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"Vielleicht hören die Spieler zu oft, dass sie gut sind"

Nicht Fisch, nicht Fleisch.

Die Austria weiß nicht so recht, wie sie das 2:2 gegen Wacker Innsbruck einstufen soll.

 „Wir wollten unbedingt gewinnen. Leider ist es uns nicht gelungen, deswegen sind wir mit dem Punkt auch nicht glücklich“, erklärt Roland Linz gegenüber LAOLA1.

Dass dabei so wie unter der Woche gegen Alkmaar erneut ein 0:2-Rückstand aufgeholt wurde, kann die Stimmung im violetten Lager nicht unbedingt verbessern.

„Dürfen nicht in so eine Situation kommen“

„Man kann natürlich sagen, dass wir toll zurück gefightet haben, aber wir dürfen eigentlich gar nicht in so eine Situation kommen“, kommentiert Nacer Barazite die Geschehnisse.

„Aufgrund des Spielverlaufs musst du mit dem Punkt schlussendlich zufrieden sein, aber vor dem Spiel war unser Ziel ganz klar ein Sieg“, ergänzt der Niederländer.

Die Veilchen haben es also erneut verabsäumt, den Rückstand auf Tabellenführer Admira zu verkleinern und den Vorsprung auf die schwächelnden Salzburger entscheidend auszubauen. Bereits vor einer Woche mussten sich Junuzovic und Co. mit einem Remis bei Tabellenschlusslicht Kapfenberg begnügen.

Und erneut konnte eine starke Vorstellung im Europacup in der Meisterschaft nicht bestätigt werden.

Daxbacher verärgert

Dabei hatte Karl Daxbacher seine Truppe noch ausdrücklich gewarnt. "Trotz aller Warnungen von mir glaubt die Mannschaft, es fällt ihr irgendetwas in den Schoß. Dass wir in der Liga nicht wie im Europacup 100 Prozent geben, sondern 99 oder weniger, passiert jetzt schon öfter“, zeigt sich der Niederösterreicher verärgert.

Die Protagonisten selber haben keine Erklärung dafür. „Ich denke, wir haben in der ersten Hälfte nicht schlecht Fußball gespielt. Dann bekommst du aus zwei Kontern zwei dumme Gegentore. Danach ist es natürlich schwer. Wir sind es anscheinend gewöhnt, einem 0:2 nachzulaufen“, ist Barazite ratlos.

Tritt in den Hintern

Goalie Heinz Lindner ergänzt: „Wir kommen einfach nicht in die Partie, so wie wir uns das vorstellen. Wenn wir von Anfang an so spielen, wie gegen Ende, dann gewinnen wir auch solche Partien.“

Manuel Ortlechner sucht nach Antworten: " Der Trainer hat rund um die Uhr darauf hingewiesen, dass wir Wacker nicht auf die leichter Schulter nehmen dürfen. Ich kann es mir einfach nicht erklären, an der Müdigkeit kann es nicht gelegen sein. Uns gehört jedes Mal so ein Tritt in den Hintern. Wir müssen immer so spielen, als würden wir 0:2 hinten sein.“

Der FAK-Coach begibt sich  auf Ursachenforschung. „Erst wenn uns das Wasser bis zum Hals steht, wird alles unternommen. Das kann nicht sein. Aber es passiert nicht das erste Mal. Und nicht das erste Mal, nachdem wir gelobt worden sind. Vielleicht hören die Spieler einfach zu oft, dass sie gut sind und glauben es dann auch.“

Falsche Einstellung

Besonders verärgert zeigt sich der 58-Jährige über das Auftreten in der ersten Hälfte. „Wir haben uns nicht überwunden. Es hat der Wille gefehlt. Wir sind mit der falschen Einstellung in das Spiel gegangen.“

Dass der Admira-Verfolger die totale Blamage gerade noch abwenden konnte, versöhnt den violetten Headcoach nur bedingt.

„Ich hoffe meine Spieler haben nun endgültich verstanden, dass uns nichts geschenkt wird. Hoffentlich schmerzen uns die verlorenen Punkte nicht in der Schlussabrechnung“, so der Ex-Internationale abschließend.

Martin Wechtl/Harald Prantl