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"Sollte uns nicht so schnell abstempeln"

Da standen die Kicker des SC Wiener Neustadt nun mit leeren Händen.

Und das, obwohl sie Rapid alles abverlangten und erst durch zwei Treffer in der Nachspielzeit klein beigeben mussten.

Die Enttäuschung über das Ergebnis war groß, die Leistung lässt jedoch für die kommenden Aufgaben einiges erwarten.

Vor allem gaben die Niederösterreicher bereits zwei Mal ein Lebenszeichen ab, um Kritiker, die sie von vornherein als Fixabsteiger gehandelt hatten, Lügen zu strafen.

„Werden mit Abstieg nichts zu tun haben“

„Wir wollen darauf antworten. Ich denke nicht, dass man uns so schnell abstempeln sollte“, ist Routinier Günter Friesenbichler gegenüber LAOLA1 vom Klassenerhalt seiner Mannschaft überzeugt.

Mit dem Auftaktsieg gegen Mattersburg und der ansprechenden Vorstellung gegen Rapid hat Wiener Neustadt gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist.

„Wir arbeiten jeden Tag in der Woche hart dafür, dass es funktioniert. Wir werden es auch auf dem Platz zeigen“, so der 32-jährige Stürmer weiter.

Auch Kapitän Tomas Simkovic findet, dass sein Team vor dem Saisonstart von vielen unterschätzt wurde. „Man hat wirklich gesehen, dass die Mannschaft mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Unsere Zielsetzung ist auch eine andere. Das werden wir in den nächsten Wochen beweisen.“

Fehlende Erfahrungswerte in der jungen Mannschaft

Keeper Jörg Siebenhandl, der sich mit seinem Freistoß-Tor in Runde eins zum Publikumsliebling entwickelte, ist der Meinung, dass Fortschritte auf dem Platz deutlich erkennbar sind.

„Wir haben das gezeigt, was wir können. Soll sich doch jeder seine eigene Meinung bilden.“

Dass dem neu zusammengewürfelten Team von Trainer Peter Stöger noch die nötige Routine fehlt, war bei den späten Gegentoren gegen Rapid deutlich zu erkennen.

Gearbeitet werden muss auch noch an der Abstimmung, die aufgrund der neuen Mannschafts-Konstellation noch abgeht.

„Die Mannschaft zeigt Herz und Leidenschaft“

„Die Mannschaft kann auf jeden Fall mehr. Die Spieler müssen untereinander noch besser kombinieren, wir kennen uns halt noch nicht so lange“, so Simkovic.

Wo die Mannschaft derzeit steht, ist schwer abzuschätzen. „Wir stehen in der Tabelle mittendrin. Man wird sehen, ob es nach oben oder unten geht“, wagt Siebenhandl noch keine Prognose.

Mitspieler Friesenbichler sieht  es schon positiver und glaubt, dass noch einiges Potenzial in der Mannschaft schlummert.

„Ich denke schon, dass in diesem Jahr einiges drin ist. Aber man darf auch nicht zu viel verlangen. Es ist alles sehr kurzfristig gewesen, mit vielen Umstellungen.“

Bringt Wiener Neustadt in den weiteren Partien noch die nötige Kaltschnäuzigkeit mit, glaubt Simkovic an eine erfolgreiche Spielzeit. „Die Mannschaft hat bisher Herz und Leidenschaft gezeigt.“ Das gibt den Niederösterreichern Hoffnung.


Alexander Karper

„Wahrscheinlich ist es ein fehlender Erfahrungswert. Wenn man in den letzten Minuten Tore bekommt, ist das sehr unnötig, vor allem durch solche Konzentrationsfehler. Das darf uns nicht passieren, das müssen wir abstellen“, gibt Simkovic die Richtung vor.

Nur vier Spieler über 30 Jahre alt

„Wandervogel“ Friesenbichler, der im Sommer seine Zelte beim Bundesligisten aufschlug, ist nur einer von vier „Oldies“ im Kader, die bereits die 30er Marke überschritten haben (Razenböck, Troyansky, Klapf).

In einer speziellen Rolle sieht sich der robuste Angreifer jedoch nicht, um seine zum Teil sehr jungen Kollegen nach der bitteren 0:2-Niederlage wieder aufzubauen.

„Es ist die Aufgabe von allen Spielern, sich wieder aufzuraffen und das Spiel schnell zu vergessen. Wir müssen das wegstecken.“