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Der Freistoßspray - endlich auch in Österreich

Der Freistoßspray - endlich auch in Österreich

Am 18. Oktober 2014 wurde es in der Allianz Arena beim Spiel des FC Bayern Münchens gegen Werder Bremen plöztlich laut.

Der Jubel galt aber keinem der beiden Teams, er galt einer kleinen Dose – dem Freistoßspray.

Während er in der Deutschen Bundesliga und den anderen Topligen längst Alltag ist, wird der Spray ab dem Frühjahr endlich auch in der Österreichischen Bundesliga zum Einsatz kommen.

Alle dafür notwendigen Auflagen wurden erfüllt, auch TÜV-geprüft ist die kleine Dose schon. Lediglich der Hersteller muss noch gewählt werden, es wird mit südamerikanischen und europäischen Anbietern verhandelt.

Am 14. Februar, knapp nach 16:00 Uhr, wird der Spray beim Heimspiel Rapids gegen Ried seine Premiere  geben.

Positives Feedback von allen Seiten

LAOLA1 hat sich beim jährlichen „Fußball Forum Österreich“ in der Generali-Arena umgehört, der Grundtenor war durchwegs positiv. Auch Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zeigte sich froh, dass dieses Thema endlich durch ist: „Aus meiner Sicht ist der Freistoßspray die beste Errungenschaft der letzten WM in Brasilien. Er schafft Klarheit, Sicherheit für die Spieler und das Spiel wird nicht langsamer, sondern schneller, es gibt keine Verzögerungen mehr. Eine gute Sache.“

In der Premier League ist der Spray bereits Alltag

Sein Austria-Teamkollege und Standardspezialist Marco Meilinger hofft dagegen schon auf mehr Tore: „Für die Freistoßschützen ist es ein Vorteil, weil dadurch die Mauer nicht mehr weiter nach vorne gehen kann.“

Freistoßspray als Wegbereiter?

Dass der Spray ein möglicher erster Schritt in Richtung Ausbau moderner Technologien (Stichwort Torlinientechnik) ist, wird von Christian Ebenbauer realistisch betrachtet: „Die Torlinientechnologie ist ehrlicherweise derzeit für uns nicht finanzierbar, das muss man mit ganz klaren Worten sagen. Wir schauen uns natürlich Möglichkeiten an und hoffen, dass sie irgendwann auch in Österreich präsent sein wird.“

Für Austria-Coach Gerald Baumgartner ist aber auch die Torlinientechnologie nur noch eine Frage der Zeit: „Auch diese Sache wird bei uns kommen. Ich denke, dass das nötig ist, weil doch die eine oder andere Situation aufgrund der Schärfe des Balles nicht erkennbar ist oder auch, wenn ein Spieler davorsteht. Das kann man mit freien Augen oft nicht sehen.“

Für das Erste darf man sich aber mit der Einführung des Freistoßsprays zufrieden geben und ihn bei den ersten Versuchen gebührend bejubeln.

 

Julian Saxer

In dasselbe Horn bläst Austria Wien-Kapitän Manuel Ortlechner: „Wir sind eh schon eher spät dran, würde ich sagen. Er wurde völlig zu Recht eingeführt, damit es keine Möglichkeit mehr gibt, da irgendwie zu schummeln.“

Auch die Kosten werden ohne Probleme zu stemmen sein. „Wir haben es einmal grob durchgerechnet. Die Finanzierung übernimmt natürlich die Bundesliga, wir reden von rund 10.000 Euro pro Jahr, das ist überschaubar“, gibt Bundesliga-Präsident Hans Rinner einen Einblick in die Finanzen.

Mehr Freistoßtore?

Die Statistik aus Deutschland besagt, dass es eine signifikante Steigerung an direkten Freistoßtoren gibt, seitdem der Freistoßspray eingeführt wurde. So jubelten in den ersten sieben Spieltagen nur sechs Schützen über einen direkt verwandelten Freistoß.  Nach Einführung am achten Spieltag waren es in den nächsten acht Spielen ganze 14 derer.

ÖFB-Nationaltormann Heinz Lindner fürchtet sich dennoch nicht davor und begrüßt die Einführung sogar: „Er wird sich über kurz oder lang durchsetzen und warum sollte man gegen den Fortschritt sein?!“ Der Statistik traut er ohnehin nicht: „Auch die Schützen werden immer besser.“