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Rapids Kaderplanung nimmt langsam Formen an

Rapids Kaderplanung nimmt langsam Formen an

Sportlich gesehen werden Rapids Saisonleistungen nach dem Ende der Meisterschaft wohl schnell abgehakt werden.

Umso wichtiger erscheint es, rechtzeitig Nägel mit Köpfen für die kommende Saison zu machen. Doch weiterhin gibt es bei den Grün-Weißen noch viele Fragezeichen.

Während sich einige Spieler bereits über einen Verbleib sicher sein können bzw. über eine Trennung in Kenntnis gesetzt wurden, tappen andere noch im Dunkeln.

Zu den bereits hochgezogenen Youngsters könnten durch Barisic‘ Tätigkeit bei den Amateuren noch einige hinzukommen. Doch auch andere Namen machen die Runde.

LAOLA1 verschafft einen Überblick über Uninformierte, Aussortierte, Verlängerte, Youngster und mögliche Verstärkungen.

DIE UNINFORMIERTEN:

Gerson: Besonders aufgedrängt hat sich der brasilianische Innenverteidiger in den vergangenen Wochen nicht. Kaum verwunderlich, dass sich die Verantwortlichen die Entscheidung, die Option des von Kapfenberg ausgeliehenen Spielers zu ziehen, ganz genau durch den Kopf gehen lassen. Kommt es zu keiner Einigung kehrt der Abwehrspieler nach der Saison zurück in die Erste Liga.

Stefan Kulovits: Dass der Mittelfeldabräumer ein verdienstvoller Spieler für Rapid war und sich stets in den Dienste der Mannschaft stellte, steht wohl außer Frage. Nach einem hervorragenden Jahr sowie der Nominierung fürs Nationalteam reichte es zuletzt allerdings schon länger nicht mehr für mehrere Einsätze hintereinander. Ob mit ihm verlängert wird, wird wohl auch davon abhängen, wie das defensive Mittelfeld nachbesetzt werden kann.

Thomas Prager: Eigentlich hätte der Mittelfeld-Akteur schon im Winter die Koffer packen sollen, denn von Rapid-Seite wurde nicht mehr mit ihm geplant. Da er allerdings keinen neuen Verein fand, saß er seitdem seinen Vertrag bei Rapid ab. Lange Zeit nicht berücksichtigt, fand er sich zuletzt immerhin ab und zu auf der Ersatzbank wieder. Durch den Trainerwechsel könnte sich die Situation für ihn verändern, es scheint aber äußerst unwahrscheinlich.


DIE AUSSORTIERTEN:

Markus Katzer: Nach neun Jahren geht die Beziehung zwischen dem SK Rapid und Markus Katzer zu Ende. Im März wurde dem 33-jährigen Routinier mitgeteilt, dass der Verein nicht mit ihm verlängern wird. Der zweifache Meister mit den Grün-Weißen nimmt die Entscheidung „vollprofessionell“, denkt aber nicht ans Aufhören. Auch durch das Engagement von Zoran Barisic scheint sein Abschied besiegelt zu sein.

Markus Heikkinen: In sechs Saisonen gab der Finne sein letztes Hemd für Rapid. In den vergangenen Spielzeiten kam der 34-Jährige seinem Zenit aber immer näher. Unter Peter Schöttel reichte es nur mehr für eine Jokerrolle, seinem Wunsch, noch länger in Wien zu bleiben, wurde kein Gehör geschenkt. So muss mit Heikkinen trotz erfolgreicher Jahre noch ein weiterer Routinier das Feld räumen.


DIE VERLÄNGERTEN:

Harald Pichler: Erst unter der Woche zogen die Hütteldorfer die Option auf den 25-jährigen Kärntner, der somit zumindest bis Sommer 2014 das grün-weiße Trikot tragen wird. Seine Universalität sprach für ihn. „Er hat bewiesen, dass er sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung ein wertvoller Spieler für uns sein kann“, begründete Sportdirektor Helmut Schulte. Trainer Barisic ergänzte: „Ein wichtiger Spieler, der unbestrittene Qualitäten hat und vor allem durch seine Mentalität und sein Verantwortungsbewusstsein gut zu Rapid passt.“

Jan Novota: Unverhofft, kommt oft. So wohl auch im Fall von Jan Novota. Als Nummer zwei bzw. Nummer drei im Herbst war er eine willkommene Ergänzung. Seit der Ausbootung von Lukas Königshofer ist der großgewachsene Slowake derzeit aber der Stammtorhüter. Der auslaufende Vertrag wurde um ein weiteres Jahr bis 2014 verlängert. „Wir sind überzeugt, dass er sich mit zunehmender Spielpraxis weiter verbessern wird“, rechtfertigte Schulte die Entscheidung.

Mario Sonnleitner: Schon im Februar verlängerte Rapid mit Abwehrchef Mario Sonnleitner, der aus der aktuellen Mannschaft nicht wegzudenken ist. Erst vergangene Woche gegen Salzburg verpasste der 26-Jährige sein erstes (!) Pflichtspiel in dieser Saison. Trotz Verbesserungspotenzial im Spielaufbau stellte der Innenverteidiger seine Wichtigkeit immer wieder unter Beweis, was von Seiten Rapids mit einem Dreijahresvertrag belohnt wurde. Neben losen Anfragen aus dem Ausland war Rapid für den Steirer der einzige Ansprechpartner innerhalb Österreichs.

Lukas Grozurek: Im Jänner konnte Rapid den 21-jährigen Youngster bis 2015 an den Verein binden. Nach einer starken Anfangszeit geriet der Offensivspieler zuletzt etwas in Vergessenheit und pendelte oftmals zwischen Ersatzbank und Tribüne. Im Konzept der Hütteldorfer, weiterhin auf junge Spieler zu setzen, ist Grozurek somit für weitere Jahre eingeplant. „Durch die Vertragsverlängerung sehe ich das Vertrauen in mich bestätigt, das ich so schnell wie möglich zurückzahlen möchte.“

Steffen Hofmann: Bereits vor der Installierung von Helmut Schulte als Sportdirektor gelang Rapid der größte Coup. Nach dieser Saison wäre sein ursprünglicher Vertrag ausgelaufen, doch die Verantwortlichen konnten ihn zum Bleiben für drei weitere Jahre überreden. Seine Verletzungsanfälligkeit änderte an dieser Entscheidung nichts. Derzeit geht der Regisseur mit einem Innenbandriss an allen Ecken und Enden ab. Einmal mehr ist offensichtlich, wie abhängig noch immer das Rapid-Spiel von der Fitness des Kapitäns ist.


DIE NEUEN YOUNGSTER:

Marko Maric: Dem 17-Jährigen gehört die Zukunft auf dem Torhütersektor. Aktuell ist der 191-cm-Mann noch die Nummer drei hinter Jan Novota und Lukas Königshofer, im kroatischen U17-Nationalteam ist er jedoch gesetzt. Zwar wuchs Maric in Wien auf, trotzdem entschied er sich für seine Wurzeln. Seit Jänner gehört er dem  Profikader an, sein Vertrag konnte Mitte März vorzeitig bis Sommer 2016 verlängert werden. Eine Investition in die Zukunft.

Dominik Starkl: Mit dem 19-Jährigen wurde wie so oft in den letzten Jahren ein Amateur-Spieler zu den Profis hochgezogen. Seit Jänner zählt er offiziell dazu, doch schon im Herbst durfte der Offensivspieler schnuppern. Sein Debüt feierte er im November bei der 1:2-Niederlage in Graz, gegen den WAC stand er eine Woche später sogar in der Startelf. Nach Wochen und Monaten ohne Berücksichtigung kam er im April bei Wacker zu seinem dritten Profi-Einsatz, im Derby saß er immerhin auf der Bank.


DER WECHSEL(UN)WILLIGE:


Guido Burgstaller: Will er oder will er nicht? Das war die Frage, die es in dieser Woche zu beantworten galt. Das kolportierte Interesse von 1860 München nützte Christian Sand, seines Zeichens Spielerberater, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Er ließ verlautbaren: "Guido will weg von Rapid." Blöd nur, dass Burgstaller wie er selbst in einer Stellungnahme bekanntgab, vor Monaten die Zusammenarbeit mit seinem Berater beendet hatte. "Ich habe Vertrag in Hütteldorf und nicht vor, den Verein zu verlassen. Meine ganze Konzentration gilt Rapid und unserem gemeinsamen Ziel, wieder in die Erfolgsspur zu finden", dementierte der Offensivspieler. Davor wollte die "Krone" bereits von Gesprächen mit 1860 wissen. Abwarten...


KURSIERENDE NAMEN:

Anel Hazdic: Der Austro-Bosnier wird es nicht, so viel steht schon einmal fest. Bereits im Winter wurden die Hütteldorfer vertröstet, nun sorgte der Rieder mit einer Handgeld-Forderung für sich und sein Management für Unmut bei den Grün-Weißen. Aufgrund des Handlungsbedarfs im defensiven Mittelfeld galt der 23-Jährige lange Zeit als Favorit auf den vakanten Posten. Mit seinen Aktionen hat er aber weder sich noch Rapid eine Freude gemacht und sich nicht zum ersten Mal ins Abseits manövriert.

Jürgen Säumel: Der Name kursierte in der Vergangenheit immer wieder im Umfeld des Rekordmeisters. Da sich Sturm noch nicht zum verletzungsanfälligen Mittelfeldspieler bekannt hat, schaut sich dieser möglicherweise nach Alternativen um. Diese könnten in Wien liegen. Im „Kurier“ verriet Manager Herwig Straka: "Sturm genießt weiter Priorität, aber wir haben auch mit Rapid und der Austria Kontakt aufgenommen.“ Nur wenig später dementierte Sturm und Straka: "Säumel wurde keinem anderen Klub angeboten." Eine Verpflichtung des 28-Jährigen würde prinzipiell Sinn machen, sollte es keine Einigung zwischen Sturm und dem Führungsspieler geben.

Manuel Weber: Unter Peter Hyballa wurde der defensive Mitteldfeldspieler nicht nur der Kapitänsschleife sondern auch seines Stammplatzes beraubt. Schon seit längerem wird der 27-jährige Villacher mit Rapid in Verbindung gebracht, bisher klappte es jedoch noch nicht mit einem Transfer. Neben Hadzic galt Weber schon im Winter als möglicher Nachfolger von Muhammed Ildiz, den es zum 1. FC Nürnberg zog. Abzuwarten bleibt, wie der Ex-Kapitän unter Neo-Coach Markus Schopp eingebunden wird.

Robert Almer: In puncto Torhüter klang in letzter Zeit immer wieder der Wunsch nach Veränderung durch. Von mehreren Seiten wurde ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer ins Spiel gebracht, der bei Fortuna Düsseldorf einen schweren Stand hat. Der 29-Jährige ist mit seiner Reservistenrolle unzufrieden und zieht einen Abschied im Sommer in Betracht. Sollte sich die Ausgangslage nicht verändern. Denn mit Fabian Giefer könnte die Nummer eins wechseln, zudem hängt viel vom Klassenerhalt hab.

Jürgen Macho: Wird bei Rapid ein Torhüter gesucht, taucht immer wieder der Name des aktuellen Admira-Torhüters auf. Nach langer Verletzungspause hat er bei den Südstädtern seine Klasse wieder unter Beweis gestellt, seinem Ex-Verein ist der ehemalige Ultra noch immer verbunden. Trotzdem fehlt dem mittlerweile 35-Jährigen derzeit noch die Konstanz. Ein großer Vorteil: Machos Vertrag bei der Admira läuft im Sommer aus, der Routinier wäre somit kostenlos zu haben.

Auslandslösungen: Rapid sondiert in puncto Verstärkungen auch den internationalen Markt, vor allem was die Position des defensiven Mittelfeldspielers betrifft. Mögliche Anwärter sind derzeit noch nicht bekannt. Innenverteidiger Slavko Brekalo von NK Siroki Brijeg wurde im März im Testspiel gegen die Vienna getestet, flog jedoch durch. Zwar wird die Kaderplanung weiter vorangetrieben, wichtige Entscheidungen stehen in den kommenden Wochen und Monaten aber noch aus.


Alexander Karper