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Niko Kovac: Mehr als ein meisterlicher Co-Trainer

Niko Kovac: Mehr als ein meisterlicher Co-Trainer

Niko Kovac kennt das Gefühl, Meister zu sein.

Als Spieler feierte der Kroate drei Mal den Titel. 2003 mit dem FC Bayern, 2007 und 2009 mit Red Bull Salzburg.

Als Co-Trainer ist der 40-Jährige heuer zum ersten Mal erfolgreich. So gut wie alle zwei Jahre darf sich Kovac scheinbar über einen Titel mit den Mozartstädtern freuen.

Großer Mosaikstein

„Es ist total komisch, aber es scheint so, als würden wir die Meisterschaft ein Jahr irgendwo hingeben und sie dann wieder holen“, grinste der Assistent nach dem 5:1 in Neustadt.

Wie jeder seinen Anteil an diesem neuerlichen Triumph hat, so hat den natürlich auch Kovac. Die rechte Hand von Cheftrainer Ricardo Moniz gehört zu den großen Mosaiksteinen dieses Erfolges.

„Ich versuche, meinen Teil zum Erfolg beizutragen“, bleibt der ehemalige kroatische Teamkapitän, der nicht weniger als 83 Länderspiele (jeweils sechs WM- und EM-Einsätze) absolvierte, bescheiden.

Doch sein Anteil ist nicht unwesentlich. Kovac ist das große Bindeglied zwischen Mannschaft und Moniz, gilt als personifizierte Schulter zum Ausweinen und soll auch taktisch wesentlich eingreifen.

Gegenüber dem „Kurier“ zählte Stefan Maierhofer unlängst seinen „Co“ zu einem seiner besten Trainer, Moniz nicht: „Weil Kovac so viel mit mir spricht und mir als Mensch und als Trainer enorm viel geben kann. Er hat als Spieler mehr erlebt und erreicht als Moniz – sorry, aber das ist einfach so.“

Er kann sich hineinversetzen

Kovac hat den Draht zu den Spielern und weiß das.

„Ich habe erst vor drei Jahren aufgehört und fühle mich nach wie vor als Fußballer. Ich kann mich gut in die Spieler hineinversetzen, kenne die Gemütslagen bestens. Das Verhältnis zu den Jungs ist sehr ausgeprägt, da ich mit vielen zusammen oder gegen sie gespielt habe“, so der in Berlin geborene Kroate.

Kovac war zwei Jahre Trainer der Red Bull Juniors, als er nach der Entlassung von Huub Stevens gemeinsam mit Moniz das Traineramt im April des vergangenen Jahres übernahm.

„Als Spieler kannst du mehr Einfluss nehmen. Als Trainer musst du viel mehr managen. Da ist außerhalb des Platzes viel zu tun. Du musst den Gesamtüberblick bewahren, die Truppe bei Laune halten. Als Aktiver bist du im Prinzip nur für dich verantwortlich“, erklärt Kovac den Unterschied.

Nach oben gearbeitet

Sein Vorgesetzter war in den vergangenen Monaten oftmals herber Kritik ausgesetzt, Kovac wurde sogar bereits als Nachfolger für den Niederländer gehandelt. Dem misst er aber keine Bedeutung bei.

„Das ist das Fußball-Geschäft. Nach zwei Niederlagen gibt es gleich Kritik, wenn es spielerlisch nicht läuft die nächste. So etwas muss man außer Acht lassen, wir haben kontinuierlich gearbeitet.“

Kovac arbeitet sich kontinuierlich nach oben. Natürlich hat der ehemalige Bayern-, HSV-, Leverkusen- und Hertha-Legionär auch einmal vor, Cheftrainer zu sein. Den Schein dafür hat er bald inne.

„Ich mache im Sommer meinen UEFA-Pro-Trainerschein fertig, bin dann also voll lizensiert.“

Und dann? „Ich habe noch ein Jahr Vertrag, was danach passiert, wird man sehen.“

 

Bernhard Kastler/Kurt Vierthaler