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"Man darf sich gar nicht fragen, warum das so ist"

Wenn es läuft, dann läuft’s.

Alexander Gorgon ist im Frühjahr Austrias personifizierter Erfolgsgarant.

Trifft der 23-Jährige, gehen die Veilchen als Sieger vom Platz. So passiert in den Duellen mit Ried, Wacker Innsbruck und zuletzt der Admira.

Ohne seine Treffer wären die Violetten im Kalenderjahr 2012 noch sieglos und hätten ganze sechs Zähler weniger am Konto.

Der Mittelfeldspieler hat demnach großen Anteil daran, dass die Austria die beste Frühjahrs-Mannschaft (LAOLA1-Bericht) ist und in der Tabelle punktgleich mit Leader Salzburg und Rapid auf Rang drei liegt.

"Gorgon-Tabelle"

Eine Erklärung für seinen unglaublichen Lauf hat Gorgon nicht. „Man darf sich auch gar nicht fragen, warum das so ist. Mir kommt es so vor, dass der Ball einfach drinnen ist, egal, was ich mache.“

Konkreter wird da schon Chefcoach Ivica Vastic: „Gorgon ist in einer überragenden Form.“

„Ich will dem Team so gut es geht helfen“

Die lobenden Worte des Trainers will der Österreicher mit polnischen Wurzeln jedoch nicht überbewerten. Für ihn stehe der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund.

„Ich will dem Team so gut es geht helfen – das geht mit Toren am besten. Letztlich ist es aber egal, wer bei uns die Tore schießt. Aber natürlich freut es mich, dass ich jetzt auch einer davon bin.“

Einer davon ist auch Roman Kienast, der gegen die Admira sein langersehntes erstes Pflichtspieltor für seinen neuen Arbeitgeber erzielte und sich somit für Austrias einzigen Nicht-Gorgon-Treffer im Frühjahr verantwortlich zeichnet.

Kienast erleichtert

„Es fühlt sich gut an. Ich habe lange nicht getroffen. Ich bin froh, mein erstes Tor erzielt zu haben. Ich hoffe, dass mir jetzt der Knoten geplatzt ist. Ich werde weiterhin jedes Match alles geben, damit ich noch öfter treffe“, meint der 27-Jährige gegenüber LAOLA1.

Teamkollege Michael Liendl kann nachempfinden, welcher Stein dem Angreifer wohl vom Herzen gefallen ist.

„Ich glaube, dass der Treffer sehr wichtig für ihn war. Er hat in letzter Zeit ein bisschen zum Nachdenken angefangen. Wir wissen aber alle, welche Qualitäten er hat – er kann Tore schießen. Diesmal ist er dort gestanden, wo er stehen muss, und hat ihn perfekt reingehaut.“

Vastic freut sich

Auch Vastic freut sich für seine Neuverpflichtung: „Er hat bisher noch kein Tor gemacht, aber sehr viel für die Mannschaft gearbeitet. Ich bin froh, wenn sich ein Spieler wie Roman für seine Arbeit mit einem Tor belohnt.“

Die zuletzt immer wieder aufgekommene Kritik an den Stürmern und der defensiven Spielweise sei laut Kienast überzogen gewesen.

„Ich finde nicht, dass wir schlecht spielen. Es fehlt halt noch die Feinabstimmung. Man hat gegen die Admira gesehen, wie gut wir den Ball in den eigenen Reihen halten können. Einige Kombinationen waren schon sehr ansehnlich. Wir werden in den nächsten Wochen bestimmt noch besser spielen. Die Qualität ist vorhanden. Man braucht nicht alles schlechtreden. Wir haben nur ein Spiel verloren, sind dick dabei.“

Kienast lobt Gorgon

Sein Trainer gibt ihm Rückendeckung. „Es ist schön wenn die Stürmer treffen. Es gibt aber Phasen, wo es ihnen verwehrt bleibt. Wenn sie ohne Torerfolg bleiben, aber ihre Vorgaben erfüllen und  große Laufbereitschaf an den Tag legen bin ich dennoch zufrieden. Dann können sie es sich leisten, länger kein Tor zu schießen. Ich stehe zu meinen Stürmern“, stellt Vastic klar.

Und wenn die Stürmer nicht treffen, gibt es bei der Austria in diesem Augenblick immer noch einen Alexander Gorgon.

„Er ist ein super Bursche, ein guter und torgefährlicher Fußballer. Er hat eine große Zukunft vor sich. Ich weiß selber, wie es ist, wenn man einen Lauf hat. Du schießt und der Ball geht rein“, so Kienast abschließend.

Wenn es läuft, dann läuft’s eben…

Martin Wechtl/Harald Prantl