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"Es war mein schlimmstes Jahr"

Keine Ende in Sicht.

Seit 2001 – mit Ausnahme der Saison 2007/08 -  ist Peter Hlinka ein Teil der österreichischen Bundesliga.

Der Slowake spielte unter anderem schon für Sturm Graz, Rapid, Austria und Bregenz. Im Juni kam mit SC Wiener Neustadt ein fünfter Verein dazu. Der „Sechser“ unterschrieb einen Vertrag über ein Jahr.

„Fußball ist ein wunderbares Spiel“

Abnützungserscheinungen einer langen Karriere machen sich nicht breit. Im Gegenteil: Trotz seiner bereits 33 Jahren erkennt man noch immer das Feuer in seinen Augen. „Ich mag den Fußball. Er zieht mich an. Es ist ein wunderbares Spiel. Ich möchte so lange spielen, wie es geht“, erzählt der Mittelfeldmann im Gespräch mit LAOLA1.

In Neustadt erwartet ihn allerdings vollkommenes Neuland. Statt um die Meisterschaft geht es gegen den Abstieg. Eine Situation, die Hlinka aus seinen bisherigen Stationen nicht kennt.

„Natürlich muss ich mich umstellen. Aber auch die Mannschaft. Jedem muss klar sein, dass wir uns im unteren Tabellendrittel aufhalten werden. Ich hoffe, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Es ist wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen und gemeinsam zu Erfolgen kommen. Der Saisonstart wird sehr wichtig sein.“

„Wir müssen diese Truppe führen“

Als einer der Ältesten soll und muss der 28-fache Internationale die junge Truppe führen. Und genau diese Herausforderung macht den Reiz aus.

„Das ist das Interessante. Die Mannschaft ist jung, braucht daher auch routinierte Spieler wie Klapf, Friesenbichler und meine Wenigkeit. Wir müssen diese Truppe führen. Ohne uns würde das hier nicht funktionieren. Das ist unsere Aufgabe und die erfüllen wir mit großer Freude.“

Neben Neustadt soll angeblich auch Aufsteiger WAC am Routinier dran gewesen sein. Laut Hlinka eine klassische Zeitungs-Ente. „Der WAC war nie ein Thema. Ich habe nur davon gelesen, es gab aber nie einen Kontakt.“

Positive Eindrücke

Dass er bei den Blau-Weißen nur für ein Jahr unterzeichnet hat, sei im beidseitigen Interesse gewesen. „Die finanziellen Mitteln sind begrenzt, man weiß auch nicht, wie es nach diesem Jahr weitergeht.“

Die ersten Eindrücke von seinem neuen Arbeitgeber fallen jedenfalls positiv aus. „Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft. Es gibt natürlich ein paar Baustellen, die wir im Laufe der Zeit verbessern müssen.“

Laut eigenen Aussagen wird es auch von Tag zu Tag besser. „Wir versuchen so schnell wie möglich zueinander zu finden. Das ist nicht einfach, aber wir geben in jeder Trainingseinheit unser bestes. Man braucht einfach etwas länger. Man darf nicht hoffen, dass es von einem auf den anderen Tag geht. Fußball ist eine komplexe Geschichte. Wenn wir am Ball bleiben, wird etwas Gutes entstehen.“

Keine Bedenken bei Pfeifenberger

Dass mit Heimo Pfeifenberger ein Liga-Debütant auf der Trainerbank sitzt, ist kein Problem. Der ehemalige Teamspieler sei auch ein Mitgrund, warum er sich für Neustadt entschieden hat.

 „Ich kenne Heimo noch als Spieler. Bei unserem Treffer hat er einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Deswegen habe ich mich auch für diese Aufgabe entschieden. Es ist auch für Heimo eine riesen Chance, sich in der Bundesliga zu beweisen. Er ist ein sehr optimistischer Mensch. Er versucht den Jungen diese Einstellung zu vermitteln. Das habe ich das letzte halbe Jahr nicht gesehen und gespürt.“

Seitenhieb Richtung Austria

Damit spricht er die letzten Wochen und Monate bei der Wiener Austria an. „Das war eine Saison zum Vergessen. Es war mein schlimmstes Jahr. Die Beteiligten wissen, wo die Fehler passiert sind und warum alles schief gelaufen ist. Es schade für die Austria. Der Verein gehört nach oben. Die Führungspersonen haben aber leider gezeigt, wie man es nicht machen sollte.“

Martin Wechtl