Wäre das schneller gegangen, hätte Gebauer vermutlich schon mal im ÖFB-Team gespielt. „Sicher wären meine Chancen damals besser gestanden, immerhin war meine Einbürgerung von Didi Constantini ja gewünscht. Es ärgert mich aber nicht wirklich. Ich kann es nicht ändern, also nehme ich es hin.“

„Ich muss hier in Ried meine Hausaufgaben machen, alles andere ist Zugabe“, schiebt der Goalie das Nationalteam in den Hintergrund.

„Ried ist immer die erste Wahl“

Ebensowenig Gedanken macht er sich über seine Zukunft. Aktuell muss er das auch gar nicht, läuft sein Vertrag doch noch bis Sommer 2015. Dann wäre er seit neun Jahren bei der SV Ried.

Ob ihn ein Wechsel denn so gar nicht jucken würde? „Es reizt mich nicht wirklich. Wenn ein super Angebot käme, müsste man sich das natürlich anhören, aber ich weiß, was ich Ried zu verdanken habe. Innerhalb Österreichs werde ich auf keinen Fall wechseln“, so Gebauer.

Also für immer Ried? „Wenn von Seiten des Vereins Interesse besteht, ist immer Ried meine erste Wahl.“ Das klingt nach einem Ja.

„Noch ein paar Jahre auf höchstem Niveau“

Das sind freilich schlechte Nachrichten für die klubinternen Konkurrenten. Ob Gebauer den Druck das Talente spüre? „Es gehört dazu, dass jeder Gas gibt, dass jeder Druck macht. Lorenz Höbarth hat gegen die Austria bewiesen, dass er die Qualität hat. Ivan Lucic spielt in der Regionalliga sensationell, bekommt nur gut Kritiken.“

Ihm ist aber klar, dass derzeit eher junge Goalies gefragt sind: „Der Trend geht ganz allgemein dahin, dass alle Mannschaften verjüngen – das kommt auch auf der Tormann-Position. Lindner hat schon einige Jahre hinter sich, Gulacsi kommt von einem englischen Top-Klub, auch wenn er dort nur Nummer drei war. Und es ist legitim, dass sich Grödig traut, da hinten mit Stankovic einen jungen Burschen reinzustellen. Das passt zu dieser Truppe.“

Doch zu Ried passt Gebauer. Und das soll auch so bleiben: „Ich habe schon noch vor, ein paar Jahre auf höchstem Niveau zu spielen.“

Harald Prantl