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Umsturz am Moving Day - Hanson führt

Umsturz am Moving Day - Hanson führt

Der Moving Day wird seinem Namen beim US Masters 2012 mehr als nur gerecht.

Das Klassement wird am 3. Tag gehörig durchgemischt. Peter Hanson spielt sich mit der in diesem Jahr besten Runde an die Spitze, Phil Mickelson ist sein erster Jäger.

In die andere Richtung geht es für die Halbzeit-Leader Fred Couples und Jason Dufner, die auf Rang 11 zurückfallen. Noch schlimmer erwischt es Rory McIlroy, der mit fünf über die zweitschlechteste Runde des Tages spielt und auf Rang 27 abrutscht.

Nicht beteiligt am großen Umsturz ist Tiger Woods, der sich mit einer Even-Par-Runde ins Klubhaus kämpft.

„Feuerwerk“ auf den Back Nine

Die Fans in Augusta erleben am dritten Tag ein regelrechtes Feuerwerk, vor allem auf den Back Nine.  Die Birdies fallen reihenweise, Phil Mickelson gelingt am 13. Loch ein Eagle.

Der dreifache Major-Sieger startet seine große Aufholjagd auf Loch 10. Die Front Nine spielt er Par, auf den letzten neun Löchern bleibt er hingegen 6 unter. Mit dem Eagle auf Loch 13 als Highlights.

Der Jubel der US-Fans ist am ganzen Platz zu hören. Auch Peter Hanson, zu dieser Zeit bereits Leader, bekommt das mit. „Ich stand in der Mitte des Fairways und habe seinen Atem im Nacken gespürt“, meint der Schwede anschließend.

Hanson bleibt ruhig

Aus der Ruhe lässt sich der 34-Jährige aber nicht bringen.  Mit vier Birdies auf den letzten fünf Löchern sichert er sich die Spitzenposition nach Tag 1 ein. Eine Position, die allerdings nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. Gerade auf einem so schwierigen Platz wie Augusta.

„Wenn du an der Spitze liegst, ist das nicht die Art von Golfplatz, die du dir wünschst“, meint Padraig Harrington. „Du willst auf einem langweiligen Kurs sein, was der hier nicht ist.“

Mickelson in Lieblings-Position

Der Schlusstag in Augusta verspricht jedenfalls Spannung. Hanson führt einen Schlag vor Mickelson und zwei Schläge vor Oosthuizen.  Für den Schweden wäre es sein erster Sieg bei einem Major.

Dafür muss er sich aber vor allem Mickelson vom Hals halten. Der US-Amerikaner ist nach seiner verpatzten Auftaktrunde wieder voll im Geschäft. Und heiß auf seinen vierten Masters-Sieg.

„Ich liebe es hier. Und ich liebe nichts mehr, als am Sonntag beim Masters in der letzten Gruppe zu sein“, so der 41-Jährige, der bei seinen bisherigen Masters-Siegen am Schlusstag jeweils im Leader-Flight war.

McIlroy stolpert

Mickelson ist jedenfalls der einizige aus dem Kreis der Favorit im Spitzenfeld.  Für Rory McIlroy und Tiger Woods sind die Chancen auf das Green Jacket hingegen dahin.

McIlroy vergibt mit einer Runde von 5 über Par seine gute Ausgangs-Position und fällt mit gesamt eins über auf Rang 27 zurück. Der Nordire startet mit einem Doppel-Bogey denkbar ungünstig und bleibt auf den Front Nine nach einem weiteren Doppel-Bogey 6 über Par.

Flight-Partner Sergio Garcia ergeht es nicht viel besser. Beide verbuchen auf Loch 12 ihr erstes Birdie und feiern diesen Teilerfolg mit einer Umarmung.

„Es sieht so aus, dass ich hier jedes Jahr neun schlechte Löcher habe“, erinnert sich McIlroy an das Vorjahr, als er mit einer 43 auf den Back Nine der Schlussrunde seine Siegchancen vergab.

Tigers Jagd kommt nicht in Schwung

Vorbei sind auch die Siegchancen für Tiger Woods. Der vierfache Masters-Sieger findet auch auf der dritten Runde nicht zu seinem Spiel.

Dabei startet er wie schon am Freitag sehr gut mit zwei Birdies auf den ersten vier Löchern. Die erhoffte Aufholjagd endet bereits auf Loch sechs mit dem ersten Bogey, dem auf der Neun ein weiteres folgt.

Zum zweiten Mal in Folge bleibt Woods auf den Par-5-Löchern ohne Birdie und bringt eine Even-Par-Runde ins Klubhaus. „Unglücklicherweise habe ich die Par 5s heute nicht gut gespielt“, so Woods anschließend. „Aber ich sage euch: Ich war heute so knapp dran, eine wirklich gute Golf-Runde zu spielen.“

Viele Kleinigkeiten

Allerdings haben das immer wieder Kleinigkeiten verhindern. Eine echte Schwachstelle kann Woods in seiner Analyse nicht nennen.

„Ich würde gerne sagen, dass es am Abschlag lag. Aber dann habe ich die Fairways getroffen und die Annährung verpatzt. Es war immer ein Ding nach dem anderen“, so Woods. „Man muss geduldig bleiben, was ich heute war. Ich habe hart gekämpft und es war ein harter Tag.“

Bei 12 Schlägen Rückstand auf den Leader spricht auch der Tiger nicht mehr vom Sieg. Eine Rangverbesserung strebt der ehemaligen Weltranglisten-Erste aber klarerweise an. Gilt es doch, die schlechteste Masters-Platzierung seit 2004 (Rang 22) zu verhindern. Seither landete Woods beim ersten Major des Jahres immer in den Top 6.

Nicht auf Phil schauen

Den Kampf um den Sieg wird Woods diesmal jedenfalls nur aus dem Klub als Zuschauer erleben.

Für diesen Kampf hat sich Hanson ein Rezept bereitgelegt: Schau nicht darauf, wie Phil spielt. „Er hat einige Schläge drauf, an die ich nicht annährend herankomme“, weiß der Schwede. „Ich muss einfach mein Spiel spielen und das Beste geben, was ich draufhabe.“

Ob das am Ende reichen wird, wird sich weisen.  Er wäre der 14 Sieger in den letzten 14 Majors.

Pos Spieler 1.Rd 2.Rd 3.Rd Ges Total
1. Peter Hanson (SWE) 68 74 65 207 -9
2. Phil Mickelson (USA) 74 68 66 208 -6
3. Louis Oosthuizen (RSA) 68 72 69 209 -7
4. Bubba Watson (USA) 69 71 70 210 -6
5. Matt Kuchar (USA) 71 70 70 211 -5
6. Lee Westwood (ENG) 67 73 72 212 -4
. Padraig Harrington (IRL) 71 73 68 212 -4
. Hunter Mahan (USA) 72 72 68 212 -4
. Henrik Stenson (SWE) 71 71 70 212 -4
weiters:
11. Fred Couples (USA) 72 67 75 214 -2
. Jason Dufner (USA) 69 70 75 214 -2
27. Rory McIlroy (NIR) 71 69 77 217 +1
38. Tiger Woods (USA) 72 75 72 219 +3
48. Charl Schwartzel (RSA/TV) 72 75 75 222 +6
52. Luke Donald (ENG) 75 73 75 223 +7