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"In den letzten Spielen ist gewisse Energie entstanden"

Das angestrebte Ziel Klassenerhalt ist zwar noch in weiter Ferne, aber trotzdem macht sich in Wiener Neustadt langsam Hoffnung breit.

Wie so oft in den vergangenen Jahren gelten die Niederösterreicher als Abstiegskandidat Nummer eins, mit Überraschungserfolgen strafte die Truppe von Heimo Pfeifenberger aber bereits einige Kritiker Lügen.

So hält das Team nach dem 1:1 bei Rapid als Vorletzter bei sieben Punkten, vier mehr als Schlusslicht Wacker Innsbruck.

Es geht in die richtige Richtung – dieser Meinung ist auch der unumstrittene Stratege und Kapitän Peter Hlinka im Gespräch mit LAOLA1.

„Jeder Punkt ist sehr wichtig“

„Hut ab vor der Leistung der Mannschaft. Wir haben gekämpft und uns gut präsentiert. Das gibt uns Vertrauen und Glauben für die Zukunft“, war dem 33-jährigen Slowaken nach dem Punktgewinn in Hütteldorf zu entlocken.

Tatsächlich hat der Routinier Spaß an seiner neuen Rolle gefunden. Denn was anfangs nach einer aussichtslosen Situation aussah, entpuppt sich mittlerweile als Überraschungsei.

In den letzten drei Spielen konnte Wr. Neustadt mit drei Remis kontinuierlich punkten. Neben Rapid konnte in dieser Saison zudem auch schon Salzburg ein Unentschieden abgeknöpft werden.

„Jeder Punkt ist sehr wichtig, auch wenn im einen oder anderen Spiel mehr drin gewesen wäre“, weiß Hlinka.

Energie durch mannschaftliche Geschlossenheit

In der durchgehend jungen Mannschaften spürt der Mittelfeldspieler derzeit ein loderndes Feuer.

„Ich denke, dass in den letzten Spielen eine gewisse Energie entstanden ist, die man am Anfang der Saison nicht ganz so deutlich gespürt hat. Von dem her bin ich sehr optimistisch und guter Dinge, dass wir das schaffen können.“

An einem Strang zu ziehen, ist in der derzeitigen Situation unerlässlich. Denn dass Wr. Neustadt nicht bis zuletzt um den Klassenerhalt zittern muss, wäre eine große Überraschung.

„Wir können einfach nur überleben, wenn wir mit der gesamten Mannschaft eine kämpferische Leistung zustande bringen“, appelliert der ehemalige Rapid-, Sturm- und Austria-Spieler an die mannschaftliche Geschlossenheit.

Kompaktheit als Schlüssel zum Erfolg

Wunderdinge brauche man sich von der im Sommer neu zusammengewürfelten Pfeifenberger-Truppe nicht erwarten.

Es geht darum, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln und aus Fehlern zu lernen.

„Ich glaube, dass die Kompaktheit der Schlüssel ist. Wir müssen schauen, dass die Defensive gut funktioniert. Nach vorne müssen wir noch sehr hart arbeiten. Das ist ein Entwicklungsprozess, wir schauen nach vorne.“

Lichtblicke sind die vielen jungen Talente, die sich nach anfänglicher Anlaufzeit langsam aber doch im Tagesgeschäft Bundesliga zurecht finden.

Youngster geben Wr. Neustadt Hoffnung

Bis auf sechs Spieler des 25-Mann-Kaders sind alle Akteure höchstens 25 Jahre oder jünger.

Gegen Rapid stellte etwa der 22-jährige Stefan Rakowitz sein Talent unter Beweis.

„Aus meiner Sicht haben wir sehr gute Spieler. Sie sind talentiert, aber vielleicht fehlt ihnen noch ein bisschen die Routine und Erfahrung. Aber die sammelt man nur, wenn man in der Bundesliga spielt“, zollt Hlinka den Youngsters Respekt.

„Das ist eine super Gelegenheit für die Jungs und sie schlagen sich hervorragend.“

„Warum sollte er nicht der richtige Mann sein?“

So wie Heimo Pfeifenberger, der anfangs von vielen Seiten belächelt wurde. Die Frage, ob der Salzburger in der aktuellen Situation der richtige Trainer sei, beantwortet Hlinka mit einer Gegenfrage.

„Warum sollte er nicht der richtige Mann sein? Er bringt eine gewisse Energie mit, ist sehr positiv und optimistisch. Das macht die Sache aus.“

Ob Wiener Neustadt genügend Energiereserven hat, um im Abstiegskampf nachzulegen, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.


Alexander Karper