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Meistertitel abgehakt, Europa League als Ziel

Meistertitel abgehakt, Europa League als Ziel

Die 0:1-Niederlage Rapids im Schlager gegen RB Salzburg hat seine Spuren hinterlassen.

Nicht nur emotional mussten die Spieler nach dem Ende aller Titelträume an die Grenzen gehen, auch körperlich wurde ihnen gegen die Bullen alles abverlangt.

Mit sechs Punkten Rückstand bei den noch verbleibenden drei Runden gibt man sich in Hütteldorf keinen Illusionen hin.

„Das Thema ist durch“, weiß Trainer Peter Schöttel. Statt nach dem Meistertitel zu greifen, geht es nun darum, den wichtigen Europacup-Platz nicht auch noch aus den Augen zu verlieren.

„Haben immer auch nach unten geschaut“

Die Hütteldorfer weisen als Zweiter zwei Punkte Vorsprung auf die Admira auf, auf die viertplatzierte Austria hat Rapid einen Polster von fünf Punkten.

Von einer plötzlichen Neuorientierung will man beim Rekordmeister nichts wissen. Schließlich habe man stets die Verfolger im Auge gehabt.

„Wir haben immer auch nach unten geschaut“, gibt Schöttel zu. Schließlich dachte man im Westen Wiens lange Zeit überhaupt nicht daran, um Platz eins mitzuspielen.

Dass die Begeisterung nach dem Erreichen des „Endspiels“ gegen Salzburg groß war, ist klar. Hand in Hand damit geht auch die Enttäuschung nach der bitteren Niederlage.

„Haben keinen Knacks“

Von einem großen Rückschlag will der 44-jährige Rapid-Trainer aber nichts wissen.

„Nur weil wir jetzt gegen Salzburg verloren haben, haben wir keinen Knacks. Schließlich war der Titeltraum auch erst in den letzten zwei Wochen ein Thema.“

Das Restprogramm hat es in sich, schließlich muss man in den drei ausstehenden Runden noch zweimal auswärts ran.

Am Donnerstag gastieren die Hütteldorfer in Mattersburg, am Sonntag darauf in Kapfenberg und abschließend steht am 17. Mai das Heimspiel gegen Wacker Innsbruck am Programm.

Schöttel ortet noch Defizite

Gegen Salzburg konnte Rapid laut Schöttel nicht das abrufen, was die Mannschaft drauf hat. In den restlichen drei Spielen müssen wieder alle an einem Strang ziehen.

„Es haben mit Sicherheit nicht alle Spieler gegen Salzburg mit hundert Prozent gespielt.“

Genau dort will der Chefbetreuer in Zukunft ansetzen. Für ihn steckt Rapid noch immer in der Entwicklung, Handlungsbedarf herrscht auf allen Linien.

„Unsere Leistungen heuer waren gut. Aber trotzdem haben wir noch auf allen Positionen Defizite. Wir müssen noch viel lernen“, so der Wiener.

Zweiter Platz als Ziel ausgegeben

Während der Titel frühestens nächste Saison wieder ein Thema ist, zählt aktuell nur mehr die Qualifikation für die Europa League.

„Wenn wir Zweiter werden würden, wäre das sehr schön“, gibt Schöttel die Marschroute vor.

Eine leichte Enttäuschung können aber weder Trainer noch Spieler verleugnen. Während Salzburg vermutlich zur Meisterfeier bläst, hat es sich bei den Grün-Weißen ausgeträumt.

Und der Zweite ist bekanntlich der erste Verlierer.


Alexander Karper