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Borenitsch geht mit Mattersburg durch dick und dünn

Borenitsch geht mit Mattersburg durch dick und dünn

Zwölf Jahre ist es her, dass sich Thomas Borenitsch vom SV Antau aufmachte, um beim SV Mattersburg seine Karriere voranzutreiben.

Die Burgenländer waren gerade von der Regionalliga aufgestiegen, drei Jahre später gelang der große Sprung in die Bundesliga. „Tetschgerl“ war bereits damals an Bord, sein Debüt feierte er aber erst am 20. Mai 2004 gegen Pasching.

Der mittlerweile 31-jährige Torhüter durchlebte mit dem SVM Höhen und Tiefen, stand zwei Mal im ÖFB-Cup-Finale und sammelte Erfahrungen im Europacup.

Doch selten zuvor war Borenitsch so unumstritten wie heute, denn immer wieder musste der gebürtige Eisenstädter Rückschläge hinnehmen.

Vertrauen in Borenitsch zahlt sich aus

„Ich bringe zur Zeit meine Leistungen. Ich muss mich seit Jahren immer wieder beweisen und gegen die Konkurrenz durchsetzen. Das habe ich auch immer gemacht. Die Routine habe ich auch, das passt schon“, fasst Borenitsch im Gespräch mit LAOLA1 zusammen.

In den vergangenen Jahren duellierte sich der Burgenländer unter anderem mit Stefan Bliem, Robert Almer oder Markus Böcskör um den Platz zwischen den Pfosten.

Umso wichtiger ist heute, dass Trainer Franz Lederer seinem Schlussmann das Vertrauen aussprach und in 20 Spielen dieser Saison auf Borenitsch baute. Auch wenn er beim 1:1 gegen Rapid beim Gegentreffer durch Steffen Hofmann nicht souverän wirkte.

„Das ist enorm wichtig, dass der Torhüter weiß, dass er auch ein, zwei Fehler machen kann und trotzdem die Gewissheit hat, dass er nicht gleich aus der Mannschaft fällt. Das tut gut.“

„Einer der drei konstantesten Tormänner“

Zudem fühlt sich der Langzeit-Mattersburger derzeit in „Top-Form“ und hofft, dass es in dieser Tonart weitergeht.

Lederer zollt ihm Respekt und hat aufgrund der aktuellen Leistungen viel Lob für den Keeper parat.

„Für mich ist er sicher einer der drei konstantesten Tormänner im letzten halben Jahr. Er hat wirklich einen Riesenschritt gemacht. Er strahlt unglaubliche Ruhe und Selbstsicherheit aus, das ist das Wichtigste für einen Tormann.“

Worte, die beim Betroffenen hinunter gehen dürften wie Öl. Die positiven Schlagzeilen rund um den SVM tragen derzeit das Übrige zur guten Stimmung bei.

SVM profitiert von starker Defensive

178 Bundesliga-Einsätze stehen auf der Haben-Seite. An so wenige Gegentore wie in dieser Saison kann er sich aber nur schwer erinnern.

„Das spricht für die Mannschaft und für die Abwehr. Dass wir so wenig Gegentore bekommen haben, hat es noch nicht oft gegeben.“

Tatsächlich hat die Lederer-Elf in dieser Spielzeit erst 30 Gegentreffer hinnehmen müssen – damit liegen die Burgenländer hinter Rapid, Salzburg, Ried und Wacker auf Rang fünf, ex aequo mit Wiener Neustadt.

Daran hat auch Borenitsch, der den Burgenländern seit jeher die Treue schwört, großen Anteil.

„Es hat sich nie etwas ergeben“

„Jetzt bin ich das zwölfte Jahr in Mattersburg. Es hat sich eigentlich nie etwas ergeben, außerdem wohne ich gleich in der Nähe. Das war immer optimal für mich. Mattersburg ist mein Verein“, dachte der Routinier nie an einen Vereinswechsel.

In seinem Alter ist er bereits als Stütze für die „junge Generation“ gefordert, genauso wie Michael Mörz oder Ilco Naumoski. Eine Aufgabe, die er gerne wahrnimmt.

„Wir versuchen auf jeden Fall die Jungen zu führen und ihnen so gut wie möglich zu helfen. Meine Aufgabe ist es, sie zu dirigieren. Alles andere müssen sie eh selber wissen.“

Die Entwicklung, auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen, ist für Borenitsch genau der richtige Weg. Vor allem stehen Möglichkeiten zur Verfügung, die zu seiner Jugend-Zeit noch kein Thema waren.

„In Mattersburg ist etwas im Entstehen“

„Man braucht sich nur die Akademie anschauen, was dort für ein Umfeld herrscht. Das hat es zu unseren Zeiten alles nicht gegeben. Das spricht für die Zukunft, hier ist sicher etwas im Entstehen.“

Als beste Beispiele dafür, dass man es von ganz unten bis in die Bundesliga schaffen kann, stehen unter anderem Manuel Seidl und Patrick Farkas.

„Man braucht sich nur unsere jungen Spieler anschauen. Farkas hat schon 70 Bundesliga-Spiele, Seidl über 100. Das zeigt schon, dass wir auf die Jungen bauen. Von der Anzahl der Spiele her sind sie schon Routiniers.“

Wer weiß, wohin der Weg der Burgenländer noch führt. Eines ist jedoch klar: Thomas Borenitsch bleibt dem SVM auch weiterhin treu, so lange es noch geht.


Alexander Karper