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Die "Heimkehr" des Milan Dudic

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Das Duell Salzburg gegen Sturm Graz in der 5. Bundesliga-Runde ist am Sonntag in der Red-Bull-Arena nicht nur das Aufeinandertreffen des Vizemeisters mit dem Meister.

Milan Dudic kehrt fast genau drei Monate nach seinem letzten Spiel im Salzburg-Dress an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Der 31-jährige Serbe hat fünf Saisonen im Dress der "Bullen" gespielt und gilt seit seinem ablösefreien Transfer Ende Juli bei den Grazern als neuer Abwehrchef.

"Es ist sicher ein sehr besonderes Spiel für mich, eine schöne Geschichte, weil ich fünf Jahre bei Salzburg war. Aber jetzt spiele ich bei Sturm Graz und werde alles dafür geben, dass wir dort einen Sieg feiern", sagte Dudic.

"Beides sind wirklich Topvereine"

Die Unterschiede zwischen Graz und Salzburg seien von der Organisation her nicht so groß.

"Beides sind wirklich Topvereine. Salzburg ist die Mannschaft mit dem größten Budget, von der jedes Jahr der Meistertitel erwartet wird. Für Sturm ist es besser, nicht so einen Druck zu haben. Trotzdem sind hier lauter gute Spieler, die im letzten Jahr gezeigt haben, dass sie genauso Meister werden können", analysierte Dudic, für den die Sturm-Fans die besten in ganz Österreich sind.

Schon am Mittwoch folgt für den Serbien-Montenegro-Doppel-Staatsbürger mit dem Playoff-Rückspiel zur Champions League gegen BATE Borisow das nächste Highlight.

Dort gilt es für Dudic einen persönlichen "Fluch" zu beenden: Acht Mal hat er versucht, in die "Königsklasse" zu kommen, eben so oft ist er gescheitert, je viermal mit Roter Stern Belgrad und eben Salzburg.

"Für uns ist jeder Bewerb wichtig"

"Es wird Zeit. Wir haben aber eigentlich immer gegen bessere Gegner gespielt. Jetzt ist die Ausgangsposition etwas besser und ich hoffe, dass ich es zum ersten Mal in die Gruppenphase schaffe", meinte Dudic.

Der Innenverteidiger hätte selbst für eine noch bessere Ausgangsposition sorgen können, ließ allerdings beim 1:1 im Hinspiel kurz vor der Pause eine Topchance aus drei Metern ungenützt.

"Aber Chancen kommen wieder, vielleicht schon beim nächsten Spiel", sagte Dudic.

Oberste Priorität habe aber vorerst der Sonntagsschlager. "Für uns ist jeder Bewerb wichtig, wir müssen ganz normal von Spiel zu Spiel schauen", betonte Dudic, der für Sturm ein finanziell deutlich besseres Angebot aus der Türkei ausgeschlagen hatte.

"Es liegt nicht nur an mir"

Coach Franco Foda hatte dem Innenverteidiger zu Beginn seines Engagements aufgrund der fehlenden körperlichen Fitness nicht das Vertrauen geschenkt.

Seit dem 1:0-Erfolg im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League gegen den FC Sestaponi am 3. August in Graz ist Dudic nun allerdings im Abwehrzentrum gesetzt und dabei gab es bei drei Siegen und einem Remis in vier Pflichtspielen nur einen Gegentreffer.

"Es liegt nicht nur an mir, die Mannschaft spielt in den letzten Spielen viel besser als zuvor. Das hängt aber nicht nur von den Verteidigern ab, sondern beginnt bei den Stürmern, die auch für eine gute Defensive mitarbeiten müssen", fasste Dudic zusammen.

Sich persönlich sieht er nach seinem fast einmonatigen Gastspiel bei den Grazern bereits ganz sicher wieder bei 100 Prozent.

"Ich habe Respekt vor Gordon"

"Es wird noch ein bisschen Zeit brauchen, aber es wird jedes Spiel besser", sagte Dudic, der immer mehr in die "Abwehrchefrolle" des zu Eintracht Frankfurt abgewanderten Kroaten Gordon Schildenfeld hineinwächst.

"Ich habe Respekt vor Gordon, aber ich habe meinen eigenen Namen", will sich der Ex-Salzburger nicht mit seinem Vorgänger, dessen Ex-Quartier er bezogen hat, messen.

Um den Platz neben Dudic streiten sich mit Ferdinand Feldhofer und Thomas Burgstaller zwei routinierte Kräfte, dazu kommt noch der junge Florian Neuhold, der im Europacup in dieser Saison sein Debüt feierte.

Auch nach dem Karriereende in Österreich

Nach seinem Wechsel von Roter Stern Belgrad zu Salzburg im Sommer 2006 hatte es Dudic für die Mozartstädter auf 86 Bundesligaeinsätze und sieben Tore gebracht.

Drei Mal durfte sich der 31-jährige Serbe über den Meistertitel, zweimal über den Vizemeistertitel freuen. Die letzten fünf direkten Bundesliga-Duelle mit Dudic-Beteiligung gingen allesamt an Salzburg, zuletzt am 16. April dank eines Alan-Triplepacks mit 3:0 in der Grazer UPC-Arena.

Dem serbischen Innenverteidiger, der 13 Mal im Nationalteam gespielt hat (4 Spiele Jugoslawien/9 Spiele Serbien und Montenegro), gefällt es in Österreich so gut, dass er auch nach seiner aktiven Karriere in "Graz oder Klagenfurt" bleiben möchte.

Sein Vertrag läuft vorerst bis Sommer 2013, dann wäre Dudic 33 Jahre alt. "Mal schauen, vielleicht geht dann noch etwas. Ich kann mir vorstellen, meine Karriere in Graz zu beenden", sagte der Abwehrspieler.