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Auch Rekord nützt Damen-Staffel nichts

Auch Rekord nützt Damen-Staffel nichts

Die österreichische Damen-Staffel über 4 x 200 m Kraul hat am Donnerstag bei den 14. Schwimm-Weltmeisterschaften in Shanghai mit dem Nationalteam-Rekord von 8:06,67 Minuten Rang 15 belegt.

Für die direkte Olympia-Qualifikation war das wie befürchtet zu wenig, die Top 12 lösten ein London-Ticket.

Zudem verpassten Sebastian Stoss über 200 m Rücken als 26., Birgit Koschischek über 100 m Kraul als 29. und Hunor Mate über 200 m Brust als 32. die Semifinal-Qualifikation jeweils deutlich.

In Reichweite

Dass ein Olympia-Platz für das OSV-Quartett nur schwierig zu erreichen sein würde, war zu erwarten.

Jördis Steinegger, Koschischek, Eva Chaves Diaz und Nina Dittrich verbesserten aber in dieser Reihenfolge die im August 2010 bei Platz acht im Budapester EM-Finale fixierte OSV-Bestleistung immerhin um 4,09 Sekunden.

Die Entwicklung geht also nach oben. Auf den zwölften Platz fehlten 4,37 Sekunden, das ist bei mehr als acht Minuten Wettkampfzeit nicht die Welt.

Nächster Versuch: Antwerpen

Da alle Vier aus der OSV-Truppe bereits für die Antwerpener Langbahn-EM Ende Mai 2012 qualifiziert sind, wird dort wohl noch ein Angriff auf die London-Fahrkarte gestartet.

Die bis 1. Juni 2012 weltweit weiteren vier schnellsten Nationen ergänzen das Olympia-Feld.

Die Basis dafür brachte Steinegger schon am Donnerstag ins Wasser, indem sie sich in 1:59,58 Minuten im Vergleich zum Solo-WM-Rennen über 200 m Kraul um 1,48 Sekunden gesteigert hat.

Noch grün hinter den Ohren

"Das war meine beste Leistung seit langem", meinte die Steirerin strahlend. "Die Form passt ja. Meine Beinarbeit ist zuletzt viel besser geworden."

Für die 400 m Lagen am Sonntag rechnet sich die 28-Jährige nun noch einen guten WM-Abschluss aus. Langdistanz-Spezialistin Dittrich kam als Schluss-Schwimmerin in 2:02,74 auf die schwächste der OSV-Teilzeiten.

"Uns fehlt noch die Erfahrung. Je öfter wir die Staffel schwimmen, desto besser wird es gehen", erläuterte die 20-Jährige.

Achterbahn der Gefühle

Eine ordentliche Leistung lieferte die 16-jährige Chaves Diaz ab. Als Dritte des Quartetts beendete sie ihren überhaupt ersten und in Shanghai auch einzigen WM-Start in 2:02,58.

"Es ist schon wirklich toll, dass ich hier dabei sein darf", sagte die Steirerin. "Mit den Nerven geht es bei mir hier einmal rauf, dann wieder runter. Die Anlage ist auch riesig, das ist beeindruckend."

Koschischek schließlich legte ihren Part in 2:01,77 zurück.

Doppelbelastung verkraftet

Für die 100-m-Spezialistin ist das eine ordentliche Leistung, hatte sie doch rund eineinhalb Stunden davor ihren Vorlauf über 100 m Kraul absolviert. In 55,75 Sekunden verfehlte sie da als 29. den Aufstieg um 89/100.

"Gegenüber meinen 100 m Delfin ist das eine sehr gute Zeit für mich", merkte die 24-Jährige erfreut an.

Gar nicht zufrieden war hingegen Hunor Mate nach seinen 2:15,45 Minuten und Rang 32 über 200 m Brust. "Ich weiß nicht was los war, da hatte ich während der Saison über bessere Zeiten."

Zu erwarten gewesen

Der 28-Jährige verfehlte im Gegensatz zu Stoss auch das EM-Limit, womit sich bis auf Mate und Florian Janistyn alle übrigen zehn OSV-Aktiven aus dem WM-Team schon für Antwerpen qualifiziert haben.

Über seine schwachen 2:01,13 und Platz 26 war Stoss gar nicht überrascht. "Das war zu erwarten, wegen Schulter- und Rücken-Problemen war die Vorbereitung nicht gut", erklärte der 25-Jährige.

"Mir hat dann auch die Motivation gefehlt. Aber für nächstes Jahr wird sich einiges ändern, ich werde für Olympia hart arbeiten."