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Moniz: „Nie meckern, immer aufstehen“

Moniz: „Nie meckern, immer aufstehen“

"Nicht schon wieder.“

Hätte man Franco Fodas Gesichtsausdruck in der 89. Minute in Worte fassen müssen, es wäre wohl dieser Satz dabei herausgekommen.

Der Sturm-Coach musste mitansehen, wie Roman Wallner per Freistoß den späten 1:1-Ausgleich besorgte und so die Unserie der Steirer fortsetzte.

Unserie bleibt bestehen

Seit Juli 2002 – damals noch in Lehen – hat Sturm nicht mehr in Salzburg gewonnen. Im EM-Stadion sind die „Blackies“ also nach wie vor sieglos.

„Wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich bekommst, davor aber die Chance auf das 2:0 hattest, dann bist du mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden.Wir wollten hier gewinnen, weil wir schon lange nicht mehr in Salzburg gewonnen haben. Leider ist nur ein Teilerfolg herausgesprungen“, sagte dann nicht Fodas Gesichtsausdruck, sondern der Deutsche selbst.

Dabei wäre Sturms Chance, endlich einen Dreier aus der Mozartstadt zu entführen, so groß wie noch nie gewesen.

Moniz musste umbauen

Salzburg-Trainer Ricardo Moniz musste seine Mannschaft aufgrund des in Zypern eingefangenen Magen-Darm-Virus gleich auf mehrere Positionen verändern.

So durften sich U20-WM-Starter Daniel Offenbacher, sowie Jungspund Stefan Savic über einen Startelf-Einsatz freuen. Für den 17-jährigen Savic war es überhaupt die Premiere auf der Bundesliga-Bühne.

„Natürlich haben die Ausfälle weh getan, aber wir meckern nicht. Das ist für mich ein Gesetz. Nie meckern, immer aufstehen, durch Widerstände durchgehen, neue Dinge kreieren“, wollte Moniz keine Ausreden suchen.

Der 47-Jährige nimmt stattdessen seine Youngsters in Schutz und die Routiniers in die Pflicht: „Es ist klar, dass Spieler wie Savic und Offenbacher noch Fehler machen. Junge Spieler brauchen einfach ältere Spieler, die sie führen. Sie brauchen Unterstützung von ihren Nebenleuten. Das muss besser werden.“

Sturm weitestgehend enttäuschend

Besser müssen auch die Leistungen von Sturm werden. Denn während man von Salzburg aufgrund der Personalprobleme nicht mehr erwarten konnte, zeigte sich der Meister über weite Strecken enttäuschend.

„Es wäre absolut mehr drin gewesen. Wir hatten uns fix vorgenommen, mit drei Punkten wieder nach Hause zu fahren“, meinte Haris Bukva.

Von einer Salzburger B-Truppe wollte Bukva („Die haben so einen großen Kader“) aber genauso wenig sprechen, wie Foda.

„Ich habe gesehen, wer bei Salzburg gespielt hat: Leonardo, Cziommer, Wallner, Leitgeb. Die Jungen leben doch für solche Chancen. Bei uns war das vor einigen Wochen mit Neuhold nicht anders. Außerdem stehen Spieler wie Offenbacher oder Teigl nicht umsonst bei Moniz im Kader.“

Schlag auf Schlag

Der Deutsche konnte den Bullen-Wunsch, das Match zu verschieben, dennoch verstehen: „Wir hätten eine Verschiebung absolut unterstützt, da wir nachvollziehen können, wie schwierig es ist, wenn gleich mehrere Spieler krank sind. Aber leider hat die Bundesliga anders entschieden.“

Letztlich waren beide Trainer nicht unzufrieden, dass gespielt wurde und eine schwere Partie abgehakt ist. Immerhin geht es in den nächsten Tagen Schlag auf Schlag.

Sturm will sich am Mittwoch den großen Traum von der Champions League erfüllen, Salzburg am Donnerstag in die Europa-League-Gruppenphase einziehen.

Kurt Vierthaler