Aktuell sind jedoch auch den Rapid-Verantwortlichen die Hände gebunden, da man erst aktiv werden kann, wenn die Täter ausgeforscht wurden.

„Das war ein Angriff auf hunderttausende friedliebende Rapid-Fans, die jetzt pauschal verurteil werden“, setzte Krammer fort.

Schubladendenken fehl am Platz

Vizepräsident Peschek wird sich am Sonntag unter die 1.250 Rapid-Fans im Auswärtssektor mischen, um ein Zeichen zu setzen.

Ein Zeichen dafür, dass Pauschalisierung und Schubladendenken in diesem Zusammenhang fehl am Platz ist.

„Wir bei Rapid wollen uns nicht von ein paar wenigen Kriminellen spalten lassen. Und wir wollen zeigen, dass man vor Rapid keine Angst haben muss.“

Die Gefahr, dass die negative Stimmung im Derby überkocht, hat man jedoch nicht. In diesem Zusammenhang richtete man einen Appell an den Rivalen.

Kein „Aug um Aug, Zahn um Zahn“

„Wir sind alle dafür verantwortlich, dass friedliche Fußballfeste gefeiert werden“, merkte Krammer an.

Sauer aufgestoßen und nicht passend seien Aussagen von AG-Vorstand Markus Kraetschmer gewesen, dass es sich um einen „Angriff auf die Austria-Familie“ gehandelt habe und dies als „Zusatzmotivation“ gelte.

Positiv nahm er Meldungen aus Favoriten auf, wonach darauf gepocht wurde, dass dem „Aug um Aug, Zahn um Zahn“- Prinzip keine Chance gegeben werde.

Auf Rapid kommt in den kommenden Wochen viel Arbeit zu, schließlich werde das neue Präsidium am ersten negativen Fall in der Krammer-Ära gemessen. Dessen sind sich alle bewusst.

Für 90 Minuten soll der Vorfall am Sonntag trotzdem vergessen werden. Denn Deeskalation ist das Zauberwort.


Alexander Karper