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"Ich hasse es, zu verlieren"

In zwei Spielen zum Publikumsliebling.

Olarenwaju Kayode hat im Sturm die Herzen der Austria-Fans erobert und genauso schnell seine Duftmarke in der Bundesliga hinterlassen.

Bereits zum Auftakt gegen den WAC fiel der Stürmer aus Nigeria aufgrund seiner Schnelligkeit, seiner feinen Technik und seinem guten Auge für die Mitspieler auf.

Der 22-Jährige holte in Wolfsberg etwa den Elfmeter zum 1:0 heraus, vergab aber auch zwei gute Einschussmöglichkeiten.

Eine Woche später war es dann Zeit für seinen Premieren-Treffer in Österreichs höchster Spielklasse. Nachdem die violette Neuverpflichtung beim 3:1 gegen SCR Altach in Hälfte eins noch an der Latte scheiterte, stellte er nach der Pause nach Zuspiel von Philipp Zulechner in Minute 60 auf 2:1.

„Wir sind eine Einheit“

„Ich bin sehr glücklich über meinen Treffer, da ich in der ersten Hälfte schon eine gute Chance vergeben habe. Ich glaube, es war eine gute Leistung. Am Allerwichtigsten ist aber, dass wir gewonnen haben“, so Kayode, den alle liebvolle „Larry“ nennen, gegenüber LAOLA1.

Der ehemalige nigerianische Nachwuchsteamspieler konnte sich dank seiner extrem herzlichen Art ganz schnell bei den Violetten integrieren und hat sichtlich Freude, bei der Austria auf Torjagd zu gehen.

„Wir sind eine Einheit, jeder arbeitet für den anderen. Es macht Spaß, für diesen Klub gemeinsam alles zu geben, um erfolgreich zu sein. Manchmal kommst du zu einem Klub und keiner will mit dir reden oder dir den Ball zuspielen, doch hier ist jeder freundlich. Das ist toll.“

„Ich hasse es, zu verlieren“

Obwohl erst zwei Runden absolviert sind und die Tabelle eine Momentaufnahme darstellt, ist der gelernte Mittelstürmer glücklich, auf Rang eins zu stehen.

„Natürlich bedeutet mir das etwas. Wir dürfen aber nicht glauben, dass es so weitergeht, sondern müssen noch härter an uns arbeiten. Denn ich möchte jedes Spiel gewinnen. Ich hasse es, zu verlieren.“

Seine große Stärke ist zweifelsohne sein unglaublicher Antritt. „Im Notfall schießt man den Ball weit nach vorne und Larry erläuft ihn schon“, beschreibt Zulechner mit einem Lächeln im Gesicht die Vorzüge seines Mitspielers und bezeichnet den Angreifer als „immer fröhlich, immer gut drauf und immer locker – einfach so wie am Platz“.

Ein lässiger, sehr umgänglicher  Typ

Alexander Gorgon ergänzt: „Er ist ein lässiger, sehr umgänglicher Typ. Er war aufgrund seiner Art unheimlich schnell integriert. Jede Trainingseinheit macht Spaß. Am Platz kann man ihn gut schicken. Ich vergönne ihm sein Tor gegen Altach und hoffe, dass der Knoten nun geplatzt ist und noch viele Treffer folgen.“

Dank seiner Geschwindigkeit versucht Kayode ein ständiger Unruheherd für die gegnerischen Abwehrketten zu sein.

„Es ist wichtig, dass ich nie am gleichen Fleck bleibe. Das macht einen guten Spieler aus. Du musst die Bälle antizipieren, in den Raum gehen“, findet der Afrikaner.

Aus diesem Grund gefällt ihm auch das häufige Rochieren mit Gorgon. „Das ist wichtig und gehört zu unserer Taktik. Genaue Details darf ich aber nicht nennen“, lacht Austrias Nummer acht.

Schon in sechs Ländern aktiv

Dass er bei den Veilchen bisher nur am Flügel zum Einsatz kam, stört ihn nicht. „Bei Maccabi Netanya habe ich den klassischen Mittelstürmer gespielt. Doch auch auf dieser Position ist es wichtig, sich viel zu bewegen. Nach rechts, nach links – du musst dir immer etwas einfallen lassen“, erzählt der 1,74 Meter große Fußballer, der trotz seiner erst 22 Jahre bereits bei Klubs aus sechs verschiedenen Ländern unter Vertrag stand.

Seine Saisonziele kann und will er allerdings nicht definieren. „Diese Frage wird mir oft gestellt. Aber ganz ehrlich: Was rausspringt, hängt nur mit meiner Arbeit zusammen. Schauen wir, was am Saisonende herauskommt.“

Grund für Austria-Wechsel

Warum er sich trotz Angebote aus Belgien und England für die Austria entschieden hat, hat laut eigener Aussage einen einfachen Grund:

„Ich habe gehört, dass Thorsten Fink hier Trainer wird. Er ist jemand, der mich weiterentwickeln kann. Das ist wichtig. Außerdem machen viele Spieler aus Nigeria den Fehler, zu früh zu einem großen Klub zu gehen und dort dann nicht zu spielen. Doch das ist wichtig. Im Fußball geht es Schritt für Schritt nach vorne. Die Austria ist perfekt für mich. “

Und die Austria hat ihn schon ins Herz geschlossen.

 

Martin Wechtl / Harald Prantl

Austria Altach
Ballbesitz 67,7% 32,3%
Zweikämpfe 58,6% 41,4%
Eckbälle 6 3  
Torschüsse 15 8
Torschüsse außerhalb Strafraum 4 2
Torschüsse innerhalb Strafraum 11 6
Kopfballchancen 3 3
Abseits 6 3
Fouls 12 21