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LAOLA1 blickt auf die Saison der Austria zurück

LAOLA1 blickt auf die Saison der Austria zurück

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison der Austria zurück: Feedback für jeden eingesetzten Spieler, die Punkteausbeute gegen alle Gegner, ein Fazit dieser und ein Ausblick auf die kommende Spielzeit.

DAS SPIELER-ZEUGNIS

Daniel Royer (33 Spiele/5 Tore/5 Assists): Der Steirer konnte sich auch in seiner zweiten Saison bei den Violetten nicht als absoluter Stammspieler etablieren, kam oft nur von der Bank und wirkte nur selten konstant. Wechselt im Sommer nach Dänemark zum FC Midtjylland.

Alexander Grünwald (31/7/2): Der Kärntner absolvierte viele Spiele, das aber nicht zuletzt, weil es auf seiner Position kaum ernstzunehmende Alternativen gab. Sieben Tore sind beachtlich, von seiner Top-Form war er aber weit entfernt.

Heinz Lindner (31/0/0): Die jahrelange Nummer eins wirkte oft unsicher und leistete sich auch einige Patzer. Zu Saisonende erhielt Ersatzmann Hadzikic den Vorzug. Er geht im Sommer, wohin, ist aber unklar.

Markus Suttner (31/1/3): Der Linksverteidiger übernahm im Winter offiziell die Kapitänsschleife. Der 28-Jährige spielte konstant okay, aber nie wirklich überragend.

Marco Meilinger (30/1/6): Mit wenig Spielpraxis auf Salzburg nach Wien gekommen. Zu Glanzleistungen reichte es selten, zu Einsatzminuten aber sehr oft. Mit sechs Assists der beste Vorlagengeber der Veilchen.

James Holland (27/0/0): Im Herbst war dem Australier anzumerken, dass ihm die Sommerpause wegen seines WM-Aufenthalts fehlt, auch in weiterer Folge nie wirklich in den Rhythmus gekommen, auf der Sechs aber dennoch wesentlich besser als alle klubinternen Konkurrenten. Sucht eine neue Aufgabe.

Lukas Rotpuller (27/1/0): Der Innenverteidiger war schon weg, unterschrieb im Spätsommer aber doch einen neuen Vertrag. Danach entwickelte er sich völlig überraschend zum Führungsspieler, dem die Misserfolge des Teams mehr weh zu tun schienen, als seinen Mitspielern.

Mario Leitgeb (25/0/2): Der Steirer konnte nie an seine Leistungen aus dem Grödiger Aufstiegsjahr anschließen. Die Pfiffe der eigenen Fans bei seiner Auswechslung gegen Altach waren der Tiefpunkt einer schwachen Premieren-Saison in Wien.

David de Paula (22/4/1): Der Baske war das einzige Veilchen, das seine Leistungen im Laufe der Saison steigern konnte. Vor allem im durchwachsenen Frühjahr der einzige Lichtblick.

Alexander Gorgon (21/8/1): Mit acht Toren - ex aequo mit Damari - erfolgreichster Goalgetter der Violetten. Doch Verletzungsprobleme führten einmal mehr zu einer wenig zufriedenstellenden Saison. Wenn auf dem Platz und topfit, fast immer einer der Besten.

Vance Shikov (20/1/0): Unter Gerald Baumgartner zunächst gesetzt, im Frühjahr völlig abgemeldet. Der mazedonische Neuzugang strahlte zwar hin und wieder, aber eben nicht immer, Sicherheit aus. Seine Schnelligkeits-Defizite sind eklatant.

Thomas Salamon (19/0/2): Der Blondschopf durfte in der Linksverteidigung und im Mittelfeld ran - 14 Mal sogar von Beginn an. Das Bemühen ist ihm nicht abzusprechen, mehr als ein biederer Mitläufer war er jedoch nie.

Jens Stryger Larsen (19/1/2): Der dänische Rechtsverteidiger kam - wie das gesamte Team - nur langsam in die Gänge und fehlte ab Anfang März wegen einer Meniskusverletzung. Von ihm hat man sich beim FAK mehr erhofft.

Fabian Koch (18/1/3): Gegen Larsen sah der Tiroler im Herbst überhaupt kein Land, danach durfte er ihn zwar ersetzen, mehr als brave Leistungen lieferte er aber auch nie ab.

Marko Kvasina (17/3/2): Der Shootingstar der Veilchen! Der 18-Jährige durfte insgesamt 16 Mal in der Liga ran, erzielte drei Treffer und bereitete zwei Tore vor. Wirkt manchmal noch ein wenig ungestüm, was angesichts seines Alters aber nicht überrascht.

Raphael Holzhauser (16/1/1): Das ehemalige Riesentalent kam aus Stuttgart zurück nach Österreich, um die Karriere wieder in Schwung zu bringen. Gegen Saisonende musste er den Amateuren im Kampf gegen den Abstieg aus der Regionalliga helfen. Kurzum, enttäuschend.

Florian Mader (14/0/1): Der 32-Jährige kam nur sporadisch zum Einsatz und konnte - auch wegen mangelndem Rhythmus - den Spielen nie seinen Stempel aufdrücken. Im Sommer muss er einen neuen Klub finden.

Omer Damari (13/8/2): Ein absoluter Goldgriff für die Violetten. Acht Tore in 13 Spielen im Herbst, im Winter für viele Millionen nach Leipzig verkauft. Was dort in weiterer Folge passierte, muss an anderer Stelle bewertet werden.

Manuel Ortlechner (13/0/0): In den ersten sieben Runden als Kapitän gesetzt, dann demontiert. Oft nicht einmal im Kader, gegen Saisonende dann doch hin und wieder in der Startelf. Ein unwürdiges Ende seiner Laufbahn als Austria-Spieler.

Christian Ramsebner (12/0/0): Obwohl die Konkurrenz in der Innenverteidigung alles andere als übermächtig war, kam er einem Stammplatz nie wirklich nahe. Auch er muss im Sommer den Klub verlassen.

Ola Kamara (11/1/1): Er kam am Verteilerkreis nie wirklich an, enttäuschte bei seinen Kurzeinsätzen und nahm im Winter die Ausfahrt zu Molde, wo er plötzlich wieder trifft.

Philipp Zulechner (10/1/2): Er sollte Damari ersetzen und erzielte in der Bundesliga einen einzigen Treffer. Zudem fehlte er lange Zeit verletzt.

Patrizio Stronati (9/1/0): Der junge Tscheche kam im Winter und lieferte einige Talentproben ab, ließ sich aber auch von der Verunsicherung der gesamten Truppe anstecken. Für das erste halbe Jahr ganz okay.

Tarkan Serbest (8/0/1): Im Herbst noch einer der Aufsteiger, im Derby Anfang März schon in der 28. Minute ausgewechselt, danach kein einziges Mal mehr im Einsatz. Die Tendenz zeigte also deutlich nach unten.

Martin Harrer (6/0/0): Er wollte eigentlich in Altach bleiben, musste im Sommer aber zurück zum FAK. Dort durfte er aber so gut wie nie spielen und wurde im Winter an den LASK verliehen. Auch dort kaum im Einsatz. Eine Seuchensaison.

Osman Hadzikic (5/0/0): Das Goalie-Talent durfte im Frühjahr erstmals Luft bei den Profis schnuppern und bewies, dass es Bundesliga-Reife hat. Sein neuer Konkurrent heißt Robert Almer.

Alexander Frank (5/0/0): Im Alter von 21 Jahren hat der Stürmer doch noch den Sprung von den Amateuren zu den Profis geschafft. Er brachte immer wieder frischen Wind, aber es fehlt doch noch einiges.

Roman Kienast (4/0/0): Er entschied sich im Sommer trotz zahlreicher Angebote zu einem Verbleib. Im Winter war er dann heilfroh, nach Graz flüchten zu können. Die Austria bleibt ihm nicht gerade als schönste Karriere-Station in Erinnerung.

Sascha Horvath (2/0/0): Lange Zeit wurde um einen neuen Vertrag gepokert. Weder die Austria, noch der Spieler können von sich behaupten, dabei keine Fehler begangen zu haben. Eines der größten Talente des Klubs hat ein Jahr der Stagnation hinter sich und geht nun ablösefrei. Sieht nach Lose-Lose-Situation aus.

Michael Endlicher (1/0/0): Der 18-Jährige durfte im Heimspiel gegen den WAC Mitte April neun Minuten Bundesliga-Luft schnuppern.

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Nicht zuletzt der Umstand, dass insgesamt 30 Spieler in dieser Saison in der Liga das violetten Trikot getragen haben, beweist, dass diese Mannschaft nie zu sich gefunden hat. Abgesehen von de Paula erreichte praktisch kein Spieler seine Hochform. Der gesamte Kader wirkte stets verunsichert, befand sich zum Teil im Clinch mit Trainer Gerald Baumgartner. Von den Neuzugängen erwies sich einzig Damari als echte Verstärkung, die anderen waren allesamt Mitläufer. Bei der Austria wurden und werden deshalb radikale Konsequenzen gezogen. Im Sommer steht ein großer Umbruch an. Sieben Abgänge stehen bereits fest, es werden wohl noch mindestens fünf weitere folgen. Praktisch auf jeder Position werden neue Leute gesucht, mit Olarenwaju Kayode, Robert Almer und Ismael Tajouri stehen schon drei Neuzugänge fest. Doch das ist erst der Beginn der Umbauarbeiten, die Sportdirektor Franz Wohlfahrt und Neo-Coach Thorsten Fink vornehmen werden. Dass es nur mit punktueller Blutauffrischung nicht funktionieren wird, war in den vergangenen eineinhalb Jahren klar ersichtlich. Der Kader wird sich also im Herbst 2015 mit einem völlig veränderten Gesicht präsentieren.

 
*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.

SO VIELE PUNKTE HOLTE DIE AUSTRIA GEGEN...

 

RB SALZBURG

Punkte:



SK RAPID

Punkte:



SK STURM GRAZ

Punkte:



SCR ALTACH

Punkte:



WOLFSBERGER AC

Punkte:



SV RIED

Punkte:



 

SV GRÖDIG

Punkte:



FC ADMIRA WACKER MÖDLING

Punkte:



SC WIENER NEUSTADT

Punkte:


LAOLA1-BILANZ

 

Es ging von Anfang bis Ende drunter und drüber in dieser violetten Saison. Von Beginn an fanden die Veilchen unter dem von St. Pölten abgeworbenen Trainer Gerald Baumgartner nicht in die sportliche Spur. Es folgte Enttäuschung auf Enttäuschung und eine wochenlang anhaltende Trainer-Diskussion auf dem Fuß. Doch das Macht-Vakuum, das durch die verschleppte Suche nach einem Nachfolger für Sportvorstand Thomas Parits, der sich - zwar noch im Amt, aber irgendwie dann doch nicht mehr so richtig - nur noch selten zu Rückendeckung für Baumgartner hinreißen ließ, ließ die Veilchen erstarren. Im Winter fand die Task Force mit Franz Wohlfahrt schließlich einen Sportdirektor - eine Personalwahl, die für reichlich Diskussionen sorgte. Obwohl rasch klar war, dass der neue Mann nicht viel von Baumgartner hielt, durfte der Salzburger im Frühjahr überraschend lange weiterwerken, ehe sich die FAK-Verantwortlichen doch durchringen konnten, Amateure-Coach Andreas Ogris interimistisch auf den Chefsessel zu hieven. Ebensowenig souverän wie die Mannschaft über die gesamte Spielzeit hin agierte, lief schließlich die Suche nach einem neuen Trainer ab. Wunschkandidat 1, Mirko Slomka, sagte rasch ab, mit Wunschkandidat 2, Felix Magath, waren sich die Violetten eigentlich schon einig, doch das gesamte Trainerteam dann doch zu teuer. Letztendlich wurde Thorsten Fink verpflichtet. Der Deutsche übernimmt nun eine im Umbruch befindliche Mannschaft, die es in der Meisterschaft auf den enttäuschenden siebenten Platz geschafft hat. Mit einem Sieg im Cup-Finale gegen Salzburg könnte die Saison noch einigermaßen gerettet werden. Bei all dem Schatten gab es gegen Ende der Saison doch noch einen Lichtblick: Die endgültigen Ausbaupläne der Generali Arena wurden präsentiert und somit ein weiterer Schritt in die infrastrukturelle Zukunft gemacht.


Harald Prantl