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WM ade - Blick geht bereits nach London

WM ade - Blick geht bereits nach London

2009 in Berlin hat der achte Platz von Diskuswerfer Gerhard Mayer herausgeragt, 2011 in Daegu konnte Österreichs Leichtathletik der Realität kein Schnippchen schlagen.

Highlight war die Semifinal-Teilnahme von Hürdensprinterin Beate Schrott.

Der ÖLV hat keine Zeit zu verlieren und beginnt am Montag mit der Planung für das Olympia-Jahr 2012. Für die vor den Sommerspielen stattfindende Freiluft-EM in Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) wird es keine Startverpflichtung geben.

Nur eine weiter

Die vier rot-weiß-roten Daegu-Teilnehmer hätten bei Abrufen der Saisonbestleistung in Südkorea jeweils eine Runde weiterkommen können.

Geschafft hat das die 23-jährige Schrott, die in der Vorschlussrunde mit 13,02 Sekunden die drittbeste Zeit ihrer Karriere lief (18.).

Die gleichaltrige Speerwerferin Elisabeth Eberl kam mit 56,48 Metern auf die drittbeste Weite ihrer Laufbahn (25.), für die Finalteilnahme fehlten aber 3,17 Meter.

Ein Versprechen

Eberl plagte sich das ganze Jahr mit einem Patellarspitzensyndrom im Knie und konnte das Training nicht wie geplant durchziehen, doch ihr Ausreißer heuer auf den persönlichen Rekord von 60,07 Meter zeigt eine Perspektive für die Zukunft.

"Wir hatten mit Ausnahme von Mayer eine sehr junge Mannschaft, summa summarum bin ich mit dem Abschneiden, vorsichtig formuliert, nicht unglücklich", sagte ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber.

Noch viel Luft

Vojta, 22 Jahre und ebenfalls ein WM-Debütant, schrammte um 26/100 Sekunden am Halbfinale über 1.500 m vorbei.

"Er ist noch relativ wenig trainingsmäßig ausgereizt, die 3:37 sind sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange, er ist bei weitem nicht am Limit angelangt", bescheinigt Gruber.

Mit 31 Jahren der Routinier im Daegu-Team war Mayer, der im Diskuswurf um 91 Zentimeter den Finaleinzug (21.) verpasste. Für ihn kam die WM nach einem Kurswechsel im Bereich der technischen Arbeit zu früh.

Zehn werden eingereicht

Alle vier Athleten haben bereits das Olympia-Limit erbracht und können wie die ÖLV-Spitze losstarten. Der Terminkalender steht weitgehend.

"Am Montag beginnen wir mit der Gestaltung des Sportprogramms mit Blickrichtung London", erläuterte Gruber und nannte zwei wichtige Daten im September.

Am 22. tagt die Sportkommission und wird den Kader für das nächste Jahr fixieren. Schon am 15. ist Einreichtermin für die Team Rot-Weiß-Rot-Anträge. "Wir werden circa zehn Athleten einreichen und auf viel Unterstützung hoffen. Die war heuer sehr gut, wir hatten neun Top-Athleten in der Förderung."

Kleines EM-Team?

Da Freiluft-Europameisterschaften ab sofort alle zwei Jahre stattfinden, stehen auch im Olympia-Jahr Kontinentaltitelkämpfe auf dem Programm.

"Wir haben die Limits von europäischen Verband schon bekommen. Helsinki soll eine EM der Spitzenathleten werden. Die Limitstrategie ist ein bisserl verändert, nahezu alle Limits wurden angezogen und die Teilnehmerfelder festgelegt", sagte Gruber.

Mit 15 Athleten wie in Barcelona 2010 rechnet er deshalb nicht, aber mit zehn bis zwölf.

EM kein Muss

Außerdem steht es den Athleten und ihren Heimtrainern frei, ob sie an der EM teilnehmen.

"Es kann durchaus sein, dass sich Läufer entscheiden, Ende Juni einen Trainingsblock in der Höhe zu machen. Wir stellen ihnen die EM-Teilnahme frei, wenn die Saisonplanung so läuft, dass alles auf London fokussiert ist, wir werden das unterstützen und akzeptieren."

Unterstützen wird der ÖLV auch weiterhin internationale Trainingsgemeinschaften. "Wir müssen schauen, dass die Athleten mehr internationales  Flair schnuppern. Da haben wir sicher noch im gesamten A-Kader Aufholbedarf."

Individuell orientiert

Ein zentrales Trainingscamp im Ausland wird es im Winter nicht geben, weil man auf die Bedürfnisse der Sportler eingehen will, und jene der Werfer grundunterschiedlich zu jenen der Marathonläufer sind.

"Wir werden aber einzelne Disziplingruppen oder Trainer-Athleten-Duos auf internationale Trainingskurse schicken und versuchen, das zu finanzieren."