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"Ich appelliere an die Ehre Salzburgs"

Am 36. und letzten Spieltag der Bundesliga fällt nur noch eine wesentliche Entscheidung.

Mit Salzburg steht der Meister fest, mit Rapid der Vizemeister und mit Kapfenberg der Absteiger. Aber wer holt sich den dritten Rang und damit einen Startplatz in der Europa League?

Es gibt nur noch zwei Kandidaten: Der eine ist die Admira. Der Aufsteiger hat es sensationell in der eigenen Hand in der zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg im Europacup zu spielen.

Sind alle guten Dinge drei?

Einen Punkt Vorsprung haben die Südstädter auf den zweiten Kandidaten, auf die Wiener Austria.

„Wir haben in den vergangenen beiden Jahren je ein Entscheidungsspiel um den Titel gehabt, heuer eines um den Einzug in die Europa League. Hoffentlich klappt es beim dritten Mal“, baut Manuel Ortlechner im Gespräch mit LAOLA1 auf das „Aller-Guten-Dinge-sind-Drei“-Prinzip.

Die Titelfinali 2010 und 2011 gingen jeweils aus ähnlicher Ausgangsposition nicht wie gewünscht aus, die „Veilchen“ hofften immer vergebens auf Erfolge anderer Teams.

2011 verlor Wacker beim späteren Meister Sturm, 2010 konnten die Grazer wiederum Salzburg nicht davon abbringen, den Titel zu ergattern. Um die letzteren beiden Teams dreht sich alles beim FAK.

Zum Einen muss die Austria am Donnerstag (16:00 Uhr) bei Sturm zumindest punkten. Dafür dürfte die Admira in Salzburg keinen Zähler mitnehmen. Sollten die Niederösterreicher remisieren, muss die Austria gewinnen. Bei einem Admira-Sieg schauen die „Veilchen“ auf jeden Fall im Europacup zu.

Lässt Salzburg nach?

Ortlechner hofft freilich auf die Salzburger. Die sind allerdings schon Meister und haben drei Tage später auch ihr Cup-Finale, in dem sie mit einem Sieg gegen Ried erstmals das Double holen können.

„Sie werden sicherlich durchrotieren und den einen oder anderen für das Endspiel schonen. Aber sie haben den besten Kader der Liga, da brauchen wir nicht zu diskutieren“, hat der FAK-Abwehrchef damit kein Problem.

Die Geschichte zeigt aber auch weniger berühmte Momente des Meisters. Etwa kassierte Salzburg als fixer Meister am letzten Spieltag 2009 eine 1:4-Heimniederlage gegen Absteiger Altach, ehe der Meisterteller nach Spielende in die Höhe gestemmt wurde.

An eine Wiederholung glaubt der 32-Jährige nicht.

„Ich appelliere an die Ehre und dass sie sich anständig vom Heimpublikum verabschieden wollen. Sie wollen sich sicher nicht die Party durch ein blamables Ergebnis verbocken.“

Hoffnung macht den Wienern dabei die Aussage von Salzburg-Trainer Ricardo Moniz: „Jedes Spiel Vollgas ist die Devise. Danach haben wir immer noch zwei Tage Zeit für Regeneration.“

Austria auch gefragt

Insgeheim hofft Ortlechner auch darauf, dass die bisherigen Reservisten ihrem Trainer beweisen wollen, was sie können. Und auf seinen guten Bekannten Stefan Maierhofer, der die Torschützenkrone (aktuell gleichauf mit Jakob Jantscher, Anm.) vielleicht alleine haben will.

„Ich kenne Stefan sehr gut, ich weiß, dass er sehr ehrgeizig ist. Das sind so unsere Strohhalme.“

Von der Austria selbst ist allerdings auch Leistung gefragt, es braucht womöglich den dritten Sieg in Folge. Die Admira hatte es vergangene Woche mit dem 3:0 in Graz vorgezeigt. Ortlechner ist ob der Stimmung im Team guter Dinge.

„Die Mannschaft ist immer zusammengestanden, auch in den vergangenen Wochen, in denen es nicht so lustig war. Wäre das auch gekippt, hätten wir wohl nicht einmal die Chance am Donnerstag“, schildert der Oberösterreicher.

„Das war das einzig Positive über die jüngeren Wochen gesehen und deswegen bin ich positiv gestimmt, auch wenn es schwierig wird.“

 

Bernhard Kastler