Mit Günter Bresnik, der Melzer schon in jungen Jahren zum Davis Cup holte, diskutierte Melzer in der vergangenen Woche auch noch einmal über die Causa Thiem.

„Ich habe kein Problem mit ihm und ganz normal mit gesprochen“, so Melzer, der stolz auf seine Bindung zum Davis-Cup-Team ist.

„Habe mein ganzes Leben lang den Anzug getragen“

„Ich habe mein ganzes Leben lang den Anzug getragen und ich wäre zu Fuß dorthin gegangen, um zu spielen. Für mich sind es einfach zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn man eine Förderung vom ÖTV bekommt, dann muss man auch Davis Cup spielen. Das ist für mich ganz normal. Wenn ich einen Sponsor habe, trage ich ja auch dessen Badge.“

Diese Aussage kann Melzer mittlerweile auch mit nackten Zahlen belegen. An diesem Wochenende zog er mit Rekordhalter Thomas Muster gleich. Beide haben nun jeweils 63 Partien im Davis Cup für Österreich bestritten.

„Wenn ich noch 47 Einzelpartien spiele, ich werde zurecht nie den Status eines Thomas Musters erreichen“, ist Melzer bewusst. „Es ist schön, derjenige zu sein, der die meisten Ties gespielt hat – man kann sich aber am Ende wenig darum kaufen.“

Melzer will sich den Top 20 annähern

Für Melzer geht es nach dem enttäuschenden Davis-Cup-Wochende nun wieder zurück auf die ATP-Tour. Nach einem kurzen Abstecher nach Wien geht es in den kommenden Wochen nach Kuala Lumpur, Tokio und Shanghai.

„Es wäre schön, sich am Ende des Jahres den Top 20 anzunähren. Ich hoffe, dass sich meine Schulter beruhigt. Dann freue ich mich auf die letzten Wochen.“

Bis Paris wird er weiterhin von Galo Blanco betreut. Ob die Zusammenarbeit mit dem Spanier verlängert wird, ist noch offen. "Ich habe mit Galo Blanco noch gar nicht darüber gesprochen, ob wir nächstes Jahr weitermachen. Mir taugt es bislang aber extrem.“

Die Doppel-Bewerbe wird er weiterhin mit Julian Knowle bestreiten.

Aus Groningen berichtet Christian Frühwald