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Vujanovic wechselt vom LASK zu Grödig

Vujanovic wechselt vom LASK zu Grödig

„Die Geduld hat sich ausgezahlt.“

Christian Haas zeigt sich im LAOLA1-Gespräch glücklich. Denn endlich ist die Stürmer-Frage für den SV Grödig geklärt: „Wir haben mit ihm eine Einigung erzielt, er wird am Dienstag kommen.“

Der Manager des Bundesliga-Aufsteigers hält sich noch bedeckt, LAOLA1 konnte allerdings in Erfahrung bringen: Es handelt sich um den Regionalliga-Torschützenkönig Radovan Vujanovic.

Vujanovic geht zu Grödig

Zumindest indirekt bestätigt der Grödiger Unternehmer das auch mit folgender Aussage: „Es ist ein Stürmer, den wir schon lange wollten. Wir haben lange verhandelt, nun ist das unter Dach und Fach.“

Bereits im Winter wollte der spätere Erste-Liga-Meister den Angreifer des LASK verpflichten, ein halbes Jahr später hat es nun geklappt. Der 31-Jährige wird damit zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Oberhaus spielen und den Linzer Traditionsklub nach einer Saison wieder verlassen.

In dieser hatte Vujanovic 32 Tore für den Regionalliga-Mitte-Meister, der in den Relegationsspielen an Liefering scheiterte, erzielt. Trainer Karl Daxbacher, der schon bei den Austria Amateuren mit dem Stürmer arbeitete, hatte den Serben 2012 aus Deutschland geholt.

Stürmer trat beim LASK aus

Gerne wäre Vujanovic auch in Linz geblieben, zumal Daxbacher in der Stahlstadt weitermacht, er sich wohlfühlte und ein neuerlicher Titel-Angriff geplant wäre, letztlich hat es aber finanzielle Gründe.

Denn der LASK soll seinem scheidenden Goalgetter Geld schulden.

„Es ist richtig, dass es seit längerem ausständige Zahlungen des LASK an den Spieler gibt. Es ist auch richtig, dass wir einen Brief mit einer Zahlungsfrist bei sonstigem sofortigen Vertragsaustritt geschrieben haben. Diese Frist ist am Mittwoch abgelaufen. Wenn man so will, dann befindet sich Vujanovic in einer Luxus-Position. Er kann selbst entscheiden, was er tut“, erklärt Rudolf Novotny, Vorsitzender der Spielergewerkschaft, gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Auf diesen ging Vujanovic zu und wird nun von ihm auch beraten. Der Stürmer hat nach dem Vertragsaustritt seine Entscheidung getroffen, zugunsten des Aufsteigers aus Salzburg.

Nachspiel mit Reichel zu erwarten

Der Bundesliga-Neuling wird demnach auch kein Geld an den LASK überweisen, denn wie Novotny schilderte, ist der Vertrag bis 2014 aus seiner Sicht nicht mehr gültig. Das entspricht auch dem Haas’schen Credo, das wie folgt lautet: „Grödig zahlt keine Ablöse.“

Es darf davon ausgegangen werden, dass dies ein Nachspiel haben wird. Denn LASK-Präsident Peter-Michael Reichel, der beim Tennis-Grand-Slam in Wimbledon weilte und sich mit Rechtsstreitigkeiten in seiner Ära als Klubchef bestens auskennt, deutete dies bei den „OÖN“ bereits an.„Ich gehe davon aus, dass er damit rechtlich nicht durchkommen wird. Das habe ich auch Herrn Novotny so gesagt.“ Seine Erkläung: „Vujanovic hat sein Gehalt bekommen, nur die Prämien werden immer erst im Folgemonat bezahlt. Vujanovic hat elf Monate auch seine Prämien erhalten, nur die aktuelle zwölfte Prämie ist noch ausständig.“

Grödig plant Kooperation

Vujanovic wird am Dienstag in Grödig erwartet und wird nicht der einzige Neue beim Team von Trainer Adi Hütter sein. Wie Haas bestätigt, kommt der 19-jährige Tormann Adnan Adilovic vom Kärntner Viertligisten SV Spittal. Dieser ist als dritter Tormann, hinter Cican Stankovic und Kevin Fend, allerdings in erster Linie als Kooperationsspieler geplant.

„Wir werden ihn als solchen verleihen. Wir wollen dem Burschen Spielpraxis geben“, erklärt Haas, verrät allerdings auch noch nicht den möglichen Kooperationsklub, mit dem verhandelt wird.

„Wir sind seit vier Tagen in Gesprächen, es schaut gut aus. Es ist ein Regionalligaverein im Salzburger Raum, den ich gut kenne, wo ich auch den Trainer gut kenne."

Dabei dürfte es sich um den SV Seekirchen handeln, der mit Miroslav Bojceski einen Coach hat, der zuvor zwei Mal selbst bei Grödig an der Seitenlinie stand.

Linksverteidiger kommt, Überraschung im Mittelfeld?

Ebenfalls am Dienstag kommt ein Linksverteidiger. „Ein junger, dynamischer Spieler. Wir werden ihn uns ansehen“, so Haas, der kommende Woche noch einen letzten Neuzugang präsentieren will.

„Da könnte es eine Überraschung geben“, teasert der Grödiger Macher schon einmal gut an. Die letzte offene Position betrifft das Mittelfeld. Defensiv wie offensiv in der Zentrale einsetzbar.

Dahingehend hält Haas nur fest: „Unroutiniert würde ich ihn nicht nennen.“

Das gilt auch für Jan Zwischenbrugger. Der 23-Jährige stand bis Sommer für Erste-Liga-Konkurrent Austria Lustenau  auf dem Rasen, ist ablösefrei und spielte schon für die Grödiger vor. Nun ist der Offensivspieler aber vorerst in Norwegen auf Probetraining bei einem Erstligisten.

„Er ist kein uninteressanter Spieler und die Tür ist noch nicht zu“, wartet Haas ab.

Kommende Woche soll der Kader für die erste Bundesliga-Saison stehen. „Wir sind schon sehr weit und gehen davon aus, dass wir nächste Woche unsere Planungen beenden.“

 

Bernhard Kastler