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Die Jagd um die Finals-Tickets und die Nummer eins

Die Jagd um die Finals-Tickets und die Nummer eins

Das Tennis-Jahr biegt in das letzte Viertel ein.

Nur noch knapp drei Monate duellieren sich die Asse um Turniersiege, Preisgelder und letztlich die begehrte Position der Nummer eins der Welt (Aktuelle Weltrangliste>>).

49 ATP-Turniere liegen hinter den Athleten, jenes in Winston-Salem ist in vollem Gange, 14 weitere folgen danach noch, ehe sich die besten Acht der Saison bei den World Tour Finals in London messen (Der komplette ATP-Kalender>>).

Das vor der Tür stehende Grand-Slam-Turnier in Flushing Meadows, zwei Masters-1000 und die die abschließenden Finals stehen als letzte Höhepunkte des Jahres auf dem Programm.

Djokovic führt im Race to London

Drei Spieler können im November bereits fix einen London-Trip einplanen.

Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal haben sich bereits nach Wimbledon für die World Tour Finals qualifiziert (siehe Tabelle).

Andy Murray und David Ferrer könnten mit guten Resultaten bei den US Open ihre Tickets lösen, dahinter geht es aber eng zu.

Neben dem "Race to London" birgt aber auch das Duell um die Weltranglisten-Führung einiges an Spannung: Hier jagt Novak Djokovic Roger Federer.

Duell um die Nummer eins

Letzterer liegt in der aktuellen Weltrangliste um 895 Punkte vor seinem Widersacher.

Dank der ATP-Arithmetik wird Federer damit auch nach den US Open - unabhängig von deren Ausgang - die Nummer eins der Welt sein: Djokovic kann sein Ranking-Punktekonto als Titelverteidiger in New York nicht aufbessern.

Danach wird es allerdings richtig fordernd für Federer: Im vergangenen Jahr feierte er am Saisonende Turniersiege in Paris-Bercy, Basel und bei den World Tour Finals (siehe Tabelle unten).

Viel Luft nach oben seinen Punktestand von 12.165 Ranking-Points aufzubessern, hat Federer nach den US Open nicht mehr.

 

Spieler Punkte Qualifiziert?
1. Novak Djokovic (SRB) 8.710 JA
2. Roger Federer (SUI) 8.545 JA
3. Rafael Nadal (ESP) 6.840 JA
4. Andy Murray (GBR) 4.730 Nein
5. David Ferrer (ESP) 4.015 Nein
6. Juan Martin Del Potro (ARG) 3.390 Nein
7. Tomas Berdych (CZE) 2.800 Nein
8. Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 2.700 Nein
9. Janko Tipsarevic (SRB) 2.360 Nein
10. Nicolas Almagro (ESP) 2.195 Nein
...
32. Jürgen Melzer (AUT) 902 Nein

Djokovic hingegen kann nach dem letzten Grand Slam des Jahres seine Jagd nach der Nummer eins eröffnen. Bis Jahresende hat er dann nur noch 560 Zähler zu verteidigen.

Sollte Federer mit Saisonschluss das bessere Ende für sich haben, ein nächster Allzeit-Rekord: Bislang lag der Schweizer fünf Mal am Ende eines Jahres (2004-'07 und '09) auf Rang eins im Ranking.

Gelingt ihm dies heuer erneut, würde er damit den Rekord von Pete Sampras egalisieren.

Nadal im Verletzungs-Sinkflug

Nicht mehr in den Kampf um die Top-Position wird Rafael Nadal eingreifen können (Tennis-Welt vermisst Nadal>>).

Liegt er im aktuellen Ranking ohnehin schon 3.450 Zähler hinter Federer, gehen dem Spanier durch den Antrittsverzicht bei den US Open noch einmal 1.200 Punkte verloren.

Selbst Rang drei wäre im Falle eines Final-Einzugs von Andy Murray schon nach New York verloren.

Del Potro auf der Überholspur

Locker drauf losspielen kann hingegen Juan Martin Del Potro. Der Argentinier hat bis Jahresende nur 90 Zähler zu verteidigen und damit am wenigsten von allen Spielern innerhalb der Top-10 (siehe Tabelle oben).

Der Argentinier, der in Flushing Meadows seinen einzigen Grand-Slam-Titel erobern konnte, befindet sich aktuell ohnehin auf einem Höhenflug.

Bei Olympia musste er sich nur Roger Federer geschlagen geben, besiegte dort sogar Novak Djokovic im Match um Bronze und musste sich auch in Cincinnati erst im Semifinale dem Serben geschlagen geben.

Bei der aktuellen Form des Argentiniers scheint sogar Rang fünf (aktuell gehalten von Sandplatz-Spezialist David Ferrer) in Reichweite.

Ebenfalls befreit spielen kann Jürgen Melzer. Nur 180 Punkte gilt es zu verteidigen, ein Sprung in die Top-30 der Welt scheint wieder möglich.

Michael Höller

Spieler US Open Shanghai Paris Rest ATP-Finals Gesamt
1. Roger Federer (SUI) 720 0 1.000 500 1.500 3.720
2. Novak Djokovic (SRB) 2.000 0 180 180 200 2.560
3. Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 360 10 600 680 800 2.450
4. Andy Murray (GBR) 720 1.000 180 500 0 2.400
5. Rafael Nadal (ESP) 1.200 90 0 300 200 1.790
Jürgen Melzer (AUT) 45 45 0 90 0 180
Juan Martin Del Potro (ARG) 90 0 0 0 0 90