news

Sturm will realistische Chance auf Aufstieg wahren

Sturm will realistische Chance auf Aufstieg wahren

Meister SK Sturm Graz steht in der Europa League vor dem Gastspiel beim RSC Anderlecht schon stark unter Druck.

Die Schützlinge von Chefcoach Franco Foda haben einen Punktezuwachs in der Gruppe L am Donnerstagabend (21.05 Uhr) gegen Belgiens Rekordmeister dringend nötig, um die realistische Chance auf den Aufstieg in die Runde der letzten 32 am Leben zu halten.

Das "Hinspiel" vor zwei Wochen ging in der UPC-Arena vor allem aufgrund zweier individueller Fehler mit 0:2 verloren, die Grazer schauten sich als Einstimmung am Dienstag noch einmal die DVD davon an.

"Wenn wir so spielen wie in der zweiten Hälfte gegen Anderlecht und dem Gegner keine solchen Geschenke machen, ist durchaus ein Punkt drinnen", sagte Foda. "Das ist auch unser erklärtes Ziel", fügte der Sturm-Trainer hinzu.

Am 20. Oktober hatte Sturm-Goalie Silvije Cavlina vor dem 0:1 (66.) gleich zweimal gepatzt, Thomas Burgstaller zudem nach einem Frustfoul die Ampelkarte (67.) gesehen.

Weber und Dudic zurück, Fragezeichen hinter Bodul

Übermächtig war Belgiens Tabellenführer jedenfalls in Graz keinesfalls. Das macht den Steirern Hoffnung, auch wenn sie zuletzt in der Meisterschaft nach einer schwachen Vorstellung im Hanappi-Stadion gegen Rapid eine völlig verdiente 2:3-Niederlage kassierten.

Gegenüber der Samstagpartie hat Foda die gesperrten Milan Dudic und Manuel Weber wieder zur Verfügung. Das Duo soll die Defensive wieder stärken, Weber zudem im Spiel nach vorne auch Akzente setzen. "Ich bin froh, dass die beiden wieder dabei sind", sagte Sturms Trainer.

Noch offen ist der Einsatz von Saison-Toptorschütze Darko Bodul. Der Doppelpack-Torschütze vom Samstag kann trotz seiner Knöchelprellung normal laufen, hat aber Probleme beim Schießen, weshalb wohl Imre Szabics und Roman Kienast an vorderster Front beginnen dürften.

Fix zum Einsatz kommen wird Cavlina, dem zuletzt Oberschenkelprobleme zu schaffen machten. "Am Samstag ist es ganz gut gegangen, deshalb wird es auch in Anderlecht hinhauen. Ich bin bereit", betonte der kroatische Schlussmann.

Anderlecht in Liga top, im Cup flop

Fix fehlen werden hingegen der angeschlagene Außenverteidiger Giorgi Popchadse, der am Dienstag das Training wegen Adduktorenproblemen abbrechen musste, der gesperrte Burgstaller, der mitreiste, um im Trainingsrhythmus zu bleiben, und die weiterhin verletzten Christian Gratzei, Jürgen Säumel und Sandro Foda.

Wie man im Constant-Vanden-Stock-Stadion gewinnen kann, zeigte am Mittwoch Rupel Boom im Cup-Achtelfinale. Der Drittligist blamierte den RSC mit einem 2:1-Sieg, fügte ihm die erste Pflichtspiel-Niederlage nach zehn Siegen in Folge zu.

Anderlecht-Coach Ariel Jacobs hatte allerdings zahlreiche Stammspieler für die bevorstehenden Aufgaben geschont.

Am Sonntag stellte Belgiens Leader dann wieder seine aktuelle Topform mit einem klaren 4:0-Heimsieg dank Toren von Milan Jovanovic (10.), Guillaume Gillet (25., 75./Elfmeter) und Sascha Kljestan (35.) gegen Lierse in der Meisterschaft unter Beweis, die er mit sechs Punkten Vorsprung auf Gent und Cercle Brügge anführt.

Foda glaubt gegen Anderlecht an Chancen

Auch dieses Match führte Foda seiner Truppe am Mittwoch nach der Ankunft in Belgien nach einem eineinhalbstündigen Flug via DVD vor.

"Solange wir eine theoretische Chance haben, werden wir alles versuchen, diese zu nutzen. Wir sind mit Anderlecht auf Augenhöhe, das werde ich meinen Spielern klarmachen", sagte Foda. Wichtig sei es, die taktischen Vorgaben einzuhalten und natürlich alles zu geben.

Die Steirer können in Brüssel auch auf die Unterstützung der eigenen Fans bauen. 700 Personen reisen mit einem Sonderzug an, insgesamt sollen mehr als 1.000 Sturm-Anhänger den "Blackys" vor Ort die Daumen drücken.

Anderlecht (9 Punkte) führt die Tabelle nach drei Spielen vor Lok Moskau (6), Sturm (3) und AEK Athen (0) an und kann mit einem Punktgewinn schon den Einzug in die nächste Runde fixieren. Das Schlusslicht aus Griechenland empfängt Lok Moskau im Parallelspiel in Athen.

 

RSC Anderlecht - SK Sturm Graz
Brüssel, Constant-Vanden-Stock-Stadion, 21.05 Uhr, SR Menashe Masiah/ISR

Anderlecht: Proto - Wasilewski, Kouyate, Juhasz, Safari - Gillet, Kljestan, Biglia, Jovanovic - Suarez, Fernando

Ersatz: Schollen - Deschacht, Marecek, De Sutter, Badibanga, Kanu, Odoi, Kabasele, Jakowenko

Es fehlen: Vargas (Knie-Operation)

Fraglich: Mbokani (angeschlagen)

Sturm: Cavlina - Standfest, Feldhofer, Dudic, Klem - P. Wolf, Weber, Kainz, Hölzl - Szabics, Kienast

Ersatz: Schachner - Pürcher, Haas, Muratovic, Neuhold, Bukva, Koch, Ehrenreich, Weinberger

Es fehlen: Gratzei, S. Foda, Säumel (alle verletzt), Popchadse (Adduktorenprobleme), Burgstaller (gesperrt), Stangl, Maric (nicht im Kader)

Fraglich: Bodul (Knöchelprellung)

Zweites Donnerstag-Spiel der Gruppe L: AEK Athen - Lok Moskau (21.05 Uhr)

Tabelle:
1. RSC Anderlecht 3 3 0 0 8:1 9
2. Lok Moskau     3 2 0 1 5:4 6
-------------------------------
3. SK Sturm Graz  3 1 0 2 3:5 3
4. AEK Athen      3 0 0 3 3:9 0

Bereits gespielt: Sturm - Lok Moskau 1:2, Anderlecht - AEK Athen 4:1, AEK Athen - Sturm 1:2, Lok Moskau - Anderlecht 0:2, Sturm - Anderlecht 0:2, Lok Moskau - AEK Athen 3:1