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LAOLA1 blickt auf Sturms Saison zurück

LAOLA1 blickt auf Sturms Saison zurück

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison von Sturm Graz zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner, ein Fazit dieser und ein Ausblick auf die kommende Spielzeit.

Plus: Wähle das Tor der Saison der "Blackies"!

DAS SPIELER-ZEUGNIS


Christian Klem (34/0/6): Schien im Herbst im Hyballa-System aufzublühen, im Frühjahr völlig von der Rolle. Immerhin die zweitmeisten Assists hinter Bukva.

Nikola Vujadinovic (33 Spiele/7 Tore/2 Assists): Offenbarte zu Saison-Beginn Unsicherheiten, letztlich aber doch noch eine positive Konstante einer verkorksten Saison. Bei Standards extrem torgefährlich und somit auch eine heiße Transferaktie. Darf um eine festgeschriebene Ablösesumme von kolportierten 750.000 Euro gehen, derzeit liegt jedoch kein Angebot vor.

Michael Madl (33/1/4): Guter Herbst, im Frühjahr wie die meisten Kollegen unter seinem gewohnten Niveau. Allrounder, der meist im defensiven Mittelfeld aufgeboten wurde, aber auch in der Innenverteidigung einsprang. Alles in allem ein guter Einkauf.

Richard Sukuta-Pasu (31/12/2): Körperlich robust, technisch stark, schnell, und zumindest im Herbst auch torgefährlich - "SuPa" hinterließ in Graz einen guten Eindruck. Die Kaiserslautern-Leihgabe kehrt nach Deutschland zurück.

Rubin Okotie (30/9/2): Auch bei ihm trübte ein völlig verkorkstes Frühjahr einen ordentlichen Herbst. Erst in Runde 35 gelang der erste Treffer im Kalenderjahr 2013. Sein Verbleib in Graz ist mehr als fraglich.

Florian Kainz (26/3/3): Der Gewinner der vergangenen Saison stagnierte in dieser Spielzeit. Die Unbekümmertheit ist weg, mit 20 aber noch zu jung, um die Last der Verantwortung zu tragen. Dennoch eine wichtige Säule der Sturm-Zukunft.

Manuel Weber (24/1/4): Der Ex-Kapitän ist das Symbolbild für die verpatzte Saison. Von Ex-Coach Peter Hyballa nach allen Regeln der Kunst demonitiert, auf dem Platz ein Schatten seiner selbst, dadurch auch in der Gunst vieler Fans am Abstellgleis. Kann ohne Zweifel viel mehr und möchte in der kommenden Saison zurückschlagen.

David Schloffer (24/2/1): Der Eigenbauspieler schnupperte erstmals Bundesliga Luft und machte seine Sache ordentlich. Ließ einige Male sein Talent aufblitzen.

Milan Dudic (23/1/0): Genießt mannschaftsdienlichen Ruf, wichtig bei der Integration von Innenverteidiger-Kollege Vujadinovic. Solide Saison, seine 33 Jahre kann er jedoch nicht immer verbergen.

Johannes Focher (22/0/0): Hatte im Herbst keinen schlechten Start, ließ sich jedoch zunehmend entmutigen, strahlte immer weniger Sicherheit aus. Ein Fangquote von 64,8 % ist kein Ruhmesblatt.

Haris Bukva (22/0/8): Ein Mysterium. Trotz überschaubarer Einsatzzeit locker die meisten Torvorlagen bei Sturm, vor allem bei Standards durchaus effizient. Seine Leistungsschwankungen manövrierten ihn jedoch immer wieder aus der Startelf. Verabschiedet sich aus Graz.

Imre Szabics (22/5/1): Wenn bei einem Starspieler mehr über dessen Facebook-Aktivitäten als über seine Leistung diskutiert wird, ist das ein ganz schlechtes Zeichen. Der einstige Fanliebling durchlebt derzeit schwere Zeiten in Graz, positive Schlagzeilen durch gute Leistungen sind jedoch auch schon seit längerer Zeit Mangelware.

Martin Ehrenreich (20/0/1): Im Herbst versalzte ihm Hyballa von einem Tag auf den anderen die Suppe. Im Frühjahr setzte der Deutsche wieder auf den Routinier, zu überzeugen wusste er nicht. Seine Vertragsoption wurde nicht gezogen, wird aber wohl dennoch verlängern. Auf der Position des Rechtsverteidigers besteht jedoch weiter Handlungsbedarf.

Christoph Kröpfl (19/0/0): Im ersten Saison-Viertel von Hyballa forciert, ehe er bis zur Amtsübernahme von Markus Schopp beinahe völlig von der Bildfläche verschwand. Ihm gelang kein einziger Scorer-Punkt. Muss kommende Saison sein Potenzial besser abrufen.

Andreas Hölzl (18/1/2): Die zweite Saison in Folge, die nicht nach Wunsch verlief. Einerseits spielte dem Tiroler wieder sein Körper einen Streich, diesmal legte ihn eine Schambeinentzündung lahm. Tat sich zudem auf der Position des Rechtsverteidigers schwer. Im Frühjahr bisweilen wieder im Mittelfeld eingesetzt, fand aber nie seinen Rhythmus.

Tobias Kainz (18/0/2): Wie für viele gilt: Hoffnungsvoller Herbst, schwaches Frühjahr - am Ende setzte ihn eine Knieverletzung außer Gefecht. Dennoch deutete der 20-jährige Holland-Heimkehrer ein Potenzial an, das Sturm noch Freude bereiten dürfte.

Leonhard Kaufmann (17/0/2): Eine Verletzung trübte seinen Saisonstart. Etablierte sich ab Oktober mit soliden, wenngleich unspektakulären Leistungen, ehe ihn ein Kreuzbandriss aus der Bahn warf.

Matthias Koch (16/0/0): Unter Hyballa nicht einmal ein Mitläufer, gerade einmal drei Mal in der Startelf. Bekam von Schopp mehr Spielzeit. Die Zeichen stehen dennoch auf Abschied.

Christian Gratzei (14/0/0): Nach durchschnittlichem Saisonstart degradiert, erkämpfte sich erst unter Schopp sein Einser-Leiberl zurück. Mit 61,3 Prozent eine alles andere als gute Fangquote. Letztlich ein verlorenes Jahr für den langjährigen Stamm-Goalie.

Jürgen Säumel (12/2/0): Auch die zweite Saison nach seiner Heimkehr wurde von einer langwierigen Verletzung getrübt. Hyballa schwärmte dennoch von seinen Fähigkeiten. Bitter für den 28-Jährigen, dass er nur schwerlich seinen Rhythmus findet.

Darko Bodul (11/0/1): Galt in der Vorbereitung als "Trainer-Sohn", so sehr blühte er unter Hyballa auf. Nach einer schwachen Performance in Runde 5 bei Rapid jedoch wie eine heiße Kartoffel fallengelassen und nie mehr in der Startelf. Flüchtete im Winter frustriert nach Dänemark zu Odense, wo er nach 14 Spielen bei acht Scorer-Punkten (4 Tore/4 Assists) hält.

Serkan Ciftci (8/1/1): Im Herbst verletzt, im Frühjahr Ergänzungsspieler, kein einziges Mal in der Startelf. Seine Verpflichtung wurde zum Missverständnis.

Ferdinand Feldhofer (6/0/0): Hyballa brauchte ihn nicht, unter Schopp in den letzten Runden Notnagel. Ein verlorenes Jahr, die Zukunft des Routiniers ist offen.

Philipp Hütter (4/0/0): Von Runde 4 bis 7 im Einsatz, davon drei Mal in der Startelf, danach verletzt und im Frühjahr nicht mehr eingesetzt, ehe er sich einen Kreuzbandriss zuzog. Sturm zog die Option nicht, will den 22-Jährigen jedoch aufgrund seiner schweren Verletzung nicht fallenlassen.

Reinhold Ranftl (4/0/1): Schopp zog ihn im Saison-Finish von den Amateuren hoch. Erledigte seine Sache brav.

Zeljko Balen (1/0/0): Im Herbst kickte der Kroate noch in der Landesliga bei Gleinstätten, im letzten Saison-Spiel durfte er 90 Minuten Bundesliga-Luft schnuppern.

Ervin Bevab (1/0/0): Auch er feierte beim verpatzten Ausklang gegen Wiener Neustadt sein Debüt.

Anel Kocijan (1/0/0): Dem Sohn von Legende Tomislav Kocijan war ebenfalls gegen Wiener Neustadt die Bundesliga-Premiere vergönnt.

Mario Haas (1/0/0): Geeinter als in den 14 Minuten seines Bundesliga-Abschieds gegen Wr. Neustadt und in der emotionalen Zeremonie nach Schlusspfiff präsentierte sich die Sturm-Familie das ganze Jahr über nicht. Für das fußballerische Lebenswerk der Sturm-Legende gibt es selbstverständlich einen Pfeil nach oben.


FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Das war nix. Gar nix. Peter Hyballa und Ayhan Tumani gehen als riesiges Missverständnis in die Sturm-Geschichte ein, derart tiefe Gräben zwischen Mannschaft und sportlicher Leitung haben Seltenheitswert. Leistungsfördernd war dies naturgemäß nicht und auch nach dem Abschied des ungeliebten Trainers wusste sich die Mannschaft nicht aus der Krise zu befreien. Drückt man ein Auge zu, findet man den einen oder anderen Gewinner, letztlich wird jedoch ein Kaderumbruch nicht ausbleiben.


*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.

SO VIELE PUNKTE HOLTE STURM GEGEN...

 

AUSTRIA WIEN

Punkte:

 

 

RED BULL SALZBURG

Punkte:

 

 

SK RAPID

Punkte:



WOLFSBERGER AC

Punkte:



SV RIED

Punkte:



SC WIENER NEUSTADT

Punkte:

 

 

FC WACKER INNSBRUCK

Punkte:



ADMIRA

Punkte:



SV MATTERSBURG

Punkte:

 


LAOLA1-BILANZ

Das Glück der Untüchtigen! Einen Europacup-Startplatz hat sich der SK Sturm Graz nach dieser turbulenten Saison nicht verdient. Die Vereinsführung verdient indes für die Umsetzung des Projekts "Sturm Neu" als Zwischennote ein glattes Nicht Genügend, vor allem Präsident Christian Jauk macht eine denkbar schlechte Figur. Die ständigen Personalrochaden lassen sich zu einem guten Teil auch an seiner Person festmachen.

Auf dem Platz kam es zu einer stetigen Abwärtsspirale. Der von Peter Hyballa angekündigte Fußball war so gut wie nie zu sehen. Der Deutsche zerstörte zudem die teaminterne Struktur, übrig blieb ein Scherbenhaufen an verunsicherten Kickern, der sich nur in einem Punkt weitestgehend einig war: Der Ablehnung der Person Hyballa. Gebremst von Jauk und dem inzwischen zurückgetretenen Aufsichtsratsvorsitzenden Friedrich Santner, die eine angedachte frühzeitige Entlassung Hyballas verhinderten, reagierte der Verein viel zu spät auf den Niedergang. Sechs Runden vor Schluss machte sich der Trainerwechsel dann auch nicht mehr bezahlt - Markus Schopp scheiterte mit fünf Niederlagen in sechs Partien beim Versuch, das Ruder herumzureißen.

Wie es in der kommenden Saison weitergeht, ist völlig offen. Die Trainerfrage ist nicht geklärt, am Spielersektor steht ein größerer Umbruch bevor. Immerhin gelangen Gerhard Goldbrich mit Anel Hadzic und Daniel Offenbacher zwei hoffnungsvolle Transfers. Der General Manager versucht generell, langfristiges Denken im Verein zu installieren und die Kaderplanung bereits im Hinblick auf Sommer 2014 und darüber hinaus zu forcieren. Das bedeutet aufgrund einiger Altlasten im Kader jedoch auch, dass Sturm ein weiteres schweres Jahr drohen könnte.

Peter Altmann