nach dem Rückspiel, für das Schwab automatisch gesperrt ist, bekommt er von der UEFA seine Strafe ausgesprochen.

„Ich habe lange keine Rote Karte gesehen und der Gegner hat sich nicht verletzt. Das sind Dinge, die für mich sprechen könnten. Aber natürlich war das Foul hart.“

Zweite Rote Karte nach 2009

Im Profigeschäft war dies tatsächlich erst seine zweite Rote Karte. Der frühere Red-Bull-Spieler kassierte seine zuvor einzige als RB Junior im April 2009 im Erste-Liga-Spiel bei St. Pölten (1:3).

Damals hatte der Salzburger sie ebenfalls für ein brutales Foul gesehen und musste dann drei Spiele zusehen. Nicht auszuschließen, dass es dieses Mal mehr werden. Ajax-Coach de Boer forderte acht.

Schwab sah für dieses Foul an Riedewald die Rote Karte

„Die Leute reden sehr viel. Ich habe von zehn Spielen gelesen, auch von einer Anzeige. Ich verhalte mich ruhig und kann es ja ohnehin nicht ändern. Sollen die Leute reden, was sie glauben, dass rauskommt. Das entscheiden ohnehin nicht sie. Ich muss mit jeder Sperre leben.“

Volle Rückendeckung von Barisic

Von Trainer Zoran Barisic gibt es für seinen Schützling in jedem Fall volle Rückendeckung.

„Es war nicht einfach, es ist viel auf ihn eingeprasselt. Er und ich haben uns entschuldigt. Mehr können wir nicht tun. Jeder Mensch macht Fehler, er wird seine Strafe bekommen.“ 

 

Hallo Leute, es tut mir leid was gestern Abend passiert ist! Ich gebe immer 100% für die Mannschaft aber leider war das...

Posted by Stefan Schwab - the official fanpage on Donnerstag, 30. Juli 2015

 

Schwab wusste am Samstag noch nicht, ob er mit der Mannschaft nach Amsterdam mitreisen darf.

Dafür weiß er schon jetzt, dass Rapid im Rückspiel für eine Überraschung gut ist.

Wir sind imstande, weiterzukommen“

„Wir müssen an die zweite Hälfte aus dem ersten Spiel anschließen. Sie haben mehr Druck, wir können auswärts aufzeigen, haben gegen Salzburg gezeigt, wie gut wir mit unseren schnellen Spielern kontern können. Das müssen wir nützen. Wir wissen, dass wir offensiv die Qualität haben, immer ein Tor zu schießen und defensiv passt die Abstimmung auch gut. So fahren wir mit breiter Brust da hin.“ 

Vor allem nach einem Sieg in Salzburg. „Wir sind in der Liga schon lange ungeschlagen, haben gegen Ajax nicht verloren. Nun kommt eine gute Aufgabe: Wir sind imstande, weiterzukommen.“

 

Bernhard Kastler