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"Ich möchte die Fans glücklich machen"

Omer Damari scharrt in den Startlöchern.

Seit etwas mehr als einer Woche trainiert Austrias neuer Stürmer mit der Mannschaft.

„Ich bin froh hier zu sein. Austria ist ein großer Klub, mit guten Spielern und tollen Fans. Ich möchte helfen und viele Tore erzielen“, berichtet der Israeli im Gespräch mit LAOLA1.

Tore, die die Veilchen bitter notwendig haben. Denn nach drei Runden, oder anders formuliert: 270 Minuten, steht gerade einmal ein Treffer am violetten Konto. Und mit lediglich zwei Punkten rangiert der Traditionsklub am achten Tabellenplatz.

Demensprechend angespannt scheint die Lage. Vor allem medial hagelte es zuletzt Kritik, zudem suchte eine Fan-Gruppierung am vergangenen Sonntag das Training auf, um in einem - wie in einer Aussendung zu lesen war - „fairen und ehrlichen, aber sehr direkten Meinungsaustausch“  ihren Unmut über die jüngsten sportlichen Entwicklungen zu äußern.

„Die Punkte werden kommen“

Keine Frage, der Druck steigt in Wien-Favoriten.

Von einer Krise innerhalb des Teams will Damari trotz der negativen Außendarstellung nicht sprechen. „Nein, so etwas gibt es nicht. Wir haben eine gute Mannschaft. Die Punkte werden kommen“, versichert der 25-Jährige.

Ähnliches berichtet Trainer Gerald Baumgartner. „Natürlich sind zwei Punkte aus den ersten drei Spielen für uns, für die Austria zu wenig. Um Selbstvertrauen zu bekommen, brauchst du Siege. Die Mechanismen sind ja bei uns Menschen immer die gleichen. Selbstvertrauen kannst du dir holen, wenn du im Wettkampf erfolgreich bist. Es fehlt im Moment nicht viel, wir arbeiten tagtäglich daran. Ich lasse mich jetzt auch nicht aus der Ruhe bringen – der Weg wird weiter fortgesetzt. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, so der Salzburger bei „Sky“.

Spielberechtigung ist da

Dieser Weg führt die Violetten am Samstag nach Wiener Neustadt. Gegen das punktelose Schlusslicht soll und muss der erste volle Saisonerfolg eingefahren werden.

In Niederösterreich könnte auch erstmals die Stunde von Damari schlagen. Denn seinem Pflichtspiel-Debüt steht rechtlich gesehen nichts mehr im Weg.

Wie die Veilchen mitteilen, hat der Neuzugang am Freitag die notwendige Arbeitsbewilligung erhalten und wäre somit ab sofort  spielberechtigt. "Der Klub hat alles dafür getan, damit die Genehmigung rechtzeitig eintrifft. Omer macht schon gute Fortschritte im Training. Es sieht gut aus für Samstag", deutet Chefcoach Gerald Baumgartner einen Einsatz an.

„Ich mag Druck“

Der Hosiner-Nachfolger fühlt sich fit sowie bereit und hat auch kein Problem mit den ungünstigen Umständen, unter denen sein Debüt stehen würde. Denn sollte er spielen, ist eines klar: Die Last auf seinen Schultern wäre groß, schließlich erhofft sich jeder von der Neuverpflichtung, die in der vergangenen Saison in 38 Pflichtspielen stolze 31 Tore erzielte, in Österreich eine ähnliche Quote. Und das so schnell wie möglich.

„Ich habe keine Angst vor Druck. Ich mag Druck“, geht der Ex-Hapoel-Tel-Aviv-Angreifer gelassen mit der Situation um.

Was die Leute von ihm erwarten können? „Ich bin schnell, kann Tore schießen. Mein Kopfballspiel ist dafür ausbaufähig. Zudem schadet es nicht, wenn ich noch ein bisschen aggressiver werde. Ihr werdet aber schon sehen, wie ich spiele. Und dann könnt ihr mich beurteilen.“

Bisher wenig Infos über die Bundesliga

Seine persönliche Beurteilung der österreichischen Liga fällt, auch wenn er erst seit kurzer Zeit hier ist, positiv aus.

„In Österreich wird sehr aggressiv und schnell gespielt. Es ist eine starke Liga. In Israel steht die Technik im Vordergrund.“

Allzu viel wusste der antrittsschnelle Stürmer vor seinem Wechsel zur Austria aber nicht von der heimischen Kost.

„Ich habe von Hosiner gehört. Er ist ein guter Stürmer, der jetzt nach Frankreich gegangen ist. Mehr Spieler kenne ich nicht. Aber ich habe gehört, dass einige Fußballer von hier den Sprung nach Deutschland oder in eine andere Topliga geschafft haben.“

„Ich möchte also die Fans glücklich machen“

Das ist über kurz oder lang auch sein erklärtes Ziel, wenngleich er daran momentan überhaupt keine Gedanken verschwendet.

„Ich schaue nicht in die Zukunft, konzentriere mich auf das Jetzt. Ich will meinen Beitrag leisten, um vielleicht mit der Austria Titel zu gewinnen. Ich möchte also die Fans glücklich machen.“

Dafür benötigt es zurzeit nicht viel, eigentlich nur eines: Damari-Tore…

 

Martin Wechtl / Claus Schlamadinger