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"Turbo-Tom" sprintet zum Flandern-Hattrick

Tom Boonen ist auf den Thron zurückgekehrt. Der belgische Lokalmatador ist der Radsport-König von Flandern.

Der Ex-Weltmeister entschied am Sonntag zum dritten Mal nach 2005 und 2006 die Flandern-Rundfahrt für sich.

Boonen setzte sich beim großen Frühjahrsklassiker in einem packenden Finale in Oudenaarde im Sprint gegen seine italienischen Fluchtgefährten Filippo Pozzato und Alessandro Ballan durch.

Topfavorit Fabian Cancellara musste mit einem Schlüsselbeinbruch aufgeben.

Rekordsieger Boonen

Mit drei Triumphen schloss Boonen zu den Rekordsiegern auf, kein Fahrer hat das Traditionsrennen bisher öfter gewonnen. "Ich habe mich gar nicht immer so gut gefühlt", erklärte der 31-Jährige vom Team Omega Pharma-Quick Step.

"Aber ich habe gewusst, dass ich mich auf meinen Sprint verlassen kann." 18 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Ex-Weltmeister Ballan, der 2007 in Flandern triumphiert hatte, auf einer der schwierigen Kopfsteinpflasterpassagen abgesetzt. Boonen und Pozzato schlossen schnell zu ihm auf.

Führender der World Tour

Boonen hatte zuletzt bereits die Eintagesrennen Gent-Wevelgem und E3-Preis Harelbeke gewonnen und zählte daher zum engsten Favoritenkreis für die 96. Auflage des vielleicht schwierigsten Eintagesrennen im Kalender, das erstmals auf neuer Strecke ausgetragen wurde.

Vor Boonen haben bei der "Ronde" nur seine Landsleute Achiel Buysee, Eric Leman und Johan Museeuw sowie der Italiener Fiorenzo Magni dreimal triumphiert. Der Sieger übernahm außerdem die Führung in der UCI World Tour.

Enttäuschung bei Sky

Die Österreicher Bernhard Eisel und Daniel Schorn landeten nach 257 Kilometern mit zahlreichen Kopfsteinpflasterpassagen und Anstiegen von Brügge nach Oudenaarde, gesäumt von Hunderttausenden Zuschauern, hatten mit dem Rennausgang nichts zu tun.

Eisel, zuletzt Dritter in Harelbeke, verrichtete als Kapitän des Sky-Teams sehr viel Arbeit. Seine Mannschaftskollegen Edvald Boasson Hagen und Juan Antonio Flecha, die sich im Rennverlauf mehrmals an der Spitze gezeigt hatten, verpassten aber ebenfalls die Top Ten.

Klassiker-Saison gelaufen

Cancellara wurde eine Verpflegungszone 61 km vor dem Ziel zum Verhängnis. Der Schweizer, Sieger von 2010 und zuletzt Zweiter beim ersten Frühjahrsklassiker Mailand - San Remo, zog sich bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu.

Der Zeitfahr-Olympiasieger verpasst damit auch die weitere Klassiker-Saison. Bereits nächste Woche geht es mit dem Traditionsrennen Paris - Roubaix weiter. Bei den Damen siegte in Oudenaarde die Deutsche Judith Arndt vor Olympiasiegerin Kristin Armstrong aus den USA.