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"Herbmeistertitel ist für die 'Wetti-Tant'"

Jeder Serie geht einmal zu Ende.

Am 15. Spieltag war es nun auch für die Admira so weit.

Der Überraschungs-Tabellenführer verlor gegen Verfolger Austria mit 0:3, kassierte die erste Heim-Niederlage der Saison und ging erstmals seit der ersten Runde wieder als Verlierer vom Platz.

Damit beträgt der Vorsprung auf die Wiener nur mehr einen Punkt. Panik bricht in Niederösterreich deswegen jedoch keine aus.

Prognostizierter Dämpfer

„Uns war klar, dass so ein Dämpfer einmal kommt. Wir müssen jetzt nicht die Köpfe in den Sand stecken, es geht weiter“, resümiert Kapitän Christopher Dibon.

Weitergegangen ist jedoch die anhaltenden Torflaute. Für die Südstädter war es bereits die dritte Partie in Folge ohne einen Treffer.

„Wir tun uns beim Kreieren von Torchancen derzeit etwas schwer. Wir müssen im Training konzentriert daran arbeiten. Die anderen Teams wissen jetzt auch, dass sie nicht ins offene Messer laufen dürfen“, erklärt der 21-Jährige.

„Sind nur nachgelaufen“

Gegen die Austria sei zudem vieles schief gelaufen. „Wir haben nie richtig ins Spiel gefunden. Austria war in allen Belangen besser. Wir sind nie richtig in die Zweikämpfe gekommen, sind zu weit hinten gestanden und hätten Pressing spielen müssen. Wir sind immer nur nachgelaufen.“

Trotz der Enttäuschung über die klare Angelegenheit nimmt Österreichs U21-Kapitän auch Positives mit. „Wir haben gewusst, dass die Serie irgendwann einmal zu Ende geht. Jetzt ist es passiert. Vielleicht fällt nun auch ein bisschen Druck ab. Durch die Serie war die Erwartungshaltung groß.“

„Herbstmeistertitel ist mir wurscht“

Ähnlich nüchtern betrachtet Didi Kühbauer die erste Liga-Niederlage seit dem 0:2 bei Rapid. „Wir haben heute verloren, mehr nicht. Wir können nicht erwarten, jede Woche zu gewinnen“, meint der Burgenländer.

Dass es seine Mannschaft verabsäumt hat, im Kampf um den Herbstmeistertitel einen entscheidenden Schritt nach vorne zu machen, ist dem 40-Jährigen herzlich egal.

„Der Herbstmeistertitel ist mir wurscht. Ich will punkten, dann kommt der Rest sowieso von selbst. Es war nie in unserem Ermessen. Dieser Titel ist für die ‘Wetti-Tant‘. Ich mache mir keinen Kopf. Wir haben nächste Woche ein schweres Match in Graz.“

„Das ist wichtiger, als irgendein Titel, oder eine Hallentitel in Floridsdorf“, so Kühbauer, der im gleichen Atemzug ergänzt: „Wir reden auch nicht über die Tabellenführung. Wir haben nicht das Budget, um immer ganz vorne stehen zu müssen. Das müssen Vereine wie Salzburg, Austria oder Rapid.“

Kein Interesse an Platz eins

Auch bei seinen Spielern bleibt das Wort Titel – in welcher Form auch immer - tabu. „Wir sind der Aufsteiger, uns interessiert der erste Platz überhaupt nicht. Wir schauen einfach, dass wir so viele Punkte wie möglich sammeln“, so Dibon.

Abschließend meint der Admira-Trainer: „Oben zu sein, ist schön, ich werde meine Spieler aber nicht unter Druck setzen."

Martin Wechtl/Harald Prantl