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"Es gibt eine Kaufoption auf Vertrag über drei Jahre"

Vor knapp einer Woche wollte sich Christoph Martschinko noch nicht als „Austrianer“ bezeichnen.

Seit Montag-Nachmittag kann er es ganz offiziell. Wie LAOLA1 bereits berichtete (Alle Infos), sichern sich die Veilchen die Dienste des U21-Teamspielers.

 „Endlich ist alles unter Dach und Fach. Ich freue mich auf die Herausforderung“, zeigt sich der Steirer im Gespräch mit LAOLA1 erleichtert und glücklich zugleich.

Die Wiener leihen den Linksverteidiger zunächst für ein Jahr von Hoffenheim aus, besitzen im Sommer 2016 allerdings die Option auf eine fixe Verpflichtung: „Es gibt eine Kaufoption auf einen Vertrag über drei Jahre.“

Eine etwas ungewöhnliche Geschichte, wenn man bedenkt, dass erst in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass sich Hoffenheim die Transferreche am Verteidiger von Grödig schnappte.

Warum der deutsche Bundesligist eine Kaufoption zuließ, kann Martschinko nicht beantworten, dafür kann er schildern, wie der Transfer zur Austria zustande kam:

„Mit Hoffenheim war alles klar. Wir haben uns nach Meisterschafts-Ende und vor der EM-Qualifikation geeinigt. Ich wusste aber, dass ich leihweise für ein Jahr wohin muss.“

Polen nach FAK-Interesse kein Thema mehr

Und da kam die Austria ins Spiel. „Sie hat sich nach dem Länderspiel gegen Russland bei mir gemeldet, weil Markus Suttner unmittelbar vor einem Wechsel zu Ingolstadt gestanden ist. Ich habe mich daraufhin mit Franz Wohlfahrt und Trainer Thorsten Fink getroffen. Sie haben mir ihre Vorstellungen geschildert und es kam schnell zu einer Einigung, weil es für alle eine perfekte Lösung ist.“

Nach dem Treffen war für den Defensivmann, der im Jahr 2008 von seinem Stammklub SV Lebring in die Nachwuchsakademie von Red Bull Salzburg übersiedelte, auch das Thema Polen vom Tisch. Bis zum Interesse der Austria stand auch eine Leihe zu Lechia Gdansk im Raum.

„Polen wäre für ein Jahr okay gewesen, aber als die Austria angerufen und sich sehr um mich bemüht hat, war mir klar, dass ich nach Wien gehen will. Das ist einfach ein Topverein in Österreich. Da bin ich viel mehr im Blickfeld als in Polen. Das ist das perfekte Sprungbrett. Zudem kenne ich die Bundesliga, muss mich nicht auf ein neues Land, eine neue Sprache einstellen.“

Von Fink begeistert

Zudem habe sofort die Chemie mit Fink gepasst. „Der Trainer war auf jeden Fall ebenfalls ausschlaggebend für meine Entscheidung. Herr Fink ist ein richtig guter Mann. Wir hatten ein super Gespräch. Mir gefällt seine  taktische Ausrichtung. Wir wollen Druck machen, spielerisch nach vorne drücken. Es ist wichtig, sich als Außenverteidiger dabei miteinzuschalten. Ich muss nicht nur hinten staubig verteidigen, sondern kann Teil des Spiels werden. Das passt perfekt. Außerdem ist das Umfeld in Wien top, da läuft alles irrsinnig professionell ab.“

Dass er, der aus dem 2.028 Einwohner-Ort Lebring-Sankt Margarethen im Bezirk Leibnitz stammt, es einmal zu einer absoluten Topadresse in Österreich schaffen wird, ist für ihn noch etwas surreal:

„Für mich wird im Moment ein Traum wahr. Ich habe zwar immer daran geglaubt, aber dass es wirklich so sein wird, mit dem habe ich nicht gerechnet.“

Sehr positiver Eindruck

Und der Ex-Grödig- und Wr. Neustadt-Akteur ist voller Tatendrang.  „Jetzt ist wichtig, dass ich gute Leistungen bringe und mich bei der Austria weiterentwickle. Die Vorzeichen stehen dafür dank des Trainers und des Umfelds sehr gut.“

Von beidem konnte er sich bereits am Montag bei der ersten Trainingseinheit ein Bild machen. „Der erste Eindruck ist wirklich unheimlich positiv. Das ganze Drumherum ist top. Für jede Sparte gibt es jemanden, der dir hilft, wo du nachfragen kannst. Es ist richtig cool“, berichtet Martschinko, der zugibt, nervös gewesen zu sein.

„Immer wenn man wo neu hinkommt, eine neue Kabine, neue Spieler sieht, ist man aufgeregt. Aber das ist ganz normal. Etwas Neues ist etwas Schönes. Das ist hier eine ganz andere Welt, einfach ein geiler Klub.“

Erst defensiv, dann offensiv

Dass die Fußstapfen, in die er nach dem Abgang von Kapitän Suttner tritt, groß sind, ist ihm bewusst. Zudem will er zunächst einmal den Konkurrenzkampf annehmen, denn „Thomas Salamon kann auch gut verteidigen“, meint das Neo-Veilchen, das seine Stärke in der Offensive sieht: „Ich gehe gerne mit. Ich versuche immer zu hinterlaufen, wenn es möglich ist. Aber ich darf natürlich nicht auf die Defensive vergessen. Das hat Vorrang. Erst defensiv, dann offensiv.“

Ganz nach dem Motto seiner aktuellen Situation: Erst Hoffenheim, dann Austria.

 

Martin Wechtl