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"Wir müssen die alten Dinge vergessen“

Am Montag startete Thorsten Fink seine Ära bei der Wiener Austria.

Überpünktlich erschien der Deutsche um 9:54 Uhr zum ersten Training und begrüßte die zahlreichen Journalisten und Fans mit einem „Servus“.

Danach bat der Ex-Bayern-Akteur, der zuletzt den zypriotischen Rekordmeister APOEL Nikosia betreute, die zuvor nach und nach eingetrudelten Veilchen an den Mittelkreis und hielt um 9:58 Uhr eine kleine Ansprache.

Nicht dabei waren die ÖFB-Teamspieler Robert Almer und Markus Suttner, dessen Transfer zum FC Ingolstadt wohl am Dienstag über die Bühne geht, Vanche Shikov, die Neuzugänge Roi Kehat und Olarenwaju Kayode, der verletzte Jens Stryger Larsen sowie die Jung-Veilchen Bernhard Luxbacher, Tarkan Serbest und Alexander Frank.

Ronivaldo und Rückkehrer Ismael Tajouri, der leicht angeschlagen ist, absolvierten eine Individual-Einheit und stießen erst später zum Trainingsplatz vier.

Neue, alte Aufgabe für Ogris

Mit dabei war dafür Andreas Ogris. Der 50-Jährige wird zwar wieder in seine alte Funktion als Trainer der Amateure zurückkehren, jedoch auch Teil des Trainerstabs der Profis sein, um als eine Art Schnittstelle zwischen Nachwuchs und Kampfmannschaft zu fungieren. Der zuletzt als Amateure-Coach tätige Roman Mählich wird Individual-Trainer in der Akademie.

Nach der vierminütigen Rede des neuen Chefcoachs trat erstmals Kondi-Trainer Nikola Vidovic in Erscheinung. Am Programm des 50-jährigen Kroaten standen 20 Minuten Bauchmuskel-Training, gefolgt von motorischen Übungen.

Exakt um 10:35 Uhr gab es die erste Einheit mit dem Ball, bei der anschließenden „Hösche“ spielte Fink sogar selbst mit. Ein halbstündiges Trainingsmatch beendete die Premiere des 47-Jährigen, der während der gut 90 Minuten auf einzelne Akteure zuging, um ihnen Anweisungen zu geben.

„Manchmal noch zu wild“

Finks Eindruck von der Mannschaft nach dem Auftakt: „Die Jungs geben schon Gas, aber manchmal ist es noch ein bisschen zu wild. Wir müssen zum Beispiel mehr taktisch Fußball spielen und nicht nur einfach umherrennen. Ein paar Dinge fehlen noch. Aber ich denke, die Mannschaft ist willig und hat Freude am Spiel – so soll es sein, die Jungs sollen mit Freude zum Training kommen“, erklärt der Ex-Basel- und HSV-Coach.

Fink würde Janko begrüßen

Medienberichten zufolge soll Alexander Gorgon vom 1. FC Köln umworben werden, Thomas Salamon dürfte das Interesse von Trabzonspor geweckt haben.

Sportdirektor Franz Wohlfahrt will die Gerüchte genauso wenig kommentieren, wie die praktisch fixe Verpflichtung von Christoph Martschinko (LAOLA1-Infos) und das intensive Buhlen um Marc Janko.

Fink würde den ÖFB-Stürmer jedenfalls mit offen Armen begrüßen. „Marc Janko ist für jede Mannschaft in Österreich oder Europa ein sehr interessanter Spieler. Das ist ein Stürmer mit Qualität, jemand der Tore erzielt. Schauen wir mal, was passiert.“

Ob Janko jener "Wunschspieler" ist, über den Fink zum Abschluss geheimnisvoll spricht, bleibt unbeantwortet: „Es gibt noch jemanden, den wir haben wollen, aber darüber werde ich jetzt nichts sagen. Das wäre nicht clever.“

 

Martin Wechtl

Der Fokus zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung liegt ganz klar auf der Fitness. „Ohne geht gar nichts! Ohne Fitness kann ich nicht rennen, kann ich keine Taktik machen. Neben der Kondition wollen wir gleichzeitig taktische Dinge erarbeiten und immer wieder an der Technik feilen.“

Ganz wichtig sei es Fink, die Vergangenheit ruhen zu lassen: „Der Charakter einer Mannschaft ist sehr wichtig. Wir müssen positiv denken und die alten Dinge vergessen. Ob diese Mannschaft letzte Saison Siebenter geworden ist oder vor zwei Jahren noch Champions League gespielt hat – das muss egal sein. Wir müssen an heute denken.“

Anschluss soll wiedergefunden werden

Laut des Ex-Internationalen hat die Austria „es in den letzten zwei Jahren verpasst, den Anschluss zu finden. Den müssen wir wieder finden und deswegen kann es ein bisschen dauern.“

Auf lange Sicht will sich Fink nach vorne arbeiten. „Wir wollen einen internationalen Startplatz erreichen - da gehören wir auch hin.“

Eine genaue Zielvorgabe möchte er noch nicht abgeben. „Unsere Ziele werde ich am Ende der Vorbereitung stecken. Im Laufe der Saison können wir sie noch genauer definieren.“

Nach so einer kurzen Kennenlernphase wäre es unseriös, über Platz X in der Endtabelle zu sprechen. Zudem könnte es noch Zu- bzw. Abgänge geben.