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Alle Zahlen zur Herbstsaison

Alle Zahlen zur Herbstsaison

Die Hälfte der Saison ist vorüber, die ersten 90 Partien abgepfiffen.

Bekanntlich hat sich die Wiener Austria zum Herbstmeister gekrönt, steht der FC Wacker am anderen Ende der Tabelle.

Es ist Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

Wie stehen die Klubs im Vergleich zum letzten Herbst da? Wie sieht es mit ihrer Trefferquote aus? Welche Mannschaft ist die unfairste der Liga?

Die LAOLA1-Datenbank spuckt allerlei interessante Statistiken aus. Zudem werden einige Spieler genauer unter die Lupe genommen:

Die eindeutig größte Leistungssteigerung hat die Wiener Austria vorzuweisen. 14 Punkte haben die Violetten mehr geholt, als noch im vergangenen Herbst. Das liegt in erster Linie daran, dass sie auswärts nicht zu besiegen sind, in der Fremde schon 23 Zähler verbuchen konnten. Den tiefsten Sturz hat indes die Admira erlebt. Im vergangenen Herbst waren die Südstädter noch das Sensationsteam schlechthin, diesmal ist eher der Abstiegskampf das Thema - elf Punkte weniger sei Dank. Insgesamt fällt auf, dass in diesem Herbst aufgrund weniger Unentschieden schon 17 Punkte mehr verteilt wurden, als das noch vor einem Jahr der Fall war.

21 Tore mehr als im vergangenen Herbst haben die Fans in den Bundesliga-Stadien zu Gesicht bekommen - jene zwei, die Sturm aufgrund des Spielabbruchs in Innsbruck zusätzlich gutgeschrieben wurden, sind hier nicht eingerechnet. In erster Linie liegt das daran, dass die Tormaschinerie der Salzburger wesentlich besser läuft, als noch vor einem Jahr - zehn Tore mehr als im Herbst 2011! Auffällig auch: Die Defensive der Austria zeigt sich stark verbessert, hat 15 Gegentore weniger zugelassen als unter Trainer Karl Daxbacher.

SPIELER IM FOKUS: Philipp Hosiner

Wer in der laufenden Saison von Toren spricht, muss auch den Namen des Austria-Goalgetters in den Mund nehmen. 17 Tore hat der Stürmer in seinen bisherigen 18 Bundesliga-Spielen erzielt. Mit dabei waren drei Triplepacks und vier Doppelpacks!

Was das Schlusslicht aus Innsbruck vor dem Tor abliefert, ist an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. In Sachen Anzahl der Torschüsse liegen die Tiroler mit Platz sechs zwar im Mittelfeld, aber sie benötigen fast 22 Versuche, um das Leder dann auch einmal im Tor unterzubringen - eine inferiore Ausbeute. Als überaus effizient erweisen sich hingegen die Mattersburger. Die Burgenländer geben zwar die wenigsten Schüsse ab, doch ihre Trefferquote liegt lediglich 0,6 Versuche pro Tor über den Salzburgern.

SPIELER IM FOKUS: Jonathan Soriano

Der Spanier hat in diesem Herbst aus allen Rohren geschossen. Insgesamt hat der Salzburg-Profi bereits 70 Torschüsse, im Schnitt 4,5 pro 90 Minuten, abgegeben - abgeschlagen auf Rang zwei liegen ex aequo Alexander Gorgon und Michael Liendl mit je 53 Versuchen. An seiner Effizienz muss Soriano aber noch ein wenig arbeiten, denn im Tor gelandet sind erst 13 Bälle.

Die Flankenkönige der Liga sind zweifellos die Rieder. Sie spielen nicht nur mit Abstand die meisten hohen Hereingaben in den gegnerischen Strafraum, sie lassen gleichzeitig auch die wenigsten zu. Eher bitter sieht diese Statistik hingegen aus Wr. Neustädter Sicht aus. Die Niederösterreicher mussten es statistisch gesehen 83,5 Mal versuchen, um auf diese Weise zum Torerfolg zu kommen. Keine gute Idee sind indes Flanken gegen die Wiener Austria - nicht einmal jede 100. führt auch zu einem Tor.

SPIELER IM FOKUS: Manuel Kerhe

Kein anderer Kicker hat bisher so viele Flanken geschlagen wie der WAC-Profi. Insgesamt hat der 25-Jährige schon 63 Mal das Leder hoch in den Strafraum getreten. Von Erfolg gekrönt sind seine Bemühungen aber nicht wirklich. Gerade einmal 14 Flanken führten auch zu einem Torabschluss, als nicht einmal jede vierte, ein Tore ist nach einer Kerhe-Hereingabe überhaupt noch nicht gefallen.

Nicht weiter überraschend, weil die größte Mannschaft der Bundesliga - der SV Mattersburg ist in den Kopfballduellen extrem stark. Kaum ein Leiberl im Luftkampf haben unterdessen die Hütteldorfer. Auch keine Sensation ist der Umstand, dass die technisch starken Salzburger in der Offensive am Boden sehr zweikampfstark sind. Etwas überraschend ist indes das schwache Abschneiden von Rapid und Sturm in dieser Kategorie. Und die Fouls? Da wird der SVM seinem schlechten Ruf gerecht und führt die Tabelle souverän an. Die "ärmsten Schweine" der Liga sind unterdessen die Rieder, die 67 Fouls mehr einstecken mussten, als sie ausgeteilt haben.

SPIELER IM FOKUS: Robert Zulj

Dieser Mann kann einem wirkich leid tun. Irgendwie scheint der 20-Jährige die Aggressionen der Gegner auf sich zu lenken. Anders ist es nicht zu erklären, dass er bereits 75 Mal gefoult wurde. An diesen Wert kommt nur Richard Sukuta-Pasu annähernd heran (64), der Dritte, Marco Meilinger, liegt mit 43 Fouls schon weit zurück. Etwa alle 18,5 Minuten wird Zulj mit unlauteren Mitteln attackiert.

"Hoch die Fahne", heißt es bei der Admira dreieinhalb Mal pro Spiel. Dieser Umstand ist durch die vielen schnellen Konter, bei denen sich die Angreifer regelmäßig an der Abseitslinie bewegen, zu erklären. Weitaus bedachter sind da schon die Offensivspieler des SK Rapid, die nur 33 Mal zurückgepfiffen wurden. Die Austria indes pfeift überhaupt auf die Abseitsfalle, nur 18 Mal, also ein Mal pro Partie, tappte ein Gegner ins Abseits.

Foul/Unsportlichkeit/Kritik bezieht sich auf Gelbe und Gelb-Rote Karten

Es waren die Admira-Spieler, die im Herbst die meisten Karten zu Gesicht bekamen - insgesamt 54. Interessant auch, dass mit dem FC Wacker, Wr. Neustadt und Mattersburg gleich drei Teams schon fünf Ausschlüsse zu beklagen hatten. Vermeidbar zudem die 15 Gelben, die die Tiroler wegen Unsportlichkeiten zu verbuchen hatten. Brav die Mattersburger, die kein einziges Mal wegen Meckerns verwarnt wurden. Und die Salzburger? Die sind überhaupt mit Abstand die fairsten.

SPIELER IM FOKUS: Jiri Lenko

Der Tscheche hat bisher richtig brav in die Mannschaftskasse der Wiener Neustädter eingezahlt. Sechs Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte hat der 27-Jährige bisher gesehen. Das macht ihn zum "Bad Boy" der Herbstsaison. Interessant auch: Damit hat er schon mehr Karten zu Buche stehen, als in der gesamten Vorsaison. Bei seinen 27 Spielen für Grödig in der Ersten Liga wurde Lenko nämlich insgesamt nur sieben Mal verwarnt und nie ausgeschlossen.

Respekt vor den Wolfsbergern! Der Aufsteiger hat es auf Anhieb auf den sechsten Platz geschafft. Die meisten Fans kommen - wenig überraschend - auch in diesem Herbst ins Hanappi-Stadion, das sogar ein bisschen mehr Fans anzieht als noch im letzten Herbst. Auch die Austria darf sich über ein leichtes Plus freuen. Stark der SK Sturm: Die Grazer durften pro Spiel fast 1.000 Fans mehr in der UPC-Arena begrüßen als vor einem Jahr. Bei der Admira ist indes ohne Aufstiegseuphorie und übermäßigen Erfolg ein klarer Rückgang zu sehen.


Harald Prantl