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Maierhofers tragisches Geheimnis

Maierhofers tragisches Geheimnis
Es war der rührendste Moment der Bruno-Gala 2012.

Als Stefan Maierhofer seine Dankesrede hielt, war es still im großen Festsaal des Wiener Rathauses.

Fußball rückte in den Hintergrund. Das Leben in den Vordergrund.

"Eigentlich wollte ich gar nicht kommen", gab Maierhofer offen zu, nachdem er die Torjägerkrone in Empfang nahm.

Bruder ist verstorben

Das hat einen Grund. Einen triftigen. Einen schwerwiegenden. Einen nachvollziehbaren.

"Mein Bruder ist vor drei Monaten gestorben".

Sieben Worte, die die 500 Festgäste zum Schweigen brachten. Und die einiges erklärten.

Keine Interviews

Maierhofer hatte drei Monate keine Interviews  gegeben. Kein einziges. Er lehnte stets ab. Keine Antworten zu Düdelingen, keine zu seiner Reservistenrolle.

"Ich bin extrovertiert, oder wie manche sagen - arrogant. Aber jeder hat eine Privatsphäre", hielt der Salzburg-Stürmer fest.

Tränen in den Augen

"Wenn ich nichts sagen will, dann will ich nichts sagen. Ja, ich bin gegen Düdelingen über den Ball gefahren, aber ich bin ein Mensch wie alle anderen. Ich mache Fehler wie alle anderen. Und ich will meine Privatsphäre haben wie alle anderen auch. Das bitte ich zu respektieren."

Maierhofer hatte schließlich Tränen in den Augen und eine gebrochene Stimme. Das hatte ebenfalls einen Grund.

Geburtstag des Bruders

"Genau heute hätte mein großer Bruder, der immer für mich da war, seinen 32. Geburtstag gefeiert."

Das war der Grund, warum er eigentlich nicht kommen wollte. Aber er wollte es wohl endlich preisgeben.

Umso respektabler, dass er es getan hat.

 

Bernhard Kastler