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Muschet: "Langlauf ist meine Lebenserfüllung"

Muschet:

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als Kerstin Muschet über ihre erste Nordische Ski-Weltmeisterschaft berichtete.

Sie sei glücklich, im Fleimstal dabei gewesen zu sein, erklärte die 24-Jährige LAOLA1, nachdem die letzten Jahre nicht immer einfach für sie waren.

Zunächst versuchte sich die Kärntnerin im Langlauf, wo es lange nicht nach Wunsch verlaufen sollte.

Vom Langlauf zum Biathlon und wieder zurück

Ein Wechsel zum Biathlon war die Folge, Muschet wurde 2009 Teil der historischen ersten Damen-Staffel, die in Hochfilzen ins Rennen geschickt wurde.

Zwei Winter lang quälte sie sich und gab alles, doch wirklich glücklich wurde sie nicht. ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler überredete sie, sich noch einmal im Langlauf zu versuchen.

Stück für Stück geht es nun bergauf, die WM war das i-Tüpfelchen einer starken Saison.

Comeback im Langlauf die "beste Entscheidung"

„Für mich war es die beste Entscheidung, wieder zurückzukehren“, ist Muschet überzeugt. „Ich fühle mich bei den Langläufern einfach zuhause. Hier bin ich gut aufgehoben, hier habe ich Spaß, das ist ganz einfach meine Lebenserfüllung.“

Mit Gewehr am Rücken habe sie sich nicht so wohl gefühlt. Zwar habe sie in den beiden Jahren alles gegeben, im Wettkampf gelang es ihr jedoch nicht, im Schießen die nötige Ruhe zu finden.

"Der Schuss ging nach hinten los"

Dabei war sie zu Beginn noch höchst zuversichtlich.

Muschet gibt ehrlich zu: „Ich habe gedacht, ich würde dort alles zerreißen, das würde mein großer Durchbruch. Leider war genau das Gegenteil der Fall, der Schuss ging nach hinten los.“

Die Loipenjagd gehört nun allerdings der Vergangenheit an, dem Langlauf gilt die Zukunft. Die WM in Italien war dabei ein wichtiger Schritt.

ÖSV-Comeback nach 24 Jahren
Nur der Teamsprint ging "leider in die Hose"

Mit dem Klassik-Sprint (Rang 39, Anm.) sei sie überaus glücklich gewesen, konnte sie sich doch vor einem Jahr nicht einmal für den Europacup qualifizieren.

Der Teamsprint (Platz 16) sei dagegen „leider in die Hose“ gegangen, so offen muss man sein“. Dafür gab es mit Rang elf in der abschließenden Staffel ein Erfolgserlebnis, schließlich war erstmals seit 1989 wieder eine rot-weiß-rote Damen-Mannschaft am Start einer WM.

„Das war der Anfang einer hoffentlich tollen Geschichte“, so Muschet, die davon überzeugt ist, dass der ÖSV künftig wieder regelmäßig ein Damen-Quartett stellt.

Der Wunsch nach einer gemeinsamen Trainingsgruppe

Besonders die gute Stimmung lobte Muschet, es gebe keine Streitereien, alle im Team würden sich bestens verstehen. Wermutstropfen an der Geschichte: Gemeinsames Training findet keines statt, da jede Läuferin ihr Solo-Programm durchzieht.

„Vielleicht ändert sich ja was“, hofft die Kärntnerin auf eine Einigung zwischen dem Verband und den Athletinnen. „Es wäre toll, auch gemeinsam zu trainieren, um auch in dieser Hinsicht an einem Strang zu ziehen. Ich würde es mir wünschen, denn wir können voneinander nur profitieren.“

 

Aus Val di Fiemme berichtet Christoph Nister