news

LAOLA1 blickt auf Rapids Saison zurück

LAOLA1 blickt auf Rapids Saison zurück

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison des SK Rapid zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner, ein Fazit dieser und ein Ausblick auf die kommende Spielzeit.

DAS SPIELER-ZEUGNIS


Steffen Hofmann (36 Spiele/4 Tore/9 Assists): Der Kapitän als Dauerbrenner! Stand in jedem Spiel auf dem Rasen, auch wenn er sieben Mal ein- und 18 Mal ausgewechselt wurde. Dank weniger Verletzungssorgen wieder am aufsteigenden Ast. Vier Tore und neun Assists sprechen für sich. Ein fitter Hofmann ist für Rapid noch immer Gold wert.

Mario Sonnleitner (33/2/2): Der Abwehrchef steht sinnbildlich für die beste Abwehr der Liga mit nur 38 Gegentoren. Einer der besten Zweikämpfer der Liga, der zusätzlich Torgefahr bei Standards ausstrahlt. Wichtiger Bestandteil, der seine Nebenleute führt und nicht umsonst Ersatz-Kapitän ist.

Robert Beric (33/27/6): Schlug bei Rapid ein wie eine Bombe! Nach anfänglichem Herantasten zweitbester Saisontorschütze hinter Salzburgs Jonatan Soriano. Glänzte bei Ballkontrolle, mit Vorlagen, war spielerisch viel eingebunden und bewies vor dem Tor seinen Killerinstinkt. Ob seine Zukunft bei Rapid liegt, darf aufgrund der starken Saison bezweifelt werden.

Thomas Schrammel (32/1/5): Entwickelte sich schon vor dieser Saison zu einem der besten Linksverteidiger der Liga und unterstrich dies mit noch mehr Offensivdrang eindrucksvoll. Starker Zweikämpfer, der über die Flanken für viel Betrieb sorgt.

Florian Kainz (32/4/7): Fügte sich sehr gut am linken Flügel ein und war stets einer der Aktivposten. Technisch gut, quirlig und mit viel Übersicht ließ er Schwächephasen aus Grazer Zeiten hinter sich. Vier Tore und sieben Assists können sich für die Premieren-Saison in Grün-Weiß sehen lassen.

Stefan Schwab (30/4/7): Musste erst hineinfinden, war aber dann ein unverzichtbarer Fädenzieher zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld. Ergänzte sich blendend mit Vordermann Steffen Hofmann und trug sich zudem vier Mal (drei Mal per Kopf) mit einem Tor und mit sieben Assists in die Scorerwertung ein.

Jan Novota (29/0/0): Der 31-jährige Routinier stand seinen Mann, ließ sich nur zu wenigen Patzern hinreißen und spielte die Saison unspektakulär wie eh und je herunter. Spürte aber erstmals den Hauch der zwölf Jahre jüngeren Zukunftshoffnung Marko Maric im Nacken.

Mario Pavelic (28/1/3): 28 Einsätze mit Ups and Downs, aber für die erste volle Saison durchaus okay. Offensiv mit viel Schwung, dafür defensiv noch mit Verbesserungspotenzial. Profitierte aber auch vom Langzeitausfall Michael Schimpelsberger.

Louis Schaub (28/5/3): Für die hohen Ansprüche an seine Person nicht mehr als eine mittelmäßige Spielzeit. Neben einigen guten Spielen war er nicht so eingebunden und konnte seine Stärken und Torgefährlichkeit nicht so oft unter Beweis stellen. Zudem bremste ihn ein Mittelfußbruch im Frühjahr.

Philipp Schobesberger (27/8/8): Der Shootingstar des Frühjahrs! War anfangs der Sprung von der Regional- in die Bundesliga noch zu groß, explodierte der Flügelflitzer mit sieben Toren in sieben aufeinanderfolgenden Spielen und stellte den Rekord von Hans Krankl ein. Als Belohnung folgt die Einberufung ins ÖFB-Team.

Thanos Petsos (27/1/1): Stand nach einem durchwachsenen Herbst unter Zugzwang, da er nicht an gezeigte Leistungen der vergangenen Saison anschließen konnte. Kämpfte sich aber zurück und fand im Frühjahr wieder zu alter Stärke und eroberte seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld zurück.

Deni Alar (25/6/1): Ein Mittelfußbruch im Herbst brachte ihn außer Tritt. Fand danach im 4-2-3-1 selten einen Platz, wo er Stammspieler war. Im Frühjahr als Hofmann- oder Schaub-Ersatz oftmals überfordert und so oft nur zweite Wahl. Der neuerliche Anschluss wäre wichtig.

Maximilian Hofmann (23/1/0): Starke Entwicklung des 21-jährigen Innenverteidigers, der sich in Abwesenheit von Dibon an der Seite von Sonnleitner etablierte, stark aufspielte und damit unterstrich, dass er auch in Zukunft das Duell mit dem wieder genesenen Dibon nicht scheuen muss.

Dominik Wydra (18/0/0): Immer wieder wurde der 21-Jährige für seine Anlagen gelobt, aber dafür kam diese Saison zu wenig heraus. Konnte sich nur kurzzeitig ins Team spielen, verlor aber den beinharten Konkurrenzkampf aufgrund der großen Auswahl im defensiven Mittelfeld.

Philipp Prosenik (17/3/1): Erwies sich als effizienter Joker, der bei seinen Einsätzen durchaus zu überzeugen wusste. Sein zweiter Last-Minute-Treffer gegen RB Salzburg bleibt unvergessen und unterstrich die aufsteigende Tendenz des Stürmers, der erst über die Amateure wieder den Anschluss an den Profi-Fußball finden musste.

Christopher Dibon (16/1/3): Einer der Pechvögel der Saison, der mehrere Verletzungspausen einlegen musste. Eher harmlos anmutende Probleme Mitte November machten eine Leisten-OP unumgänglich und kosteten insgesamt fast vier Monate. Wenn eingesetzt, aber konstant.

Stefan Stangl (15/0/5): Zählte noch nicht zum Stamm, wusste aber bei seinen Einsätzen bis auf wenige Ausnahmen zu überzeugen. Wenn er links hinten spielte, rückte Schrammel oft auf rechts - eine Variante, die durchaus Sinn machte. Ansonsten defensiv anfälliger als offensiv.

Dominik Starkl (15/0/1): Hätte schon im Winter abgegeben werden sollen, das Bleiben zahlte sich nicht aus. Lediglich 289 Minuten, meist Joker in der Schlussphase, wo er seine Schnelligkeit ausspielen sollte. Doch nicht einmal das gelang ihm erfolgsversprechend. Sein Rapid-Ende naht.

Srdjan Grahovac (13/0/0): Der ehemalige bosnische U21-Teamkapitän wurde von vielen öfters gefordert. Zeigte gute Anlagen, jedoch noch zu unkonstant für mehr Einsatzzeit. Zudem bei der Konkurrenz im defensiven Mittelfeld meist nur dritte oder vierte Wahl.

Brian Behrendt (10/0/0): Aufgrund eines komplizierten Mittelfußbruchs und Probleme mit den Schienbeinen war mehr als die halbe Saison gelaufen. Fand dann erst wieder schrittweise zurück ins Team, im Finish wieder nur auf der Bank zu finden.

Marko Maric (7/0/0): Durfte sein Talent bereits sieben Mal unter Beweis stellen. Machte meist einen sicheren Eindruck, verpokerte sich nur mit einem verschuldeten Elfmeter. Ansonsten durch die Rotation am Saisonende ein klares Zeichen, dass die Wachablöse kurz bevorsteht und dem 19-jährigen bei Rapid die Zukunft gehört.

Lukas Grozurek (5/0/0): Wie schon in der Vorsaison einfach zu wenig für Rapid. Pendelte zwischen Tribüne, Bank und Feld, zu mehr als fünf Einsätzen reichte es jedoch nicht. Konnte nach seinem Wechsel im Winter aber auch der Admira noch nicht den Stempel aufdrücken.

Ferdinand Weinwurm (1/0/0): Kam wegen Personalmangels mit 24 Jahren überraschend zu seinem Bundesliga-Debüt. Eher unauffällig, aber die bisherige Krönung, nachdem er sonst bei den Amateuren gesetzt ist.

Armin Mujakic (1/0/0): 20-jähriges Talent, dem Trainer Zoran Barisic gegen den WAC vier Minuten in der höchsten Spielklasse gönnte.

Tobias Knoflach (0/0/0): Die klare Nummer drei hinter Novota und Maric, deren Chancen nach der bekanntgewordenen Disko-Schlägerei nicht unbedingt besser geworden sind.

Michael Schimpelsberger (0/0/0): Nach einem Achillessehnenriss 2013 auch noch ein Kreuzbandriss in der Vorbereitung auf diese Saison. Arbeitete sich zurück, konnte aber nicht zu alter Form finden, daher nur ein Mal im Kader. Wie man hört, stehen die Zeichen auf Abschied.

Andreas Kuen (0/0/0): Wer mit 20 Jahren in seiner ersten Saison bei Rapid die Kreuzbandrisse zwei und drei seiner Karriere erleiden muss, dem kann man für die Zukunft nur gute Besserung wünschen.

 

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Es war ein neuerlicher Umbruch, den Rapid im Sommer zu verkraften hatte. Mit Terrence Boyd, Guido Burgstaller, Marcel Sabitzer, Branko Boskovic und Christopher Trimmel waren fünf Leistungsträger plötzlich weg, die für 40 Tore verantwortlich zeichneten. Aufgrund dieser Ausgangslage wurde Rapid eine schwierige Saison bescheinigt. Die Verpflichtungen von Robert Beric, Florian Kainz, Stefan Schwab, Philipp Schobesberger, Srdjan Grahovac, Stefan Stangl und Andreas Kuen stimmten zwar zuversichtlich, dass dass diese aber so schnell ins Gefüge hineinfanden, war nicht zu erwarten. Viel wurde Rapid nicht zugetraut, viele Ups and Downs im Herbst bestätigten den Verdacht der Kritiker. Doch Barisic und Co. gelang es, mit dem Konzept und der nötigen Zeit, eine Truppe zu formen, die sich ab dem Winter in einen Rausch spielte. Die Transferpolitik kann im Nachhinein mit 1 bewertet werden, da fast alle ihren Beitrag leisteten, dass Rapid die beste Frühjahrsmannschaft und schlussendlich Vizemeister wurde. Mit Langzeitverträgen baute man für diesen Sommer vor, gab zudem schon früh die Verpflichtungen der Grödiger Stefan Nutz, Philipp Huspek und Tomi bekannt. Zu diesen gesellte sich auch noch Admiras Stephan Auer. Damit wäre die Kaderplanung abgeschlossen, wäre da nicht die Ungewissheit, insbesondere bei der Personalie Robert Beric, für den hochkarätige Angebote erwartet werden. Prinzipiell scheint Rapid für kommende Saison aber gerüstet.

 
*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.

SO VIELE PUNKTE HOLTE RAPID GEGEN...

 

RB SALZBURG

Punkte:




SCR ALTACH

Punkte:




SK STURM GRAZ

Punkte:



WOLFSBERGER AC

Punkte:




SV RIED

Punkte:




FK AUSTRIA WIEN

Punkte:




SV GRÖDIG

Punkte:

 

 

FC ADMIRA WACKER MÖDLING

Punkte:

 

 

SC WIENER NEUSTADT

Punkte:

LAOLA1-BILANZ

 

"Uns hat keiner etwas zugetraut", meine Trainer Zoran Barisic etwas übertrieben. Der Vizemeistertitel übertraf schlussendlich jedoch die kühnsten Erwartungen. Die Champions-League-Qualifikation ist der Lohn für die Entwicklung einer Mannschaft, die sich erst im Laufe der Saison so richtig gefunden hatte und kontinuierlich zur Höchstform auflief. Der beste Beweis dafür ist der inoffizielle Titel der besten Frühjahrsmannschaft, als die Hütteldorfer in der Rückrunde sechs Punkte mehr als Meister RB Salzburg einfahren konnten. Der personelle Umbruch im Sommer wurde ebenso weggesteckt, wie die Übersiedlung ins bis dato ungeliebte Happel-Stadion. Barisic und Sportdirektor Andreas Müller blieben aber trotz aller Rückschläge ihrer Linie treu, vertrauten dem jungen Kader und machten die Spieler zu dem, was sie jetzt sind. Dass noch einiges an Potenzial vorhanden ist, konnte mit Fortlauf der Saison immer öfters unter Beweis gestellt werden. Die Aufbruchstimmung soll in die kommende Saison gerettet werden, da man kadertechnisch gut gerüstet ist, jedoch bei Robert Beric und Co. aufs Hoffen angewiesen ist. Alles in allem ist in dieser Saison im grün-weißen Umfeld viel bewirkt werden. Das Allianz-Stadion nimmt immer mehr Formen an, die Mannschaft wurde auf vielversprechende Beine gestellt, im Hintergrund wurde die Vorarbeit für die kommenden Jahre geleistet. Der Europacup war das Minimalziel, dieses wurde mit Platz zwei erreicht. Für mehr reichte es noch nicht, doch glaubt man den Ankündigungen aus dem Rapid-Umfeld soll die Schere zu Salzburg immer mehr geschlossen werden.


Alexander Karper