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Pfeifenbergers spontaner Entschluss im Sommerurlaub

Pfeifenbergers spontaner Entschluss im Sommerurlaub

„Ich habe mich genau mit dem Umfeld und dem Kader auseinandergesetzt und dann den Entschluss gefasst.“

„Ich habe die Für und Wider abgewogen und mich schließlich für diesen Verein entschieden.“

Oder: „Ich will den nächsten Schritt in meiner Karriere machen und glaube, dass dies der richtige Klub dafür ist!“

Floskeln, wie man sie von einem neu bestellten Trainer erwarten würde. Floskeln, wie man sie schon unzählige Male gehört hat. Floskeln, die das Gefühl vermitteln, der neue Coach hätte sich schon im Vorfeld mit seiner künftigen Arbeitsstätte auseinandergesetzt.

Heimo Pfeifenberger bringt keine dieser Floskeln hervor. Der Salzburger weilt seit Montag in Griechenland und genießt den Sommerurlaub. Am Dienstag klingelte unverhofft das Telefon und als der 45-Jährige auflegte, hatte er einen Job als Trainer in der Bundesliga. Noch am Abend rauschte der Vertrag durch das Hotel-Faxgerät und der Deal wurde unter Dach und Fach gebracht.

Gegenüber LAOLA1 erklärt Pfeifenberger: „Manfred Rottensteiner (Anm.: Präsident des SC Wr. Neustadt) hat mich angerufen und gefragt, ob ich Interesse habe und ich habe gesagt: ‚Ja, ganz klar!‘ Es kam sehr überraschend und kurzfristig.“

Vertrauen in den Vorgänger

Kein genaues Studium von Umfeld oder Kader. Keine spezielle Vorbereitung auf die kommende Herausforderung. „Ich hatte noch keine Zeit, mich mit dem Kader auseinander zu setzen. Aber Peter Stöger hat da schon einiges gemacht, soweit ich weiß“, gibt der 40-fache Teamspieler an.

„Die Vorbereitungen wurden vom alten Trainerteam schon gemacht. Ein bisschen flexibel muss man für diesen Job schon sein, das kann oft sehr schnell gehen. Wir haben fünf Wochen Vorbereitung. In dieser Zeit haben wir die Möglichkeit, uns auf die Saison einzustellen“, sieht Pfeifenberger die Situation entspannt.

Genug Zeit, sich über seine Zukunft Gedanken zu machen, hatte der ehemalige Bremen-Legionär aber offenbar: „Dort, wo mein Arbeitgeber ist, werde ich auch wohnen. Ich werde mich sicher in Wr. Neustadt niederlassen. Zumindest für die nächsten zwei Jahre.“ Und danach? „Natürlich muss es immer höhere Ziele geben, das ist klar!“

Noch kein Einblick in die Planung

Mit Dario Tadic und Christoph Freitag präsentierte Wr. Neustadt am Mittwoch zwei Neuzugänge, Michael Madl wanderte nach Graz ab. Zuvor suchten mit Andreas Schicker und Mario Reiter, die beide in Ried anheuerten, noch zwei weitere Leistungsträger das Weite.

Zu weiteren Transfers meint Pfeifenberger: „Es ist noch nichts geplant. Wir sind das im Detail noch nicht durchgegangen. Ich werde mich mit Co-Trainer Mario Posch kurzschließen. Da wartet in den nächsten Tagen noch genug Arbeit.“

Die Kleidung zeigt Pfeifenbergers Ziele

Arbeit, die der Salzburger gerne in Angriff nimmt, da er sich nun „Bundesliga-Trainer“ nennen darf. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich nach Grödig direkt in die Bundesliga komme. Aber gehofft habe ich es. Es war immer mein großes Ziel und das habe ich jetzt erreicht. Es gab zwei weitere Interessenten, aber Bundesliga geht vor!“, freut er sich.

Klassenerhalt als Ziel

In der Ersten Liga hat Pfeifenberger mit Grödig zwei Mal den Klassenerhalt geschafft, das ist nun auch in der höchsten Spielklasse mit Wr. Neustadt sein Ziel: „Ich muss schauen, dass wir hier eine gute Arbeit machen, alles andere kommt dann von allein.“

Was eine „gute Arbeit“ in Wr. Neustadt ausmacht? „Mit jungen Spielern arbeiten und in der Liga bleiben. Zuerst gilt einmal, mich gut einzuleben und positiv in die neue Aufgabe hinein zu starten. Alles was die Meisterschaft betrifft, ist noch zu weit weg. Damit befasse ich mich noch nicht. Jetzt muss ich einmal eine Mannschaft finden. Ich hoffe, dass da alle mitmachen.“

Gelingt das Projekt, könnte beim nächsten Mal ein größerer Klub um die Dienste des Ex-Internationalen bitten. Die Antwort würde vermutlich wieder spontan „Ja, ganz klar!“ lauten.

 

Rainer Liebich