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"Werden nicht bei ihren Kunststücken zuschauen"

Aufgegeben wird bekanntlich nur ein Brief.

Obwohl der kommende Gegner in der Gruppenphase der Europa League, Metalist Kharkiv, von allen Seiten zum uneingeschränkten Favoriten erklärt wird, ist bei Rapid der Glaube an einen Erfolg vorhanden.

Aus den letzten vier Meisterschaftsspielen holten die Hütteldorfer zehn Punkte und schoben sich am großen Erzrivalen Austria vorbei an die Tabellenspitze.

Auch die Auftaktniederlage in der EL-Gruppenphase gegen Rosenborg Trondheim ist längst abgehakt. Denn mit den Ukrainern wartet ein anderes Kaliber.

Müssen zeigen, was wir drauf haben“

Bei den Spielern macht sich nach der unglücklichen Niederlage im Happel-Stadion eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ bemerkbar.

Nachdem das erste Spiel in die Hose gegangen ist, müssen wir jetzt beweisen, was wir drauf haben und eine bessere Leistung bringen als das letzte Mal“, gibt Torhüter Lukas Königshofer im Gespräch mit LAOLA1 die Richtung vor.

Geht es nach dem 23-jährigen Wiener, ist es in Kharkiv an der Zeit, endlich die ersten Punkte einzufahren.

Auch Steffen Hofmann meint: „Das Wichtigste wird sein, dass wir nicht verlieren. Bei einem Unentschieden ist immer noch alles drin. So werden wir auch in das Spiel gehen."

Auswärtsform gibt Hoffnung

Die jüngsten Erfolge geben Auftrieb, die Stimmung im grün-weißen Lager könnte nicht besser sein, wie der Kapitän bestätigt.

Die Stimmung ist gut, wir sind in der Meisterschaft Erster und sind in der Gruppenphase, wo wir noch immer alle Möglichkeiten haben.Wenn dann die Stimmung nicht gut ist, wann dann?“

Königshofer ergänzt: „Die Siege geben Selbstvertrauen. Wir gehen schon mit breiter Brust hinein.“

Wir wissen, dass sie sehr viele Südamerikanern haben, die wir einfach nicht ins Spiel kommen lassen und ihnen nicht viel Platz geben dürfen.“

Hofmann bringt es noch genauer auf den Punkt: "Wir müssen ihnen den Spaß am Spielen nehmen."

Einfacher gesagt, als getan. Denn Taison und Co. haben schon so manch anderem Gegner die Suppe versalzen.

"Wir müssen verhindern, dass sich diese Spieler in einen Spielrausch spielen. Wir werden nicht Spalier stehen und ihnen bei ihren Kunststücken zusehen", steht auch für Trainer Peter Schöttel das Unterbinden der südamerikischen Co-Produktionen im Vordergrund.

Dementsprechend wichtig wird es sein, mit welcher Einstellung die Grün-Weißen ins Spiel im „Metalist-Stadium“ gehen.

Das Wichtigste bei solchen Gegnern ist, dass wir nicht einfach nur zuschauen, wie sie Fußball spielen. Dann wird es gefährlich. Wir müssen auch unsere Stärken ausnützen, vielleicht ein paar schnelle Konter fahren“, merkt Trimmel an.

Aus Fehlern gegen Trondheim lernen

Der zum Rechtsverteidiger umfunktionierte Offensivspieler weist darauf hin, dass auf internationalem Niveau jeder kleinste Fehler bestraft wird. Das habe man schon gegen Rosenborg am eigenen Leib miterlebt.

Noch einmal will man dem Gegner die Tore nicht auf dem Silbertablett servieren. Demnach gilt es gut abzuwägen, ob Defensive oder Offensive Trumpf ist.

Wir müssen eine gute Balance finden, das ist erst einmal das Wichtigste. Aber dennoch wollen wir probieren, Fußball zu spielen und nicht nur zu verteidigen“, verrät Hofmann die Taktik.

Was theoretisch gut klingt, soll auch in der Praxis Erfolg versprechen.

Aus Kharkiv berichtet Alexander Karper

Vor allem konnte man einschließlich dem Cup-Spiel in Allerheiligen drei Auswärtssiege in Folge feiern, in Kharkiv steht ein viertes Duell in der Fremde an, bevor wieder in heimischen Gefilden gespielt werden darf.

Im Moment sind wir auswärts ganz gut drauf, aber Kharkiv ist schon eine andere Liga als Innsbruck“, so Hofmann.

Kharkiv spielerisch stark, technisch versiert

Auf den aktuell Vierten der ersten ukrainischen Liga hat man sich intensivst vorbereitet. Neben dem Videostudium sind den Spielern auch noch die Auftritte von Austria und Salzburg in Erinnerung.

Wir dürfen sowieso keine Angst haben. Es ist ein Fußballspiel, es geht nicht um Leben und Tod“, stellt Mario Sonnleitner klar.

Trotzdem ist man ob der jüngsten Erfolge des aufstrebenden Klubs gewarnt. Die spielerische Klasse des Gegners ist allen mitgereisten Rapidlern bewusst.

Wir haben die Videos gesehen und da waren schon wirklich gute Sachen dabei, die sie gezeigt haben“, muss Hofmann zugeben.

Sie sind spielerisch stark und technisch versiert. Vor allem in der Offensive. Jeder, der den Gegner ein bisschen kennt, weiß, dass das eine sehr gute Mannschaft ist. Wir brauchen eine hundertprozentige Einstellung sowie Konzentration und müssen in erster Linie an unsere Stärken denken“, gibt Christopher Trimmel eine Einschätzung des Gegners ab.

Wenn wir nur zuschauen, wird es gefährlich“

Vorrangig wird es darum gehen, Metalists Offensivwaffen aus dem Spiel zu nehmen. Das sieht auch Rapid-Keeper Königshofer so.