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Drei violette Hoffnungsträger

Drei violette Hoffnungsträger

Mit Patrizio Stronati, Raphael Holzhauser und Philipp Zulechner standen bei Austrias 5:2-Sieg gegen Altach drei Neuzugänge in der Startelf.

Und sie alle wussten zu überzeugen. Stronati ließ in der Defensive nichts anbrennen, Holzhauser sorgte für kreative Momente und Zulechner stellte seine Konterstärke unter Beweis. Zwei Tore und zwei Assists gehen auf das Konto des Trios.

LAOLA1 nimmt die drei Neuzugänge genauer unter die Lupe:

Patrizio Stronati:

Der 20-Jährige hat nicht einmal einen Monat nach seiner Ankunft in Wien Vance Shikov aus der Innenverteidigung verdrängt. Gemeinsam mit Lukas Rotpuller bildete der Tscheche mit italienischen Wurzeln gegen Altach ein sicheres Duo in der Defensiv-Zentrale und leistete sich keinen Fehler. „Vor dem Spiel war ich schon ein bisschen nervös. Ich habe den Druck gespürt, gewusst, dass wir unbedingt gewinnen müssen. Aber meine Mitspieler haben mir sehr geholfen“, sagte der Youngster. Sechs Zweikämpfe bestritten, davon nur einen verloren – Stronati ließ nichts anbrennen. Wenngleich sich die Kommunikation auf dem Feld noch etwas schwierig gestaltet. „Aber die wichtigsten Wörter – wie links, rechts, vorne, zurück, Mann und pass auf – habe ich gelernt. Und ich mache drei Mal pro Woche einen Deutschkurs“, so Stronati. Und quasi als i-Tüpfelchen auf dem starken Debüt gelang ihm in der 86. Minute auch noch ein Treffer. „Ich bin sehr glücklich über mein erstes Tor. Suttner hat sehr gut geflankt, dann war schon Glück dabei – es war nicht schwer, den zu machen. Zu Null zu spielen, ist für mich zwar wichtiger. Aber ich nehme natürlich jedes Tor gerne mit“, lachte der Neuzugang. Einen Unterschied zur tschechischen Liga hat er auch schon erkannt: „In Tschechien wird körperlicher gespielt, in Österreich geht es mehr um Taktik und Technik. Außerdem ist die Bundesliga schneller.“

LAOLA1-Fazit: Stronati wirkt für sein Alter schon sehr abgebrüht und ist zudem wesentlich schneller als Shikov. Es ist davon auszugehen, dass er den Platz in der Startelf für den Rest des Frühjahrs nicht mehr hergibt.


grün=Tacklings, gelb=abgeblockter Schuss, blau=abgefangene Bälle, violett=klärende Aktion, orange=Ballsicherung

Raphael Holzhauser:

Mit dem verschossenen Elfmeter in Klagenfurt hatte der Niederösterreicher keinen guten Einstand bei den Veilchen. Doch was er in der zweiten Hälfte gegen den WAC schon phasenweise angedeutet hatte, konnte er im Heimspiel gegen Altach bestätigen – der Ex-Legionär ist in der Mittelfeld-Zentrale der Violetten eine Bereicherung. „Ich bin gut aufgenommen worden – vom Trainer, von den Jungs. Das erleichtert es einem neuen Spieler natürlich. Ich fühle mich hier wohl und bin froh, da zu sein“, strahlte der Blondschopf. Auch ihm gelang ein Tor. „Den Treffer muss ich machen. Wir laufen zu dritt auf das Tor, da bleibt mir nichts anderes übrig, als zu treffen. Der Tormann hat es mir leicht gemacht, ich bin vorbei gegangen und dann war es nicht schwer“, lachte der 22-Jährige. 71,4 Prozent gewonnene Zweikämpfe können sich sehen lassen. Zudem zeigt die untenstehende Grafik, dass der 1,93m-Hüne das schnelle Spiel in die Spitze und somit den risikoreichen Pass bevorzugt. Trainer Baumgartner war jedenfalls zufrieden: „Er war gut, braucht aber noch ein bisschen mehr Fitness. Je mehr Spielpraxis er auf diesem Niveau sammelt, umso mehr kann er uns weiterhelfen. Immerhin hat er zuletzt in Stuttgart nur in der zweiten Mannschaft gespielt.“

LAOLA1-Fazit: Dass Mario Leitgeb bei seiner Einwechslung für Holzhauser in der Schlussphase mit Pfiffen bedacht wurde, war ein klares Zeichen dafür, wem die Zukunft gehört. Der Neuzugang ist technisch stark und sorgt für kreative Momente. Zudem tritt er gefährliche Standards. Er hilft Austrias Spiel definitiv weiter.


grün=angekommene Pässe, rot=Fehlpässe

Philipp Zulechner:

Mit dem ersten Treffer hat es zwar noch nicht geklappt, dafür konnte die Freiburg-Leihgabe beim Heim-Debüt zwei Assists verzeichnen. Und hätte Alexander Gorgon in einer Situation in der zweiten Hälfte nicht zu eigensinnig agiert, hätte Zulechner voraussichtlich auch das erste Tor angeschrieben. Mit dem Druck vor dem Spiel konnte der Wiener laut eigenen Angaben gut umgehen: „Bei der Austria herrscht immer Druck. Aber jeder Spieler in Österreich wünscht sich, bei so einem Klub spielen zu dürfen. Daher ist der Druck in gewisser Art gut und verdient.“ Die gezeigten Ansätze der Solo-Spitze waren jedenfalls vielversprechend, wenngleich seine Wege in die Tiefe in einigen Fällen noch nicht ideal mit den Pässen der Teamkollegen abgestimmt waren. 49 Ballkontakte zeigen jedoch, dass der 24-Jährige schon gut ins Spiel eingebunden ist, die untenstehende Heatmap unterstreicht, dass Zulechner ein sehr beweglicher Angreifer ist. Eine positive Zweikampfquote ist für einen Stürmer außerdem beachtlich (57,1 Prozent).

LAOLA1-Fazit: Zulechner ist der ideale Stürmer für das gewünschte schnelle Umschalten in die Offensive, was die zwei Assists zu den Kontertoren gegen Altach belegen. Wenn der Wiener künftig auch noch öfter selbst abschließt – und dabei erfolgreich ist – wird er gesetzt bleiben.




 

Harald Prantl/Martin Wechtl