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"Da ist die Ausgangspositon vielleicht etwas einfacher"

Das Gelbe vom Ei war der 2:1-Heimsieg Rapids gegen Wiener Neustadt keinesfalls.

Oder wie es Goalie Lukas Königshofer nach dem Spiel ausdrückte: „Scheißegal – Sieg ist Sieg, egal wie der dann aussieht.“

Peter Schöttel sah das etwas anders, kündigte eine umfangreiche Analyse und klare Worte an die Mannschaft (Hier geht’s zum Nachbericht) an.

Nuhiu drängt sich auf

Der Trainer war mit dem „mäßigen Spiel“ seiner Elf in der ersten Hälfte nicht zufrieden, nach der Pause kam mit Atdhe Nuhiu für den enttäuschenden Guido Burgstaller frischer Wind.

Der Stürmer-Riese hatte kurz nach Wiederanpfiff die Chance auf das 2:0, das er schließlich in Minute 64 erzielte. Nuhiu scheint die Joker-Rolle mehr zu liegen, Schöttel hält dagegen.

„Man tut ihm unrecht, wenn man ihn nur auf diese reduziert. Er hat richtig gut gespielt, er hat aber auch schon von Start weg gute Spiele abgeliefert. Wir haben die letzten beide Spiele mit Deni (Alar, Anm.) und 'Burgi' (Burgstaller) begonnen, bei 'Nutschi' wissen wir, dass er schnell im Spiel ist.“

Etwas Positives nach einer letztlich durchwachsenen Leistung gegen den Tabellenneunten.

„Jeder hat nur vom Pflichtsieg gesprochen. Da vergisst man aber, dass Neustadt in Graz gewonnen, bei der Austria remisiert und in Salzburg knapp verloren hat. Das ist ein starker Gegner, wie sie heute bewiesen haben“, so der Rapid-Coach, der seine Mannschaft aber in die Verantwortung nahm.

Wochen der Wahrheit

Spätestens nach der österlichen Analyse dieses Spiels wird aber in die Zukunft geblickt. Kein Wunder, warten doch die Wochen der Wahrheit auf den Tabellenzweiten aus Wien-Penzing.

Austria, Sturm, Ried und Salzburg heißen die Gegner in den nächsten Runden. Partien, in denen Rapid nicht im Vorhinein unter Siegzwang steht. „Für uns kommen jetzt die Spiele, bei denen die Ausgangsposition für uns vielleicht etwas einfacher ist“, sieht Schöttel diesen Umstand positiv.

Positiv sehen die Spieler vor allem den zweiten Sieg in Folge. „Jeder Sieg tut gut“, hielt etwa Torschütze Boris Prokopic das Wichtigste nach dem 2:1 fest.

„Da fahren wir drüber“

„Wir haben Selbstvertrauen, so dass wir gut in das Derby gehen können“, schaute Königshofer schon Richtung kommenden Sonntag.

Beim Goalie kamen schon wenige Minuten nach Schlusspfiff gegen Wiener Neustadt die passenden Emotionen hinsichtlich des Aufeinandertreffens mit dem Erzrivalen auf: „Wir spielen absolut auf Sieg. Für einen Rapidler gibt es nichts anderes in einem Derby. Da fahren wir drüber. Wir werden hinten und vorne super spielen, dann wird das schon hinhauen.“

Dafür müssen sich die Grün-Weißen allerdings steigern. Zumal in den nächsten Wochen viel auf dem Spiel steht. „Wir sind die einzigen da vorne, die nicht mehr im Cup vertreten sind und die sich über die Liga qualifizieren müssen“, weiß Schöttel, der aber den Polster von sieben Punkten auf den Vierten Ried begrüßt. Doch: „Das ist kein Ruhekissen und keine Vorentscheidung.“

Wer kehrt zurück?

Mit einem Auswärtssieg könnten die Hütteldorfer den Vorsprung auf die Austria auf sieben Punkte anwachsen lassen. Für die Partie werden auch einige Spieler wieder zurückkehren.

„Wir haben in den vergangenen Wochen aufgrund von Sperren und Verletzungen eine permanente Fluktuation gehabt. Ich denke schon, dass Schimpelsberger und Katzer wieder dabei sein werden. Beim Steff (Hofmann, Anm.) wird man sehen“, erklärt Schöttel.

Christopher Trimmel bekam gegen Neustadt wieder Einsatzminuten: „Ich wollte ihm ein paar Minuten geben. Er ist ein wertvoller Spieler für uns. Wir hoffen, er kann im Finish annähernd an die Form aus dem Herbst anschließen.“

Eine gute Form wird auch Rapid brauchen – in den Wochen der Wahrheit.

 

Bernhard Kastler