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"Man weiß, dass ich Sympathien für den Verein hege"

Bei der Präsentation von Neuzugang Daniel Royer wies Sportvorstand Thomas Parits darauf hin, dass die Austria schon gute Erfahrungen mit Spielern, die „ihre Lehrjahre in Deutschland“ absolviert haben, gemacht hätte.

Als Beispiele nannte er Julian Baumgartlinger, der einst von 1860 München nach Wien-Favoriten übersiedelte, und Philipp Hosiner, der seine Ausbildung ebenfalls bei den „Löwen“ genoss und über die Umwege Sandhausen, Vienna und Admira am Verteilerkreis landete.

Ein Hinweis, der Royer augenscheinlich gefiel. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie Julian Baumgartlinger zur Austria gekommen ist und gesagt hat: ‚Mehrere Wege führen zum Ziel.‘ Genauso war es bei ihm. Das kann man sich natürlich zum Vorbild nehmen“, erklärt der 23-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

„Ich wollte ja vor zwei Jahren schon einmal hierher“

Das Ziel, betont der Steirer, sollte weiterhin das Ausland sein. Der Weg dorthin führt jedoch nur über starke Leistungen für die Austria – jener Verein, mit dem sich besagter Weg in der Vergangenheit beinahe schon einmal gekreuzt hätte:

„Ich wollte ja vor zwei Jahren schon einmal hierher, von dem her weiß man, dass ich Sympathien für den Verein hege und mich das schon immer gereizt hat. Mit zwei Jahren Verspätung freut es mich, dass ich jetzt da bin.“

Damals galt der Flügelflitzer als eine der heißesten Aktien der Bundesliga. Von Regionalligist Pasching zur SV Ried gewechselt, avancierte er gleich in seiner ersten Saison in der höchsten Leistungsstufe zum absoluten Shootingstar, Nationalteam-Einberufung und sechs Länderspiele inklusive.

Parits wollte damals schon zuschlagen, doch die Verhandlungen mit Ried führten zu keiner Einigung. Am 31. August 2011, also am letzten Tag der Transferzeit, wagte Royer schließlich den Schritt nach Deutschland zu Hannover 96. Dort konnte sich der Blondschopf nicht durchsetzen. In der Vorsaison war er an Zweitligist 1. FC Köln verliehen.

„Viele denken immer sehr negativ“

Schlechtreden will er sich die beiden Jahre in Deutschland jedoch nicht lassen. Eigentlich fiele sein Fazit positiv aus: „Viele denken immer sehr negativ, aber ich habe wirklich sehr viel mitgenommen.“

„Da gebe es sicher einiges, aber er muss sich selbst ein Bild machen. Köln ist nicht ganz so einfach, auch von der Medienlandschaft her. Das wird er gleich einmal merken. Aber der Verein ist wirklich sensationell – von den Fans, der Tradition oder vom Stadion her, echt unglaublich! Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute.“

„Eine Riesen-Herausforderung, den Titel zu verteidigen“

Um Stögers Erfolge bei den Veilchen einzustellen, wäre eine weitere Traumsaison von Nöten. „Man hat mit dem Meistertitel gesehen, welch super Mannschaft die Austria hat. Ich glaube, dass auch heuer einiges möglich ist. Das war der Reiz hierherzukommen“, meint Royer.

Was konkret möglich sei? „Es ist eine Riesen-Herausforderung, den Titel zu verteidigen. Es ist natürlich schwierig, weil es eine Mannschaft gibt, welche die mit Abstand besten Möglichkeiten in Österreich hat. Deswegen ist es immer schwer, Meister zu werden. Aber wie die letzte Saison gezeigt hat, ist das möglich. Und international besteht eine Riesen-Chance, dass man dort vertreten ist.“

Man darf jedenfalls gespannt sein, zu welchem Ziel der Weg von Royer bei der Austria führt.

Peter Altmann

Wenngleich man wohl zwischen den beiden Stationen differenzieren muss: „Hannover ist natürlich nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe, aber ich bin in eine Mannschaft gekommen, die intakt und wirklich top war. Da hat natürlich ein bisschen gefehlt. Aber Köln, finde ich, war sehr positiv. Ich habe 29 Pflichtspiele gemacht und mich in Deutschland auch sehr wohl gefühlt. Es war nicht so, dass ich gesagt habe, ich muss unbedingt zurück nach Österreich. Trotzdem freue ich mich, dass ich jetzt wieder hier bin.“

Mitgenommen hat Royer, dass er im Nachbarland mithalten kann, wobei er vor den absoluten Top-Teams den Hut zieht: „Sicher kochen sie in Deutschland auch nur mit Wasser, aber in der Bundesliga sind natürlich Mannschaften dabei, die qualitativ einfach richtig stark sind. Ich glaube aber trotzdem, dass der österreichische Fußball auf einem sehr guten Weg ist.“

„Stöger muss sich selbst ein Bild machen“

Dies unterstreicht nicht nur die Anzahl der Legionäre, sondern auch der Umstand, dass auch rot-weiß-rote Trainer in Deutschland kein Tabu mehr darstellen. Konkrete Tipps für Meistertrainer Peter Stöger, der den umgekehrten Weg von der Austria zu Köln ging, habe er jedoch keine: