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Ein Auftakt im Zeichen der Revanche

Ein Auftakt im Zeichen der Revanche

Mit zwei Paukenschlägen wird in dieser Woche die Handball Liga Austria (HLA) 2011/12 der Männer angepfiffen.

Am Mittwoch (20.00 Uhr) kommt es in der Wiener Sporthalle Hollgasse zum "inoffiziellen" Supercup-Spiel zwischen Titelverteidiger Fivers WAT Margareten und Cupsieger ULZ Sparkasse Schwaz und am Samstag (16.00 Uhr) zu einer Freiluft-Premiere:

HC Linz AG und Moser Medical UHK Krems bestreiten im Fußball-Stadion von Traun erstmals in der HLA-Geschichte ein Match unter freiem Himmel.

Lust auf Revanche

Die Margaretner, die heuer ihren ersten Meistertitel in der 92-jährigen Vereinsgeschichte eingefahren haben, wollen in der ersten Runde gleich zwei Fliegen auf einen Streich erledigen.

Einerseits wollen sie sich für das sensationelle K.o. im Cup-Halbfinale (31:32) an den Tirolern revanchieren und andererseits mit einem vollen Erfolg Selbstvertrauen für das Qualifikations-Turnier zur Champions League am Wochenende vor eigenem Publikum tanken.

Großes Lazarett

"Das Cup-Aus schmerzt noch immer, das haben wir nicht vergessen. Auch wenn es gegen Schwaz keinen Pokal gibt, wollen wir diesen inoffiziellen Titel, er ist unser erstes Saisonziel", sagte Kapitän Christoph Edelmüller.

Die Wiener haben allerdings Verletzungssorgen.

Martin Abadir (Finger und Knie), Markus Kolar (Knochenabsplitterung), Jörg Merten (Meniskus) und David Brandfellner (Herzrhythmusstörungen) sind fraglich.

Dem eigenen Ruf zum Trotz

Die Margaretner haben die zehnjährige Dominanz der Vorarlberger Vereine (neunmal A1 Bregenz, einmal HC Hard) beendet und wollen ihre Position halten.

"Jetzt ist der wahnsinnige Druck, ewiger Zweiter zu sein, endlich weg. Es herrscht das Gefühl des Meister-Seins vor. Natürlich wollen wir unseren Titel erfolgreich verteidigen, mindestens so erfolgreich sein wie 2010/11 und werden angreifen", meinte Clubchef Thomas Menzl, der mit seiner Truppe so lange gewartet hatte, um zum Gejagten der HLA zu werden.

Mächtiger Trainingsrückstand

Meistertrainer Peter Eckl verlor Ibish Thaqi (Uion St. Pölten), Lukas Blaha (SC kelag Kärnten) und Matthias Kienzer, der in seiner Karriere (19 Jahre) nur den WAT-Dress getragen hat und nun seine Laufbahn beendete.

"Es war keine Entscheidung gegen Thaqi, sondern für unsere Nachwuchsleute Mathias Nikolic und Martin Fuger", meinte Menzl, nach dessen Angaben der neue, kroatische 2,03-Meter-Legionär Ivan Jurkovic noch einen großen Trainingsrückstand aufweist und vor Weihnachten nicht zum Einsatz kommen dürfte.

Daneben ist noch der Aufbauspieler Peter Schildhammer (bisher Linz) neu im Kader.

Level halten

Die Schwazer, erster Prüfstein der Wiener, haben mit dem Cup-Triumph und dem fünften Platz im Grunddurchgang ihre beste Saison verzeichnet.

"Von solchen Erfolgen haben wir vor einem Jahr nur geträumt, nun sind sie Ansporn für uns. Aber es wird schwierig, dieses Level zu halten. Ziel ist wieder, das Meister-Playoff und das Final Four im Cup zu erreichen", sagte Klaus Hauser, der Obmann der "Mannschaft des Jahres".

Unter freiem Himmel

Am Samstag möchte der HC Linz AG, der Tabellensechste 2010/11, auf sich aufmerksam machen. Die Oberösterreicher bestreiten ihr erstes Spiel gegen den zu den Titelanwärter zählenden Moser Medical UHK Krems im Fußball-Stadion von SV Traun (OÖ Landesliga).

Am Donnerstag und Freitag wird mit großem Aufwand der Handball-Belag auf dem Rasen aufgetragen. Es handelt sich dabei um einen Boden des ÖHB, der während der Männer-EM 2010 verwendet wurde.

Ein Hauch von Schalke

"Wir haben für den Aufbau des Belags einen Sponsor gefunden, daher halten sich die Kosten mit 3.000 bis 5.000 Euro in Grenzen", sagte Obmann Christian Kropf.

Das Gesamtbudget liegt zwischen 25.000 und 30.000 Euro, gerechnet wird mit 3.000 bis 4.000 Zuschauern.

Die Linzer nahmen sich ein Beispiel an der Schalke-Arena, wo 2006/07 ein Handball-Spiel vor rund 30.000 Besuchern stattfand.

Eine Initialzündung

In Traun, wo für Sponsoren und Prominenz auch ein VIP-Zelt aufgebaut wird, hält sich freilich alles in kleinerem Rahmen.

Den Gedanken an ein HLA-Spiel unter freiem Himmel haben die Oberösterreicher schon vor einigen Jahren geboren, jetzt steht die "große Herausforderung" vor der Tür.

"Wir wollen mit dem geilen Event auch unsere wirtschaftliche Basis auf eine breitere Basis stellen. Der Gegner ist toll, die Stimmung wird toll sein und damit wird Handball in der Region und in ganz Österreich in aller Munde sein", meinte Kropf.

Krems verzichtet auf Challenge-Cup

Dieses "Open Air" soll nach seinen Angaben in Zukunft jede Saison stattfinden.

"Außerdem haben wir im Hinterkopf und das Ziel, mit dem Saison-Auftakt einmal ins große Linzer Stadion zu gehen", blickte der Klubobmann optimistisch in die Linzer Handball-Zukunft.

Krems, erster Gegner der Oberösterreicher in der Liga, schaltet hingegen zurück. Die Niederösterreicher verzichten auf ihre Teilnahme am Challenge Cup.

"Wir würden zwar weit kommen, aber es gibt da keine attraktiven Gegner, nur weite Reisen und einige Unkosten", begründete Obmann-Stellvertreter Johann Hammer den Verzicht.