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Armstrong entschuldigt sich bei seinen Mitarbeitern

Armstrong entschuldigt sich bei seinen Mitarbeitern

Vor seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Doping-Verurteilung hat sich Ex-Radstar Lance Armstrong bei den Mitarbeitern der von ihm gegründeten Krebsstiftung entschuldigt.

Der Texaner besuchte am Montag die Büros der "Livestrong"-Stiftung in Austin, wo er das Personal um Verzeihung bat. Dabei bezog er sich aber gemäß Medienberichten nicht explizit auf die Vorwürfe des jahrelangen Dopings als Profi.

TV-Geständnis bei Oprah Winfrey?

Im Anschluss daran war die Aufzeichnung eines Interviews mit TV-Moderatorin Oprah Winfrey geplant, dem ersten nach Bekanntwerden der massiven Vorwürfe. Dieses sollte ursprünglich in Austin in Armstrongs Haus aufgezeichnet werden. Da dieses aber schon Stunden zuvor von Journalisten und Fernsehteams belagert wurde, wurden die Aufnahmen offenbar in ein Hotel verlegt.

Es ist das erste Interview Armstrongs, seit ihm der Rad-Weltverband (UCI) im Oktober u.a. seine sieben Tour-de-France-Titel aberkannt hatte. Es wird in der Nacht auf Freitag ausgestrahlt. Jüngsten Medienberichten zufolge wollte der 41-jährige Armstrong dabei die Einnahme von Dopingmitteln gestehen, aber keine umfangreichen Details oder Namen verraten.

Emotionale Entschuldigung

Der Besuch Armstrongs bei "Livestrong" soll sehr emotional gewesen sein. Der Ex-Profi habe mehrmals um Fassung gerungen, einige Mitarbeiter hätten geweint, berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Verweis auf eine anonyme Quelle.

Der Gründer der Stiftung, der sich nach Veröffentlichung der umfangreichen Beweise durch die amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) aus der Führungsebene zurückgezogen hatte, habe "ehrlich und tief empfunden sein Bedauern ausgedrückt", sagte Stiftungssprecherin Katherine McLane der Nachrichtenagentur Reuters.

Details über eine mögliche Dopingbeichte nannte sie dabei nicht. Armstrong habe sich dafür entschuldigt, die Mitarbeiter enttäuscht und das Unternehmen einem Risiko ausgesetzt zu haben.

Die Vorwürfe sind massiv

Wegen der in einem mehr als 1.000 Seiten starken Dossier vorgebrachten Beweise - darunter Zeugenaussagen ehemaliger Teamkollegen - hatten sich mehrere Sponsoren wie der Sportartikel-Gigant Nike von Armstrong abgewendet.

Der Radsport-Weltverband (UCI) hatte alle Ergebnisse Armstrongs von August 1998 im Nachhinein gestrichen. Der Amerikaner soll jahrelang gedopt haben, unter anderem mit EPO, Testosteron und Kortison. Außerdem soll er seine Teamkollegen bei den Rennställen US Postal und Discovery Channel zum Dopen genötigt haben. Ihm drohen nun Schadensersatzklagen und wegen Meineids sogar eine Gefängnisstrafe.