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Austria sucht ein neues Innenverteidiger-Duo

Austria sucht ein neues Innenverteidiger-Duo

Beschweren darf sich in Wien-Favoriten niemand.

In der laufenden Saison blieb die Austria vom Verletzungspech weitgehend verschont.

Doch kurz vor Ende des Herbstes nimmt der Verletzungsteufel die Violetten doch noch auf die Hörner.

Nicht, dass die Anzahl der Ausfälle beunruhigend wäre, geschweige denn, in jene Dimensionen, die der SK Sturm zu Saisonbeginn zu beklagen hatte, vordringen würde.

Vielmehr ist es die Position, die die aktuell Verletzten einnehmen. Mit Manuel Ortlechner, Georg Margreitter und Kaja Rogulj sind es nämlich ausgerechnet drei Innenverteidiger, die passen müssen.

Rogulj im Pech

Für Ortlechner ist der Herbst aufgrund eines Muskelfasereinrisses im Oberschenkel bereits beendet. Der Oberösterreicher beginnt am Dienstag wieder mit dem Lauftraining.

Schlimmer erwischt hat es Rogulj. Der Kroate musste aufgrund eines Bandscheibenvorfalls operiert werden. Das Reha-Programm geht nur überaus schleppend voran, weil der Abwehrspieler mit einem großen Handicap zu kämpfen hat.

Der 25-Jährige hat sich bei einem Haushaltsunfall mit einer Glastür mehrere Sehnen in der Hand verletzt und trägt einen dicken Verband, der das beim Aufbau der Rückenmuskulatur unumgängliche Hantel-Training praktisch unmöglich macht.

Margreitter bald wieder fit

Bei der Nullnummer gegen Mattersburg erwischte es zuletzt auch noch Margreitter. Hämatom und teilweiser Bauchmuskeleinriss wurde diagnostiziert.

Das klingt schlimmer, als es tatsächlich ist. Der 23-Jährige könnte nämlich rasch wieder fit werden.

Mit einem Einsatz im Auswärtsspiel gegen den SK Sturm wird es zwar knapp, doch im EL-Heimspiel gegen Malmö FF ist mit dem Vorarlberger schon wieder zu rechnen.

Ebenfalls neu im Lazarett ist Marin Leovac, den eine Schambeinentzündung plagt – sein Herbst ist somit beendet.

Daxbacher hat fast alles probiert

Doch während der Linksverteidiger in Karl Daxbachers Startelf-Plänen sowieso keine große Rolle spielte, taten es die drei Erstgenannten durchaus.

„Es ist natürlich eine große Umstellung. Margreitter und Ortlechner waren super eingespielt. Jetzt müssen eben Dilaver und Wallner einspringen. Sie haben ihre Sache gegen Mattersburg recht gut gemacht. Die Beiden müssen jetzt beweisen, dass sie das Zeug haben, unser Einser-Innenverteidiger-Duo jederzeit ersetzen zu können. Sie werden das sicher super machen“, meint Rechtsverteidiger Florian Klein.

Wallner als Sprachrohr

Es ist also wahrscheinlich, dass dieses Duo auswärts gegen den Meister aufläuft. Wie das funktioniert kann der Trainer aber noch nicht so recht einschätzen: „Sie wurden gegen Mattersburg nicht gefordert, also kann ich das nicht beurteilen.“

Dass dem 20-jährigen Dilaver und dem 23-jährigen Wallner eine gewichtige Rolle zukommt, ist Klein bewusst: „Der Innverteidiger ist eine ganz wichtige Position. Er muss die Abwehr dirigieren und einteilen. Das machen sie auch. Wir Außenspieler können ihnen nur Mut zusprechen. Die ganze Mannschaft muss ihnen helfen. Wenn wir kompakt stehen, passt das schon.“

Wer das Sprachrohr sein wird, glaubt Suttner zu wissen: „Diesen Part wird dann wohl Manuel ausführen.“ Zumal mit Heinz Lindner auch ein eher ruhiger Mann im Tor steht.

Oder Daxbacher setzt doch auf Hlinka, wenngleich sich dieser in Charkiw nicht unbedingt empfohlen hat. Auch Talent Remo Mally hat Außenseiterchancen.


Harald Prantl/Martin Wechtl

Seit dem Ausfall von Ortlechner wurden neben Margreitter mehrere Varianten probiert. Die Partie gegen Wr. Neustadt, in der sich der Kapitän verletzte, spielte Emir Dilaver zu Ende. In Charkiw durfte Peter Hlinka ran, gegen den SVM war es Manuel Wallner.

„Es ist bitter, dass Ortlechner und Margreitter ausfallen. Aber genau für solche Fälle gibt es einen großen Kader. Verletzungen kommen vor und müssen kompensiert werden können“, sagte Markus Suttner.

"Wir haben keine Bedenken"

Der Linksverteidiger lobt die beiden Youngster, die gegen Mattersburg die Innenverteidigung bildeten: „Manuel ist gut reingekommen, weil  ihm Margreitter Sicherheit gegeben hat. Emir war in der zweiten Hälfte nicht mehr wirklich gefordert. Beide sind gute Spieler. Man muss ihnen halt ein bisschen Zeit geben und ihnen auch Fehler erlauben. Wir haben jedenfalls keine Bedenken.“