Seit er die FIFA das erste Mal über seine Probleme informierte, ist mittlerweile ein Jahr vergangen. "Ich hoffe, dass die FIFA meinen Fall rasch behandeln wird. Die FIFA muss den Verein bestrafen, damit der ganze Wahnsinn ein Ende nimmt", sagte der seit Anfang des Jahres vereinslose Ouaddou.

Weitere Fälle

Seine Geschichte ist kein Einzelfall, ein in der zweiten Liga von Katar tätiger Freund von ihm (Zahir Belounis) sitzt seit zwei Jahren dort fest. "Man kann nur gehen, wenn man unterschreibt, dass man auf sein ganzes Gehalt verzichtet", erklärte Ouaddou.

Die weltweite Vereinigung der Profi-Fußballer (FIFPro) schätzt zudem, dass es weitere Fälle von betroffenen Spielern gibt, die sich auch vielleicht aus Angst vor ihren Arbeitgebern noch nicht gemeldet haben.

Angesichts dieser Fallbeispiele und der Missstände rund um die zahlreichen Gastarbeiter auf den WM-Baustellen fragt sich auch Gernot Zirngast, warum die WM in Katar über die Bühne geht.

Zirngast kritisiert die FIFA

"Dass die WM wieder einmal in Asien stattfindet, ist verständlich, aber warum in Katar? Das hat sich die FIFA nicht gut überlegt", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Fußballer (VdF).

Eine Vorfreude auf das Turnier gebe es bei ihm nicht. "Momentan ist das Gegenteil der Fall. Und es wird für keinen Fußballer eine schöne Sache sein, dort zu spielen, wo bis zum Turnierstart vielleicht 4.000 Menschen bei Arbeiten gestorben sind", sagte Zirngast im Hinblick auf die bedenklichen Zahlen der Organisatoren der Initiative zur Neuvergabe der WM 2022 ("Neu abstimmen - Keine Fußball-WM ohne Arbeitnehmerrechte" kann auf www.rerunthevote.org unterstützt werden).